Kolumne: Tanzen im Dellviertel

Das Dellviertel ist Duisburgs Zentrum für Tanzkultur. Die Klassiker (Tango, Walzer, Polka u. v. m.) sind hier genauso vertreten wie moderne Jugendtänze (Breakdance, Hip-Hop u. ä.).

"Die Ursprünge reichen bis in die `50er Jahre zurück," berichtet Jügend Edler von Hüpphüpp. Damals seien im Rahmen des Wirtschaftswunders viele Gastarbeiter aus Finnland in die westliche Ruhrgebietsstadt gekommen. "Sie haben ihre Kultur natürlich nicht zuhause gelassen."

Insbesondere an den zunehmen freien Wochenenden gab es immer mehr Tanzveranstaltungen in den noch vorhandenen Scheunen, dann immer mehr in Gaststätten, dem Internationalen Zentrum (als Anlaufstelle für Zuwanderer), Kirchengemeinden und der Volkshochschule.

Im Jahre 1970 rief dann der Stadtsportverband die Duisburger sowie die Niederrheinischen Tanzmeisterschaften ins Leben. Und prompt waren die zugewanderten Finnen beleidigt: Ihr Finnischer Tango war nicht vertreten. "Wieso auch? Das tanzt doch niemand!" lautete die vorherrschende Meinung.

Es brauchte schon das beharrliche und zähe Verhandlungsgeschick eines Janne Yyllipullyy (der inzwischen selbst mit einem deutschen Paß ausgestattet war), verschiedenen Vereinsgründungen sowie inoffiziellen Meisterschaften, um die sportlichen Lobbyisten und Interessensvertreter auf die Seite der Tangotänzer zu ziehen.

"Mit dem Dellplatz, dem König-Heinrich-Platz und der örtlichen Fußgängerzone haben wir optimale öffentliche Auftrittsmöglichkeiten," betont Yyllipullyy. Und betont voller Stolz: "Wir sind keine Randsportart mehr, sondern gesellschaftlich anerkenannt und dank unserer Professionalität auch sehr erfolgreich. Das zeigen schon unsere zahllosen Meisterschaften."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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