Wahl des designierten Karnevalsprinzen Steffen Ranisch wurde zur Farce

Ein Foto mit Symbolkraft - Prinzenanwärter Steffen Ranisch und HDK Präsident Bodo Malsch vor der Veranstaltung
10Bilder
  • Ein Foto mit Symbolkraft - Prinzenanwärter Steffen Ranisch und HDK Präsident Bodo Malsch vor der Veranstaltung
  • hochgeladen von Harald Molder

Es war am Mittwoch der vergangenen Woche, als wir zur geplanten „Bestätigung“ des neuen Prinzen Karneval in das Hotel Montan nach Marxloh fuhren. Was wir nicht wussten, dass wir Zeugen eines Ereignisses wurden, das dem Duisburger Karneval großen Schaden zugefügt hat.

War es zunächst so, wie immer, dass der Vorstand des HDK (Hauptausschuss Duisburger Karneval) sowie die HDK Beiratsmitglieder gegen 19 Uhr am Tagungsort erschienen, entwickelte sich der Abend zu einem menschlichen und auch der Sache nicht dienenden Fiasko. Der Beirat besteht übrigens aus je einem Vertreter der dem HDK angeschlossenen Vereine.

Es sollte allerdings zu einem Sitzungsmarathon kommen, der das „Warten aufs Christkind“ bei Weitem überbot.

Neben den Familienangehörigen der designierten Prinzencrew waren zahllose Freunde, Vereinsmitglieder sowie Gäste erschienen. Rund 50 Menschen fieberten der Ernennung entgegen. Doch alles sollte anders kommen. Da saß die Crew und bereitete sich seelisch und sichtlich angespannt auf die Vorstellungsrunde vor.

Da war er, Prinz in Wartestellung, Steffen Ranisch, Papa des Kinderprinzen Cedric in der abgelaufenen Session und Präsident des MCV (Meidericher Carnevals Verein), der, immer wieder auf die Uhr blickend, gemeinsam mit seinen Hofmarschällen Marc Runte (MCV und passiv bei Rot Weiss Hamborn) sowie Thomas Kurlbaum (Offizier der Stadtwache sowie 11er Ratsmitglied der Marxloher Jecken) der Dinge, die da kommen sollten, entgegenfieberte.

Und auch die Paginnen Silvana „Sille“ Empelmann vom KKC Kasslerfeld, Sabrina Humpert (ohne Vereinszugehörigkeit), Anna Otto (MCV) und Tina König (Närrische Blümkes Hamborn) freuten sich auf die Vorstellungsrunde.

Und die Anspannung steigt. Es ist 20.20 Uhr. Die Tür öffnet sich und jeder denkt nun ist es soweit. Aber die ersten Mitglieder des Wahl Gremiums im Saal legen nur eine Pause ein, um die „Befreiungshalle“ aufzusuchen.

Doch 7 Minuten später dann kommt Zugleiter Thomas Erlacher heraus und endlich geht es für die Crew zur ersten Vorstellungsrunde hinein.

Kollege Detlef Schmidt freut sich, dass nach Prinz Beffi I. (Rossbach) im Jahr 2004 wieder ein HKM Mann die höchsten Würden des Duisburger Karnevals erlangen soll.

Nach 16 Minuten kommen die sieben Bewerber um 20.43 Uhr wieder aus dem Tagungsraum, wobei der Name „Weinzimmer“ zu fortgeschrittener Stunde zu einer ganz anderen Bedeutung kommen sollte.

Ein wildes Gebrummel geht durch den Schankraum im Hotel Montan und Nervosität macht sich breit. „Wie lange dauert das denn noch!?“ fragen sich nunmehr alle Anwesenden. Niemand ahnt, was sich da hinter der verschlossenen Türe abspielt. Der Blick geht immer wieder zur Türe und man wartet auf den „Weissen Rauch“ wie Ex Prinz 1990 Peter Schreiber noch scherzhaft bemerkt.

Um 21.13 Uhr passiert dann etwas Ungewöhnliches. Thomas Erlacher holt Prinzenkandidat Steffen Ranisch alleine ins Tagungszimmer.

Sichtlich ergriffen kommt dieser um 21.26 Uhr wieder aus dem Saal und verkündet, dass man ihn und seine Crew „NICHT“ gewählt hat.

Völlig verstört von dieser Nachricht kommt es zu zahlreichen, auch heftigen Reaktionen. Völlig in Tränen aufgelöst sind die Paginnen. Die Hofmarschälle tragen es zunächst mit Fassung und wissen im ersten Moment nicht, wie ihnen geschieht. Und dann folgen einige Minuten der Lethagie und bei den Anwesenden kommt Wut auf über das, was da soeben geschehen ist. Man ist fassungslos und die Frage nach dem „WARUM“ geht durch die Menge.

„Ihr habt dem Karneval in Duisburg wehgetan und schwer geschadet!“ ruft Peter Schreiber den Beiratsmitgliedern entgegen, wobei er insbesondere die Art und Weise der Befragung zur Finanzsituation kritisierte.

„Das ist einmalig!“ so Ex Prinz und Hofmarschall 2010/2011 Hans-Friedrich „Fuzzy“ Brenzel.

Vorfälle, die acht Jahre zurückliegen, aber im Vorfeld der Vorstellungsrunde geklärt wurden, wurden u.a. hervorgekramt, um dem Prinzenanwärter daraus einen Strick zu drehen. Auch sei seine Vorstellung nicht so gewesen, wie man es sich gewünscht hätte. Man würde keine Vorteile in der Übernahme dieses Amtes durch Steffen Ranisch sehen.

Und der Versuch, von irgendeinem der Teilnehmer auch nur ein Wort zu erfahren endet in der Bemerkung: „KEIN KOMMENTAR!“

Diese Kommentare und auch das Ziehen von Konsequenzen wurden im Nachgang mehr oder weniger öffentlich u.a. auch in dem Sozialen Netzwerk „facebook“ diskutiert. Hierbei drangen pikante Einzelheiten an die Öffentlichkeit.

Hierzu wird es noch einen gesonderten Bericht geben!

Eine Fotostrecke des Abends hat LOKALKOMPASS Kollege Detlef Schmidt hier eingestellt:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/leute/fotostrecke-wahl-des-designierten-karnevalsprinzen-steffen-ranisch-wurde-zur-farce-d59473.html

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

6 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.