3 x 11 Jahre - MCV Blau Weiß Meiderich feierte närrisches Jubiläum

Besondere Ehrung durch den LRN
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Da hatte die 1. Meidericher Carneval Gesellschaft Meiderich MCV Blau-Weiß ein wahrlich abwechslungsreiches Programm zu ihrem närrischen Jubiläum auf die Bühne des Hotel Montan in Marxloh, die „Gute Stube“ des Duisburger Nordens, gebracht.

Frei nach dem Motto: „Hokus, Pokus, Fidibus.... 3 mal 11 - noch lang nicht Schluss“ waren rund 100 Freunde und Vertreter befreundeter Vereine der Einladung gefolgt, wobei erwähnt sein sollte, dass weder die Prinzencrew rund um Prinz Günter II. als auch der Präsident des HDK anwesend waren.

Und da kam Kritik nicht nur vom Präsidenten des MCV, Steffen Ranisch, der die Sitzung mit einer Festrede, die es in sich hatte nach dem Einmarsch der Standarte begann.

Als Ansagerin fungierte bravourös Kerstin Olschewski - „Ich mache das sonst nur bei der Damensitzung“.

Steffen Ranisch startete mit der bissigen Bemerkung: „Der eine oder andere kennt mich aus der Presse!“ - und spielte noch einmal auf das fragwürdige Wahlprozedere bei der Prinzenwahl an.

Natürlich ließ er es nicht unerwähnt, alle drei Vereinsjubiläen erlebt, mitgefeiert und positiv erlebt zu haben. Und natürlich bedankte er sich bei allen Mitgliedern, ob mit oder ohne Uniform, den Meidericher Institutionen und den närrischen Dachverbänden.

Das es in der närrischen Jahreszeit zu Hause wie in einem „Callcenter“ in einer Karnevalshochburg zugeht, sei auch nur dem Verständnis seiner Familie zu danken.

Viele Ideen sind in den letzten Jahren verwirklicht und umgesetzt worden, jedoch leider nicht, im Jubeljahr den Stadtprinzen zu stellen. Er hofft inständig, das der Karneval hierunter nicht leidet.

In 33 Jahren habe er viel erlebt, das zu schildern den Rahmen des Abends sprengen würde. Dies würde er heute niemanden mehr zumuten:

„Mit einer rollbaren Krankenbahre vom Bürgerhaus Hagenshof zu Fuß an dem damals noch nicht bebauten Gelände von Mercedes Benz entlang auf die Von der Mark Straße zum Hoppeditzerwachen. Der musste ja irgendwo liegen. Ich möchte nicht wissen, was der Eine oder Andere gedacht hat, als ich mit der Karre morgens um halb 8 durch Meiderich rannte...“

Und mit ein wenig Wehmut: „Es gab sogar Feste, da konnte man zusammen Karneval feiern!“

Und er versprach den Anwesenden, dass es im kommenden Jahr ein gemeinsames Hoppeditzerwachen in Meiderich geben wird. Vermisst wird der Besuch von offizieller Seite bei den Sitzungen und Veranstaltungen. „Da bleibt so mancher Stuhl leer!“

Seit 2005 gibt es eine neue Struktur bei der Ernennung von Senatoren und Ehrensenatoren. Es werden nur noch Personen aufgenommen, die sich um den Karneval verdient gemacht haben.

Aushängeschild des Meidericher Karnevals sei der „Blutwurstsonntag Zug“ mit ständig wachsenden Besucherzahlen. Hier ziehen ganz nach Kölner Vorbild von Anfang an Kindergärten und Schulen mit. Aber nicht jeder macht mit: „Für irgendwas hat der liebe Gott uns die Ellenbogen gegeben! Aber vergessen und aus dem Gedächtnis streichen ist manchmal eine simple Lösung. Besser als Frust und Ignoranz!“

Stolz sei die Gesellschaft auch darauf, dreimal das Kinderprinzenpaar der Stadt Duisburg gestellt zu haben. Besonders groß natürlich beim eigenen Sohn Cedrik, der in der vergangenen Session das Amt bekleidete. Dank gab es hier auch für die Betreuer der Mini Tollitäten. Für die alte Kinderprinzencrew gab es Kino Gutscheine und für die Betreuer Yvonne Schramm sowie Karin und Jürgen Ohl ebenfalls ein kleines Geschenk.

Das Thema „Stadtprinz“ sei nun auch „durch“. „Und dennoch werden wir in die Geschichte des Duisburger Karnevals eingehen! Dank an alle, die uns unterstützt haben und die Rückgrat bewiesen haben. Der Prinzencrew viel Spaß und volle Säle. Duisburg hat genug negative Geschichte geschrieben und wir, die wir Frohsinn verbreiten wollen, sollten dies auch tun!“

Da standen die Anwesenden auf und spendeten langanhaltenden Applaus.
Und man erinnerte sich an viele schöne Stunden in den vergangenen 33 Jahren.

Im Namen des HDK Duisburg sprach Geschäftsführer Joachim Loosen das Grußwort und überreichte eine Jubiläumsurkunde. „Ich bin der Einladung gerne gefolgt!“ Die Suche nach dem Spekuliereisen (seiner Brille!) kommentierte er in seiner ihm eigenen Art: „Ohne Brille hör ich nix!“

„Hier in der guten Stube des Nordens, im „Hotel Montan“, stelle ich fest, dass man nördlich der Ruhr einen „Super Karneval“ feiert!“

Was wäre Karneval ohne Jugend? - Auf diese Frage hatte Joachim Loosen als Präsident der 2011 neu gegründeten „Stadtgarde Duisburg“ gleich die passende Antwort, tanzte doch seine Kindertanzgarde zu Ehren des Vereins.

Und das Sessionsmotto „Hokus Pokus Fidibus, mit 33 ist noch lang nicht Schluss“ ergänzte er mit dem Zsuatz: „Und ich bin 52 und die nächsten 52 gehe ich Euch auch noch auf die Nerven!“

Hatte es der „große Prinz“ nicht in den Duisburger Norden geschafft. So hatte doch die neue Kinderprinzencrew die Gelegenheit genutzt, sich den Anwesenden vorzustellen.

Eine gelungene Laudatio hielt Christel Brudna. Es war eine gelungene Rückblende durch 33 Jahre MCV seit der Gründung am 21.01.1979, bzw. seit der ersten Idee im Jahr 1978, als Hans Plön von der Hamborner KG Rot Weiss die Idee zur Vereinsgründung hatte.

Nach kurzer Zeit waren es 60 Mitglieder die den Verein im viel zu kleinen Gemeindesaal von St. Mathias in Meiderich Berg gründeten und Hans Plön wurde der erste Präsident.

Das der Spaß aufhört wenn es ums Geld geht habe dann 1984 zur Gründung des 2. Meidericher Karnevals Vereins „MCC“ geführt. Der MCV habe allerdings den volkstümlichen Karneval fortgeführt.

1999 konnte man das „Centrum Westende“ anmieten und hatte nun Platz für eine große Bühne und gute Technik.

Im Jahr 2009 hatte sich dann auch die vereinseigene Tanzgarde auf eigene Füsse gestellt. Der TSV Meiderich 09 hat seine Wurzeln ebenfalls im MCV. Und Hut ab kann man sagen, hat der Verein nur 4 Vorsitzende in 33 Jahren gesehen.

Leider ist er nicht Stadtprinz geworden und es wird trotz Jubiläum auch keinen Stadtteilprinzen geben.

Und das Steffen Ranisch eine gestandene Persönlichkeit im „Hahnen Stadtteil“ ist, zeige, das er auch Zugleiter beim St. Martins Zug ist. Da steckt viel Arbeit dahinter, aber Steffen kann auf die Erfahrungen beim Blutwurst Zug blicken.

Der historische aber auch kritische Rückblick wurde ebenfalls mit stehendem Apllaus honoriert.

Und nun ging der Abend über in das herrliche und farbenfrohe Jubiläumsprogramm. Den Auftakt machte die Tanzgarde der Marxloher Jecken, wobei sich die jüngste Tänzerin, die 4 jährige Annika in die Herzen der Zuschauer tanzte. Und auch die Große Garde der Marxloher Jecken zeigte ihr Können.

Unter den Gästen sah man neben der Meidericher Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann und ihrem Stellverteter Robert Philipps auch das Meidericher Urgestein Werner Maistrak.

Als Gäste konnte man die KG „Blau Weiß Beeckerwerth“, den MCC Rot Schwarz Meiderich, die KG Tanzsportformation Young Generation, kurz KG TYG“, die KG Rot Weiß Hamborn Marxloh, den KVO Obermarxlohdas und das Musik und Hörnercorps Wanheim mit Abordnungen begrüßen.

Aufgeweckt wurden die Besucher dann von Sascha Sittinger, der mit seinen „BurgGeischda“ lautstark in den Saal einmarschierte.

Nach den Jubilar Ehrungen bildete der Auftritt von Tanzmariechen Julia vom TSV 09 das Gastgeschenk des Vereins. Sie tanzt seit 5 Jahren, was man unschwer erkennen konnte.

Die tänzerischen Qualitäten im eigenen Verein zeigte das Männerballett „Crazys“. Es war der Hingucker, und bei „YMCA“ sang der Saal lautstark mit. Nicht dabei war Gerald Scheibe. „Er hat sich beim „Dirty Dancing Sprung“ verletzt und einen Knieschaden erlitten!“

Geehrt wurde auch Brigitte Otto, die immer dafür sorgt, dass es irgendeine Kleinigkeit zu essen bei den Vereinstreffen gibt. „Sie besorgt alles für den Verein und das mit dem Fahrrad!“

Und auch Ex Stadtteil Prinz Wilfried Urban, der sich 7 Jahre lang gewehrt hat das Amt zu übernehmen, und seine Prinzessin Ulla Urban und die Paginnen Anna Otto und Jennifer Schulz wurden geehrt.

Und das es nicht nur bei der personellen Bestückung des Meidericher Narrenthrons anders zugeht, zeigte auch der närrische Ruf. Denn man hörte immer ein „Heeee…lau“ anstatt dem bekannten „Helau“!

Eine neue Auszeichnung, der „Schreiende Meidericher Hahn“ wurde zum ersten Male verliehen. Und kein Geringerer als Bodo Malsch erhielt als „Erster“ die Urkunde, die neu ins Leben gerufen wurde.

„Du hast ihn verdient,“ so Steffen Ranisch, „durch loyales Verhalten nach der gescheiterten Prinzenwahl und dein Handeln für den Duisburger Karneval!“

Und auch Bodo Malsch, Ex Stadt Prinz und Vorstandsmitglied im LRN hielt eine nachdenklich stimmende Rede: „Wir sollten uns den Karneval nicht verdrießen lassen von denjenigen, die meinen,das sie was Besseres sind! - Es gibt ein Kölsches Grundgesetz im Karneval - „Jeder Jeck ist anders“ – aber die meisten haben den zweiten Teil vergessen - „Alle Narren sind gleich“. Alle die so denken haben den Karneval falsch verstanden!“

Der Applaus für seine ehrlichen Worte wollte nicht enden!

Vom LRN wurde durch Bodo Malsch eine schöne Fahnenschleife zum Jubiläum überreicht und an die Standarte geheftet.

Und Journalistin Heike Wiehe erhielt ebenfalls die Urkunde für ihr Wirken für den Karneval!

Zur Stärkung war neben einem Buffet auch eine dreistöckige, blau weiße Jubiläumstorte mit der Zahl 33 aufgebaut.

Der Abend klang gemütlich beim Austausch vieler Erinnerungen aus.

Eine schöne Fotostrecke von Detlef Schmidt ist hier zu finden:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/vereinsleben/fotostrecke-auftaktsitzung-des-mcv-blau-weiss-bot-ein-starkes-programm-d111750.html

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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