Prinzengarde Duisburg gab Jubiläumsempfang zum "75. Jährigen" im Grand City Hotel "Duisburger Hof"

Heizten den Gäste des Geburtstagsempfangs tüchtig ein - die "BurgGeischda"
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  • hochgeladen von Harald Molder

„75 Jahre sind doch eine lange Zeit für unsere Prinzengarde,“ so leitete Präsident Eugen Hahn seine Begrüßungsrede für die rund 250 Gäste des Jubiläumsempfangs im Spiegelsaal des Grand City Hotels „Duisburger Hof“ ein.

Gleich die zweite Frage war die nach den Gardisten, die am längsten der Garde angehören. Und da brauchte er gar nicht lange zu suchen. Mit Generalfeldmarschall Hans Dohmen hatte er mit 62 Jahren Zugehörigkeit sofort den ersten und zudem ranghöchsten Gardisten parat.

„Wenn ich mit Hans zusammensitze, und er so erzählt, dann habe ich fast Tränen in den Augen, dass er sich auch heute noch unverändert und hundertprozentig für die Prinzengarde einsetzt.“

Ebenso lange der Garde gehört Horst Platen der Prinzengarde an, heute im „Korps der Reserve“.

Und zu den altgedienten Gardisten zählt auch der langjährige Schatzmeister der Garde Günter Diener. Mit 81 Lenzen (in 95 Tagen wird er 82 Jahre alt!) ist er der lebensälteste Gardist!

„Das sind altgediente Mitglieder, die unsere Garde ausmachen! Sie sind ein Vorbild für die jungen Gardisten! Und hier können wir in jedem Jahr immer wieder neue, junge Offiziere in unserer Garde begrüßen und freuen uns auch in Zukunft über neue Mitglieder!

Wir wollen auch in Zukunft Zusammenhalten und Spaß haben und dieses auch in die Bevölkerung tragen! Viele Freundschaften sind hier in der Prinzengarde entstanden. Und dieses sind wirkliche Freunde und darauf bin ich als Präsident stolz!“

Sein Dank ging auch an die vielen befreundeten Vereine, die zum Jubiläumsempfang gekommen waren und die er nicht alle einzeln begrüßen konnte. Gemeinsam prostete man sich mit einem Glas Sekt zu!

Nach seinen einführenden Worten übergab er das Mikrofon an Bodo Malsch, der für den BDK ein Grußwort an die Jubiläumsgarde richtete:

„Karneval hat nicht immer was mit Humor zu tun, das sagen nicht nur Außenstehende!“ so der Beginn seiner launigen Rede.

„Denn das, was der Prinzengarde gerade in ihrer Jubiläumssession passiert ist, dafür braucht man schon eine Menge Humor. Das „lachende“ Opernhaus, eine Institution und Tradition im Duisburger Karneval, darf nicht mehr so heißen, weil eine Kölner Agentur sich das Adjektiv „lachend“ hat schützen lassen.

Da gewinnt man den Eindruck, dass die Menschen närrisch geworden sind, und dass der Kommerz endgültig über die vorgebliche Toleranz und Lebensfreude im Karneval die Oberhand gewonnen hat!“ Hierfür gab es stehenden Applaus der Gäste.

„1937 gegründet, hat die Prinzengarde Duisburg rasch einen Spitzenplatz im Karneval an Rhein und Ruhr erkämpft und bis heute gehalten. Sie ist und bleibt etwas Besonderes. Das weiß jeder, der sie einmal in einen Saal hat einmarschieren sehen. Nur sie darf den Prinzen Karneval durch die Sessionen begleiten.

Das ist ein Privileg, aber auch eine Verpflichtung und mit einem hohen Zeitaufwand und Engagement der Gardisten verbunden. Dafür gebührt ihnen unsere Anerkennung!“

Die Garde und auch ihre Gäste stimmten durch lang anhaltenden Applaus seinen Ausführungen zu. Bodo Malsch machte noch einen schönen Exkurs in die Anfänge der Garde.

„Die Prinzengarde wurde schon kurz nach ihrem ersten beeindruckenden Auftritt in der Öffentlichkeit zum Indikator an dem der Zustand des Duisburger Karnevals gemessen wurde.

So schrieb die „Essener Volkszeitung“ am 28. Oktober 1938:

„Man gewann die beruhigende Überzeugung, dass der Duisburger Karneval sich kräftig regt und das wir aller Voraussicht nach wieder ein gutes Stück vorankommen werden. Nicht zuletzt wird es an der Prinzengarde liegen, die sich schon rein äußerlich in ihren eleganten Uniformen die kommenden großen Feste verschönern dürfte. Aber das Alleine ist nicht entscheidend.

Viel wichtiger ist auch der Geist, der in der Prinzengarde herrscht, und der, wenn man einmal den Versuch machen will, den Karneval ernst zu nehmen, zu den schönsten Hoffnungen berechtigt!“

Abschließend wünschte Bodo Malsch der Prinzengarde Kraft und dem Duisburger Karneval das Glück, dass man den Text aus dem Jahr 1938 „zeitlos“ nennen kann. Danach heftete er der Standarte der Garde eine schöne „Ehrenschleife“ an.

Es gab allerdings noch einen Punkt, der die Stimmung im Saal auf den Siedepunkt brachte. Die eigentlich „nur“ zum Empfang geladenen „BurgGeischda“ marschierten unter ihrem Dirigenten Sascha Sittinger lautstark in den Saal ein, sondern sie trugen zu Ehren der Prinzengarde auch noch weiß – rote Kostüme und hatten sich eine „75“ aufgemalt! Der Saal tobte und genoss sichtlich erfreut die geniale Musikeinlage.

Zum Abschluss des gelungenen Jubiläumsempfangs ließ es sich natürlich auch Tollität Prinz Günter II. nicht nehmen, mit seiner Crew „seiner“ Leibgarde zum Jubiläum zu gratulieren und wurde herzlich empfangen.

Noch bis in den Nachmittag hinein wurde das seltene Jubiläum im Kreise der Garde gefeiert.

Wer einen Blick auf die Anfänge der stolen Garde nehmen möchte, findet einige schöne Fotos in meinem Beitrag über den Rosenmontagszug 1938:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/kultur/rosenmontagszug-in-duisburg-3-1938-d42181.html

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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