Kunst am Mauerstück

Schüler, Kolpingwerkstatt und Mitglieder der Jury wollen das Kunstprojekt an der Mauer in die Tat umsetzen. Foto: Jörg Terbrüggen
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Emmerich. Schule ist weit mehr als nur das stumpfe Lernen von Gleichungen, physikalischen Gesetzen und Vokabeln. Sie bietet oftmals auch den Raum, selbst kreativ zu werden und Projekte mit eigenen Ideen zu gestalten. Wie bei dem Stück Mauer, das auf dem Rasen am Willibrord-Gymnasium thront.

Vielen mag dieses Stück Zeitgeschichte in den letzten Wochen bereits aufgefallen sein. Aber wie kam es dort hin, und was soll nun damit passieren? Antworten, die jetzt eine Arbeitsgruppe aus Schülern gab. Denn sie befassen sich seit Ende Februar/Anfang März mit dem Betonklotz, der in den Zeiten, als Deutschland noch durch die Mauer getrennt war, Menschen in ihrem Freiheitsdrang behinderte.
Es war wohl eher ein glücklicher Umstand, dass der niederländische Unternehmer Fons van Pul aus ’s-Heerenberg gleich mehrere dieser original Mauerstücke besaß und Bürgermeister Johannes Diks davon einen schenkte. „Wir haben dann das Willibrord-Gymnasium angesprochen und gefragt, ob sie ein solches Objekt hier gerne platzieren würden, weil es doch auch ein Thema sei, mit dem sich die Schüler auseinander setzen können“, so Diks. Der zweite Schritt war dann die Umsetzung eines Kunstprojektes von Seiten der Schule.
Paula Backhaus, Kunstlehrerin am Gymnasium, versammelte einige Schüler einer freiwilligen Arbeitsgruppe um das Objekt der Begierde und ließ ihre Schüler in einem Sitzkreis um die Mauer herum diskutieren. „Wir haben pantomimische Fotos gemacht, die zweierlei ausdrücken sollen, nämlich einmal grenzenlos und begrenzt sein.“ Die Schüler haben dann genau zu diesen Themen recherchiert und eine erste Collage zusammengestellt.
Diese soll nun auf Folie ausgedruckt werden und auf eine Stahlplatte geklebt werden. Viele Bilder, so das berühmte Foto vom Mauersprung des NVA-Soldaten, kamen zusammen. In einer Kooperation mit der Kolping-Bildungswerkstatt soll das Projekt nun bis zum Beginn des nächsten Schuljahres realisiert werden. Dem Wunsch der Rektorin folgend, wird die bemalte Vorderseite mit dem Spruch „Verliere nie den Mut“ nicht mehr verändert. Hier wird eine Stahlplastik versetzt vor dem Mauerstück zu sehen sein, die den Begriff grenzenlos ausdrücken wird. Auf der anderen Seite entsteht ebenfalls eine Stahlplastik, die allerdings mit einer Collage versehen wird und den Begriff begrenzt dokumentiert.
Mit diesen Aufgaben wird sich künftig das zweite Ausbildungslehrjahr der Kolpingwerkstatt beschäftigen. „Das wird für uns eine große Herausforderung, wir müssen das auszeichnen und ausbrennen. Daher werden wir uns öfter miteinander absprechen müssen“, betonte Klaus-Peter Schmidt von der Kolpingwerkstatt.
Das Ergebnis wird dann zu Beginn des neuen Schuljahres zu sehen sein.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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