Borbecker Halblang - Kunst zum Anfassen

Schon früh am Morgen war der Andrang in der Lagerhalle am Wolfsbankring groß. | Foto: Winfried Winkler
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  • Schon früh am Morgen war der Andrang in der Lagerhalle am Wolfsbankring groß.
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Zugegeben, die Entscheidung war nicht leicht. „Schließlich haben die Kinder unserer Schule fünf Figuren gestaltet. Sich da festzulegen, das fällt schwer“, geben Ulrike Weidner und Martina Kretschmann zu. Doch letztlich sind sich die beiden einig. „Die Flamme“ soll das Rennen machen.
Die von den Bergmühlenschülern kreierte Figur wird einen Ehrenplatz im Foyer der Grundschule bekommen.
Bewaffnet mit einem Foto der Bergmühlen-Boris und -Beckis machen sich Ulrike Weidner und Martina Kretschmann von der Fördergemeinschaft Bergmühlenschule auf die Suche nach ihrer Wunschfigur. Alle 100 Borbecker Halblang-Figuren waren am Samstag in einer Halle der Firma Meinrich am Wolfsbankring zu bewundern - und käuflich zu erwerben.
Der Grundpreis pro Figur lag bei 300 Euro. Der Erlös der Verkaufsaktion fließt in die Stiftung „Borbecker Halblang“. „Die Gründung ist in Arbeit“, erkärt Friedhelm Klix, der das Ruhr.2010-Projekt gemeinsam mit Gudrun Reise initiiert hat. Die Stiftung will ausschließlich Projekte für Borbecker Kinder und Jugendliche fördern.
Bereits um 9.30 Uhr standen die ersten Interessenten vor der Halle am Wolfsbankring und warteten auf Einlass. Ulrich Borg und sein Sohn Sven hatten den ganzen Vormittag alle Hände voll zu tun, halfen sie den Käufern doch beim Verladen der Kunstwerke. Knapp 40 Boris und Beckis haben am Samstag einen Käufer gefunden. „Es waren Vertreter der Schulen hier, der Fördervereine, die eine der Figuren als Erinnerung an das Borbecker Halblang Projekt erwerben wollten“, so Gudrun Reise.
Aber auch viele Privatpersonen hatten sich unter die Interessenten gemischt. Eine von ihnen war Vera Sauerstein. „Ich habe auf dem Weihnachtsmarkt-Tag eine Becki gewonnen, heute suche ich mir noch einen passenden Bori aus.“ Im Garten der Familie sollen die beiden Halblang-Figuren ein schönes Plätzchen finden.
Die Initiatoren des Ruhr. 2010-Projektes und auch Künstler Günter A. Steinmann, nach dessen Entwurf die Alu-Figuren gefertigt wurden, waren begeistert ob des morgendlichen Ansturms in der Halle. „Man sieht, dass das Projekt bei den Menschen angekommen ist“, freut sich Klix und Gudrun Reise ergänzt: „Uns war bei Umsetzung vor allem der Aspekt der Nachhaltigkeit wichtig. Dadurch, dass der Verkaufserlös jetzt in die Stiftung einfließt, schließt sich der Kreis. Borbecker Kinder haben die Figuren gestaltet, mit deren Hilfe Borbecker Kinder- und Jugendprojekte nun gefördert werden sollen.“
Um Nachhaltigkeit geht es auch Wolfgang Sykorra. Er arbeitet an einem Buch über das Borbecker Projekt. „Darin wird nicht nur den von den Kindern gestalteten Figuren ein breiter Raum eingeräumt“, verrät der Autor. „Auch die 21 teilnehmenden Schulen mit ihrer jeweiligen Ausrichtung und ihren Schulprogrammen werden vorgestellt.“ Im April/Mai soll das großformatige Buch mit zahlreichen Fotos und Texten erscheinen.
Als „Herzensprojekt“ bezeichnet Günter Steinmann „Borbecker Halblang“. „Es hat mich immer wieder aufs Neue begeistert, wie kreativ Kinder in solchen Dingen sein können. Entstanden ist dabei Kunst zum Anfassen.“
Friedhelm Klix und Gudrun Reise sind nun auf der Suche nach leerstehenden Geschäftsräumen in Borbeck. „Unsere Figuren machen sich gut als Schaufensterdeko.“ Der Verkauf geht selbstverständlich weiter.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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