Asylunterkunft kommt nach Frintrop

Sozialdezernent Peter Renzel stellte sich den Fragen der Frintroper. Foto: Winkler/Archiv
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Die Aussprache zwischen Verwaltung, Politik und Bürgern schien längst überfällig. Das lange Warten auf einen Entscheid inklusive Erläuterungen schürte Spekulationen und Sorgen in Essen-Frintrop, bot zuletzt sogar Rechtsaktivisten Raum für ihre Parolen.

Rund 350 Interessenten folgten deshalb gern der Einladung der Verwaltung zu einer Bürgerinformationsveranstaltung am vergangenen Mittwoch. „Und die war eine ganz offene, transparente Sache“, lobt CDU-Ratsfrau Jutta Eckenbach im Nachhinein. Bereits einige Tage zuvor war die Nachricht bekannt gegeben worden, dass man sich angesichts der wachsenden Anzahl von Antragstellern und der daraus resultierenden Zuweisung an die Stadt Essen - neben Serben und Mazedoniern seien es auch vermehrt Flüchtlinge aus Syrien, Irak, Ägypten und weiteren 16 Staaten - für die Walter-Pleitgen-Schule als Behelfseinrichtung zur Unterbringung von Asylsuchenden entschieden hat. Nun widmete sich der zuvor stark kritisierte Sozialdezernent Peter Renzel der Klärung von Details und offen gebliebenen Fragen.

So wurde erläutert, dass die Unterbringung zunächst in Übergangswohnheimen, dann in der Behelfseinrichtung Dilldorfschule und erst nach deren Belegung in der Walter-Pleitgen-Schule erfolge. Vermutlich im Oktober/November könnte dort ein erster Einzug erfolgen. Die Behelfseinrichtungen seien ausschließlich zur „kurzfristigen Unterbringung“ vorgesehen. Freiwerdende Plätze in Übergangswohnheimen würden umgehend durch Bewohner der Behelfseinrichtungen belegt. Laut Prognose werden im Winter rund 1.000 Plätze benötigt, ein Jahr später 1.200. Hierfür werden aktuell weitere Standorte geprüft, die sich als zusätzliche Übergangswohnheime eignen. Pressereferent Martin Rätzke bestätigte, dass für die Walter-Pleitgen-Schule dahingehend derzeit „keine Pläne“ bestünden.

Untergebracht werden die Bewohner (maximal 130 Plätze) in der Walter-Pleitgen-Schüler in jeweils maximal 12-köpfigen Gruppen pro ehemaligem Klassenraum. Trennwände sollen ein Mindestmaß an Privatsphäre gewährleisten. Angrenzend an das Gebäude werden auf dem Schulhof Duschcontainer aufgestellt. Die Essensversorgung erfolgt durch einen externen Anbieter im Mensabetrieb. Es wird Kleidung und Hygieneartikel (später Geld dafür) sowie ein kleines Taschengeld geben. Den Bewohnern steht an sieben Tagen die Woche, rund um die Uhr, ein Ansprechpartner zur Verfügung. Werktags kümmert sich ein Sozialarbeiter um die Betreuung. Auch für die Kinder wird gesorgt: Die Spielgeräte auf dem Schulhof bleiben stehen, ein Raum wird für Spielmöglichkeiten frei gehalten und die Beschulung soll sichergestellt werden. Ein „Runder Tisch“ aus Kirchen, Verbänden, Vereinen und Anwohnern soll ständige Kommunikation und Abstimmung aufrecht erhalten.

Weitere Infos und Beratung gibt´s auch über die Infohotline, Tel. 88-50743.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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