Berlin ist die ganz große Bühne

Der Mann der bereits viele Wahlkämpfe organisiert hat, steigt für die SPD im Wahlkreis 119 nun selbst in den Ring. | Foto: privat
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  • Der Mann der bereits viele Wahlkämpfe organisiert hat, steigt für die SPD im Wahlkreis 119 nun selbst in den Ring.
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Der 14. November 2012 wird für Arno Klare immer ein besonderes Datum bleiben. Gegen vier Mitbewerber hat er sich auf dem Wahlkreisparteitag der SPD durchgesetzt. Damit war die Entscheidung gefallen. Klare wird im Herbst 2013 für den Bundestag kandidieren. Der gebürtige Oberhausener tritt im Wahlkreis 119 Essen Borbeck/Mülheim an.

Leicht hat er sich die Entscheidung nicht gemacht. „Ich habe lange überlegt, ob ich die Anforderungen, die das Amt mit sich bringt, erfüllen kann.“ An Erfahrung mangelt es dem 60-Jährigen nicht. Der Gymnasiallehrer für Deutsch und Philosophie - unterrichtet hat er allerdings vorwiegend im Bereich Erwachsenenbildung - ist seit 1972 Mitglied der SPD. In seiner Heimatstadt Oberhausen hat er sich politisch engagiert, später dann in Xanten. „Ich war lange Jahre dort Ratsmitglied und auch im Vorstand der Partei aktiv.“
Seit 1998 arbeitet Klare hauptamtlich für die Partei.

Mann im Hintergrund

Zunächst als Geschäftsführer der SPD Mülheim, seit 2009 auch für den Unterbezirk Essen.
Themen und Inhalte sind dem bekennenden Ruhrgebietler vertraut. „Allerdings war ich bislang immer der Mann im Hintergrund. Ich habe organisiert, geplant, Papiere entwickelt und Reden geschrieben, die andere dann gehalten haben.“
Das wird sich nach einem Wahlerfolg ändern. Und die Chancen, dass Klare einen solchen im Wahlkreis Borbeck/Mülheim einfahren wird, stehen ganz sicher nicht schlecht. Schließlich hatten bei allen Bundestagswahlen seit den 60-er Jahren die Kandidaten der SPD dort die Nase vorn.

Kein leichtes Erbe

Und auch die Chancen, dass dem gebürtigen Oberhausener mit seinem in vielen Jahren Partei- und Basisarbeit erwobenem politischen Know How der Wechsel auf die ganz große politische Bühne gelingen wird, sind gut. „Allerdings sind die Schuhe, die Anton Schaaf in Berlin stehen lässt, schon eine Nummer. Es ist kein leichtes Erbe, was ich dort anzutreten hätte“, noch wählt Klare ganz bewusst den Konjunktiv - gewählt wird schließlich erst im Herbst.
Daran, dass die Arbeit im Bundestag für ihn „gleichbedeutend mit der ganz großen politische Bühne ist“, lässt der gebürtige Oberhausener keinen Zweifel.
Noch in diesem Monat beginnt für Wahlkampfteam und -leitung die Arbeit. Für den SPD-Mann ist das, was dann passiert, nichts Neues. „Ich habe unzählige Wahlkämpfe organisiert. Allerdings muss ich zugeben, dass diesmal nicht alles genau wie früher sein wird. Die Perspektive hat sich verändert.“
Dem kann der 60-jährige schon jetzt etwas Positives abgewinnen. „Ich muss jetzt keine Plakate mehr kleben und auch den Stand tragen jetzt andere“, erklärt er mit einem Augenzwinkern. Stattdessen kann er sich um Inhalte und den politischen Diskurs kümmern.

Kümmer-Tour

Wie er die transportieren und an den Mann beziehungsweise die Frau bringen möchte, weiß Klare genau. „Ich bin mir sicher, Politik kann man nur face to face machen.“ Deshalb wird sich der Kandidat auf „Kümmer-Tour“ begeben, Einrichtungen und Unternehmen in seinem Wahlkreis besuchen und ein offenes Ohr für die Probleme vor Ort haben. „Und von denen lassen sich auch eine ganze Menge mit nach Berlin nehmen“, ist sich Klare sicher.
Gelingt ihm der Sprung in den Bundestag, möchte der Essener Akzente im Bereich der Bildungspolitik setzen. „Das bringt meine Profession mit sich.“ Auch das weite Feld der Außenpolitik interessiert Klare. „Aber jetzt heißt es ersteinmal, einen Fuß vor den anderen setzen. Erst mal müssen wir die Wahl gewinnen.“

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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