EABG im tiefen Tal der Tränen angekommen

Burkhard Wüllscheid, Ulrich Meier, Uwe Kutzner, Britta Altenkamp und Ulrich Lorch stellten am Zipfelweg den Jahresbericht 2012 vor. | Foto: privat
  • Burkhard Wüllscheid, Ulrich Meier, Uwe Kutzner, Britta Altenkamp und Ulrich Lorch stellten am Zipfelweg den Jahresbericht 2012 vor.
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In drei Stufen wurden die Mittel für Eingliederungstitel in den letzten Jahren gekürzt. „Inzwischen sind wir bei knapp 50 Prozent angekommen“, bilanziert Ulrich Lorch, Geschäftsfüher der EABG. Spurlos vorüber gegangen ist dieser Prozess an der Essener Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft mbH keineswegs. Dennoch fällt die Bilanz für 2012 nicht durchweg negativ aus.

Die Einschnitte sind allerdings spürbar. Die Stammbelegschaft musste von 600 Beschäftigten binnen von drei Jahren auf 350 reduziert werden, auch die Zahl der betreuten Kunden ist gesunken. Dennoch konnten Geschäftsführung und Aufsichtsrat für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2012 Positives vermelden.
„Als Bildungsträger haben wir uns erfolgreich den Herausforderungen gestellt“, erklärte die Vorsitzende des EABG-Aufsichtsrates Britta Altenkamp und spielte damit sowohl auf die Mittelkürzung als auch die Veränderungen durch die Instrumentenreform an. Seit Anfang 2012 ist Essen Optionskommune. „Trotz kleinerer und größerer Ruckeleien, die mit der Umstellung verbunden waren, zeugen die Zahlen von einem fulminanten Endspurt, den wir hingelegt haben.“

Täglichh 2000 Kunden

2000 Kunden wurden täglich in den Bereichen Beschäftigungsförderung und Berufliche Weiterbildung betreut. 583 Menschen konnte die EABG in 2012 in den ersten Arbeitsmarkt (234) oder in eine aktivierende berufliche Weiterbildungsmaßnahme (52) vermitteln.
„In Bezug auf die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Essen bezogen scheint das natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, räumt Burkhard Wüllscheidt, Geschäftsführer Berufliche Weiterbildung Firmengruppe EABG, ein. Doch betrachte man die Teilnehmerklientel, die oftmals mehrere Vermittlungshemmnisse (Dauer der Arbeitslosigkeit, fehlender Schulabschluss, keine abgeschlossene Berufsausbildung) vereine, sei das Ergebnis positiv zu werten. Auch die Altersstruktur sei bei der Bewertung zu berücksichtigen, ergänzt Altenkamp. 1.469 Bildungskunden wurden in 2012 qualifiziert (Umschulung, Fortbildung, Lern- und Qualifzierungscenter). Schwerpunkte bildeten dabei die Berufsbereiche Kaufmännische Dienstleistungen und Metall-/Konstruktionsberufe. „Die Prüfungserfolge lagen bei 93 Prozent“, freut sich Burkhard Wüllscheid. Das könne sich auch im Vergleich zu den von den Kammern veröffentlichen Prüfungszahlen sehen lassen.
Eine verlässliche Prognose für das laufende Jahr wollten Vorstand und Aufsichtsratsmitglieder nicht wagen. „Wir sind im Tal der Tränen angekommen“, brachte es Ulrich Lorch auf den Punkt.

Hoffnung auf Austockung der Mittel

Kleine Sonnenstrahlen seien jedoch erkennbar, so Burkhard Wüllscheid. Ulrich Meier, EABG-Beiratsmitglied und Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, geht einen ganzen Schritt weiter. „Ich gehe davon aus, dass die Mittel wieder aufgestockt werden. Es hat sich gezeigt, dass sonst an den Kern der Langzeitarbeitslosen nicht heranzukommen ist.“ Die Nachfrage nach Fach- und Hilfskräften mache es erforderlich, dass auch in diesem Bereich verstärkt geschaut werde. „Dass das möglich ist, zeigen die Ergebnisse der EABG schon jetzt.“
Der einzige Weg, aus Tranferleistungen herauszukommen, sei die Vermittlung in Arbeit, so Ulrich Lorch. Nach dieser Prämisse werde die Firmengruppe auch zukünftig arbeiten.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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