Politischer Frühschoppen In Borbeck
Einwohner aus Bedingrade und Bochold kämpfen um den Erhalt von Grünflächen in ihren Stadtteilen

Foto: Arnulf Breiderhoff
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Umwelt- und Klimaschutz im Stadtteil
Die Borbecker Bürgerinitiativen „Rettet den Klostergarten“ und die „BürgerAktion Bochold“ haben am Sonntag den 16.8. sieben Vertreter verschiedener Parteien zu einem politischen Frühschoppen „Politik trifft Bürgerschaft“ in den Biergarten der Borbecker Dampfbierbrauerei eingeladen.
Themen, die die beiden veranstaltenden Bürgerinitiativen bewegen, sind Umwelt-, Natur- und Klimaschutz in Zeiten des Klimawandels. Ihr besonderes Engagement gilt dem Erhalt von Landschaftsschutzgebieten, Grün- und Freiflächen auch innerorts und Anpassung der aktuellen und zukünftigen Bebauungspläne an die Klimaziele für eine gesunde Stadtentwicklung.
Aktuell geht es den Borbecker Bürgerinitiativen um Kritik und Änderungswünsche an den Bebauungsplänen „Kesselstraße / Bocholder Straße“ und „Moosstraße / Laarmannstraße“, hier sollte mehr Grünfläche erhalten bleiben.
Große Bedeutung der Grünflächen 
Im schattigen alten Biergarten der „Dampfe“standen wegen der Schutzvorschriften zur Coronapandemie nur 52 Plätze mit großen Abständen untereinander zur Verfügung, aber die waren bis auf den letzten Platz belegt. Auch das gute Wetter spielte mit, denn sonst hätte der Dialog ersatzlos ausfallen müssen.
Die rege Diskussion und der Gedankenaustausch wurden moderiert von Martin Nennstiel, dem ehemaligen Borbecker Kulturbeauftragten.
Aufgrund der Hitze und der Trockenheit in den letzten Jahren wurde in vielen Fragen und Stellungnahmen der Einwohner, die große Bedeutung von Grünflächen für das Klima in der näheren Umgebung hervorgehoben, die sie durch die Bebauung gefährdet sehen.
Klimaampel wurde nicht angewendet
Zu ihrer Enttäuschung erfuhren sie, dass bei den geplanten Baugebieten nicht geprüft wird, welche Auswirkungen die Bauplanung auf das Klima der Umgebung haben wird. Ein Unding, weil ein Klimagutachten vorgeschrieben ist und der Rat noch im Juni dieses Jahres beschlossen hat, die Klimaampel für jedes Vorhaben anzuwenden. Denn der Klimawandel ist längst angekommen, was nicht nur wissenschaftlich erwiesen ist, sondern jeder in den letzten Jahren deutlich spürt.
Fehlender Landschaftsplan und fehlendes Baulückenkataster
Große Sorgen wurden auch darüber geäußert, dass im ganzen Stadtgebiet zu viel auf Grünflächen gebaut wird, obwohl gerade die Erhaltung und Schaffung von Grünflächen zu den geeigneten Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels gehören. Eine Möglichkeit, mit Landeszuschüssen Grünflächen aufzuwerten, zu erweitern oder neue zu schaffen, wurde ebenso lebhaft diskutiert wie der fehlende Landschaftsplan und das Baulückenkataster für das Stadtgebiet.
Erhöhtes Verkehrsaufkommen führt zu noch mehr Lärm 
Thema war auch das erhöhte Verkehrsaufkommen und die damit verbundene Lärm- und Luftbelastung, wenn vor allem auf Zuzug in die betroffenen Stadtteile gebaut wird, denn die städtische Bevölkerungsprognose sieht eher schwindende Einwohnerzahlen für Borbeck bis 2030 voraus. Die Forderung, den Radverkehr zu fördern, half hier nicht wirklich weiter.
Dialog soll fortgesetzt werden
Zum Schluss waren sich Politiker und Einwohner einig, dass es gut ist, von Angesicht zu Angesicht den Dialog fortzusetzen und sie verabredeten sich zu einem Workshop in nächster Zeit.
Beide Bürgerinitiativen sind Mitglied im Bündnis „Grüne Lungen für Essen“. Am 3.9.20 um 19 Uhr lädt die BI „Rettet Rüttenscheid“ zur Diskussion mit Politikern im Biergarten am Grugapark ein.

Autor:

Angela Petersen aus Essen-Borbeck

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