Ungemein aufmüpfig - Preis für Elisabeth Gemein

Auch ehemalige Schülerinnen waren zur Preisverleihung mit nach Dortmund gekommen. | Foto: Lingemann
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„Ich hoffe, ich kann jetzt noch reden“, bringt Elisabeth Gemein mit brüchiger Stimme hervor. Freude und Rührung stehen ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Als erste Preisträgerin aus dem Ruhrgebiet ist die ehemalige Schulleiterin des Mädchengymnasiums Borbeck als „Aufmüpfige Frau des Jahres 2012“ ausgezeichnet worden.

Die Stiftung Aufmüpfige Frauen würdigt seit sechs Jahren Frauen, die ihre Ideen eingebracht und etwas bewirkt haben und somit als Vorbilder der Gesellschaft dienen. Die Fünfte in der Reihe der aufmüpfigen Frauen ist nun Elisabeth Gemein.
„Wir zeichnen Elisabeth Gemein aus, weil sie gegen den Zeitgeist eine moderne Konzeption der Mädchenschule vertreten und durchgeführt hat“, begründet Stifterin Prof. Dr. Sigrid Metz-Göckel die Wahl.
Vor allem aufgrund der Tatsache, dass Gemein dem Mädchengymnasium einen exzellenten Ruf verschafft habe, sei sie in den Augen der Stiftung eine würdige Preisträgerin.
„Ich danke Frau Gemein für ihre Arbeit und ihr Engagement“, lobt auch Sylvia Löhrmann, die angereiste Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes NRW, den Einsatz der diesjährigen Preisträgerin. „Sie hat eine lebendige Schulkultur geprägt und ist eine mutige, originelle und selbstbewusste Frau.“
Aufmüpfigkeit, das ist in erster Linie feministisches Handeln. In dem Elisabeth Gemein sich gezielt auf die Förderung von Mädchen konzentrierte, habe sie genau diese Art von Handeln verwirklicht und umgesetzt.
„Für mich ist es ungemein wichtig, dass den Schülerinnen ein weites Lernspektrum angeboten wird“, erklärt Elisabeth Gemein.
Und dies hat die Pädagogin an dem Gymnasium, an dem sie 36 Jahre lang gewirkt und das sie zehn Jahre geleitet hat, umgesetzt.
Wenn die ehemalige Schulleiterin vom Mädchengymnasium erzählt, so spricht sie immer noch von ihrer Schule. „Ich sehe mich als Vertreterin dieser Schule“, und mit einem Blick zu der aktuellen Schulleiterin Katy Wenning hinüber fügt sie lachend hinzu: „Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel“.
Da liegt es nahe, dass die Preisträgerin auch schon eine Verwendung für das erhaltene Preisgeld gefunden hat: als Schirmherrin des Projektes Frauenzimmer am MGB möchte sie das Geld in die Umgestaltung der Fachräume nach berühmten Frauen mit einfließen lassen.

Text: Verena Lingemann

Auch ehemalige Schülerinnen waren zur Preisverleihung mit nach Dortmund gekommen. | Foto: Lingemann
Die neue Preisträgerin im Kreise von Stifterin und anderen "aufmüpfigen Frauen". | Foto: Lingemann
Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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