Radschnellweg anstelle zusätzlicher Fahrspuren
Ruhrtalbrücke: Grüne fordern Radweg

Ein Radschnellweg über die Ruhrtalbrücke macht nach Ansicht der Grünen mehr Sinn als ein sechsspuriger Ausgbau. | Foto: PR-Foto Köhring
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  • Ein Radschnellweg über die Ruhrtalbrücke macht nach Ansicht der Grünen mehr Sinn als ein sechsspuriger Ausgbau.
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Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ruhr plant den sechsspurigen Ausbau der A52 zwischen dem Autobahnkreuz Breitscheid und der Anschlussstelle Rüttenscheid. In einem Antrag im Landtag hatten die Grünen das Land diesbezüglich aufgefordert, die Planungen zum Neubau der Mintarder Brücke entsprechend zu ändern und dort einen Radweg zu berücksichtigen.


Radwegenetz ausbauen

In einer gemeinsamen Video-Pressekonferenz stellten die Grünen aus Essen, Mülheim und Ratingen die Idee eines Radschnellweges auf der Autobahnbrücke vor. "Wir halten dies für zwingend erforderlich im Hinblick auf den Ausbau des Radwegenetzes und vor dem Hintergrund einer nötigen Mobilitätswende. Eine weitergehende Planung eines Radschnellwegs von Essen über Ratingen nach Düsseldorf wäre eine attraktive Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und der Landeshauptstadt und würde perspektivisch zu einer Entlastung des Pendlerverkehrs auf der Straße führen", so Mehrdad Mostofizadeh, Essener Landtagsabgeordneter der Grünen.

Entlastung des Pendlerverkehrs

Die wünschen sich einen Verzicht der zwei zusätzlichen Fahrspuren auf der Brücke zugunsten des Radwegs. "Ein sechsspuriger Ausbau der erst vor wenigen Jahren sanierten Brücke macht überhaupt keinen Sinn", ergänzt Martin Tönnes, Bürgermeisterkandidat in Ratingen.

Engpass am Breitscheider Kreuz

"Der Engpass und Hauptgrund für Verkehrsstaus ist das Breitscheider Kreuz und nicht die Ruhrtalbrücke. Daher kann man hier auch getrost auf zwei zusätzliche Fahrspuren verzichten. Durch einen Radweg anstelle zweier Fahrbahnen werden zudem die Kosten für den Brückenneubau reduziert."
Aus Sicht der Grünen-Ratsfraktion sollte der Radschnellweg in Essen am Grugavorplatz starten und über Norbertstraße und Meisenburgstraße zur Autobahnauffahrt Kettwig und ab dort über einen neu zu schaffenden Radweg längs der A52 über die Ruhrtalbrücke führen. "Ein neuer Radschnellweg Essen – Ratingen – Düsseldorf über die A52-Ruhrtalbrücke brächte eine große Verbesserung für den Radverkehr mit sich", Hiltrud Schmutzler-Jäger, Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion der Grünen. "Da bis Ende des Jahres die Umweltverträglichkeitsuntersuchung für die neue Ruhrtalbrücke abgeschlossen sein soll, sollten sich auch die städtischen Gremien jetzt intensiver mit dem Thema befassen."

Auf eine Anfrage der Ratsfraktion der Grünen bezüglich einer möglichen Anbindung eines Radweges über die Ruhrtalbrücke von Essener Seite aus hat die Essener Stadtverwaltung am 26. März 2020 folgendes geantwortet: „Für die Anbindung der A 52-Fahrradbrücke über das Ruhrtal an das Essener Netz bietet sich grundsätzlich die Hauptroutenachse Meisenburgstraße – Parallelweg A52 - Norbertstraße – Grugavorplatz an. Die Anbindung nach Bredeney-Mitte kann auf dem Ergänzungsnetz über die Meisenburgstraße erfolgen. Zur Vermeidung von Umwegen und auch aus topografischen Gründen wäre die Abzweigung von der Meisenburgstraße zur A 52 mit Anschluss an die Ruhrtalbrücke über den Saalsweg zu favorisieren.“

Einmalige Chance nutzen

Mehrdad Mostofizadeh: "Wir hoffen, dass unserer Antrag im Landtag auf breite Zustimmung stößt. Eine solche Möglichkeit ergibt sich in 50, vielleicht 100 Jahren, nur einmal und würde die gesündeste und flächenschonende Verkehrsart Fahrrad auf regionaler Ebene massiv nach vorne bringen. Und die Chance, die wir jetzt haben, müssen wir nutzen."

Ein Radschnellweg über die Ruhrtalbrücke macht nach Ansicht der Grünen mehr Sinn als ein sechsspuriger Ausgbau. | Foto: PR-Foto Köhring
Mehrdad Mostofizadeh: "Eine solche Möglichkeit ergibt sich in 50, vielleicht 100 Jahren, nur einmal."
Autor:

Markus Tillmann aus Essen-Kettwig

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