Schlag ins Wasser

Kettwig wurde in Langenfeld höchst unsanft ausgebremst. 
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Der Verbandsligist startete mit einem Bauchklatscher, die Reserve überzeugte ohne Torwart

Das war ja wohl ein Schlag ins Wasser. Viel haben sich die Kettwiger Verbandsligisten vorgenommen, möchten unter neuer Führung zumindest ihre sensationelle Platzierung der Vorsaison bestätigen. Doch erstens kommt es anders…

SG Langenfeld II gegen Kettwig 1. Herren 26:19
Tore: Bing 4, Kaesler 4, Röckmann 3, Möller 2, Mühlenhoff 2, Pfeiffer 2, Schwartz 2.
In Langenfeld bot sich den Zuschauern ein flottes Handballspiel mit irren Leistungs- und Stimmungsschwankungen. Mehrmals drehte sich das Fähnchen des Erfolges dramatisch im Wind. Gespielt waren 24 Minuten. Kettwig lag mit 9:13 zurück. Drohte hier eine nicht eingeplante Auftaktpleite? Die Zeitschiene um nur elf Minuten vorgespult, bot sich ein völlig anders Bild: Kettwig führte plötzlich mit 16:13 und hatte die Partie gerade noch rechtzeitig in den Griff bekommen. Oder doch nicht? Es folgte ein geradezu klassischer Absturz.

Ein „Blackout“

Jürgen Bing coachte im Solo, da mit Torwart Florian Kundt und dem neuen Mann Marvin Leisen beide Spielertrainer verhindert waren. Überhaupt ging Kettwig auf dem Zahnfleisch, startete mit gerade einmal sieben fitten Spielern. Auf der Gegenseite eine vor Selbstbewusstsein strotzende Heimmannschaft, die gleich vier Spieler aus der Oberliga in die Reserve gezogen hatte. Eine auch körperlich beeindruckende Truppe mit Gardemaß, Kettwig hatte im Rückraum Probleme, diese Riesen zu überwerfen. Langenfeld hatte den besseren Start, Kettwig kämpfte sich wieder heran. Als Christian Röckmann kurz vor und direkt nach der Pause dreimal in Folge traf, war das Spiel plötzlich gedreht, Kettwig lag nun vorn. Zweimal Marc Bing und Timo Schwartz bauten diesen Vorsprung sogar noch aus. Das sollte es 24 Minuten vor der Sirene doch sein, oder? Aber es kam ganz anders. Bis dahin hatte der erste Block durchgespielt, nun musste gewechselt werden. Sofort kam ein Bruch ins Spiel und Langenfeld gefährlich nahe. Simon Stempel musste aufs Sünderbänkchen, die Hausherren glichen aus. Nun gelang gar nichts mehr: Während die SG Tor um Tor warf, versemmelte Kettwig durch Lars Pfeiffer sogar einen Siebenmeter. Erst zehn Minuten vor dem Ende gelang Lennart Möller wieder ein Kettwiger Treffer. Da war es aber eigentlich schon zu spät, die Gäste hatten in einer Viertelstunde mit einem kräftebedingten „Blackout“ Haus und Hof verspielt.
Nun kommt zum ersten Heimspiel der Saison mit dem TV Ratingen ein ganz dicker Brocken. Am Samstag, 23. September, wird um 17.30 Uhr in der THG-Halle angeworfen. Weiterhin fehlt verletzt Niclas Orlowski, Marvin Leisen ist noch für dieses Spiel verhindert. Doch das soll alles keine Ausrede sein, die Mannschaft ist heiß auf das Topspiel, möchte den Schalter umlegen und gewinnen.

Ohne Torhüter

HSG Jahn / West gegen Kettwig 2. Herren 22:30
Tore: S. Schinke 8, J. Müller 6, P. Müller 6, Bach 4, Scheid 4, Hähn 2.
Trainer Daniel Averbeck war aus beruflichen Gründen von seinem Amt zurück getreten, für ihn übernahm Sebastian Kessler an der Seitenlinie. Direkt im ersten Match stand der neue Coach vor einer kniffligen Aufgabe: „Wen stelle ich bloß in den Kasten?“ Die Kettwiger mussten nämlich in Düsseldorf ohne Torhüter auskommen, Julian Ehlen fällt verletzt aus, Sven Eumann weilt in Urlaub. Die Voraussetzungen waren also denkbar schlecht. Die eingeschworene Truppe machte das Beste daraus. Ob freiwillig oder ausgelost, der gelernte Rechtsaußen Nick Beede stellte sich todesmutig zwischen die Pfosten. Immerhin, die flachen Bälle wusste der Feldspieler gut zu parieren. Seine Vorderleute wurden von Coach Kessler gut auf den Düsseldorfer Rückraum eingestellt, nahmen ihm durch offensive Deckung die Luft.
Die Partie begann ausgeglichen, bis zur 20. Minute war es ein Match auf Augenhöhe. Nun trafen Marvin Scheid, Alexander Hähn und Pascal Müller hintereinander, diesen Vorsprung gab die Kettwiger Reserve nicht mehr aus der Hand. Mit 15:12 für die Gäste wurden die Seiten gewechselt. Wieder traf die KSV-Reserve dreimal in Folge, der Auswärtssieg nahm konkrete Formen an. Trotz einer Disqualifikation für Alexander Hähn ließen sich die Gartenstädter dieses Ding nicht mehr aus der Hand nehmen. Nun platzte vor allem bei Julian Müller der Knoten, er erzielte Treffer um Treffer. Jahn / West wurde sauer, fing sich Zeitstrafen. So lief das Spiel auf den erhofften, aber nicht unbedingt zu erwartenden Erfolg hinaus. Durch den klaren Sieg landete die Kettwiger Reserve zunächst einmal ganz oben, möchte natürlich daheim nachlegen. Um 15.30 Uhr stellt sich am Samstag, 23. September, der TV Ratingen II in der THG-Halle vor.

Kettwig wurde in Langenfeld höchst unsanft ausgebremst. 
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Gegen Ratingen ist Torwart und Spielertrainer Florian Kundt wieder an Bord.
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Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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