Ausstellung mit interaktiven Displays, Modellen zum Anfassen und Originalobjekten
Portal der Industriekultur auf Zollverein aufwendig modernisiert

Gudrun Lethmate vom Regionalverband Ruhr und Prof. Heinrich Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Museums und Vorstandsmitglied der Stiftung Zollverein, ließen sich die Ausstellung erklären. | Foto: Stiftung Zollverein
  • Gudrun Lethmate vom Regionalverband Ruhr und Prof. Heinrich Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Museums und Vorstandsmitglied der Stiftung Zollverein, ließen sich die Ausstellung erklären.
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Seit zehn Jahren präsentiert das Portal der Industriekultur Vergangenheit und Zukunft, Identität und Vision industrieller Orte im Ruhrgebiet, in Nordrhein-Westfalen und Europa. Mehr als 100.000 Besucher pro Jahr zählt die multimediale Ausstellung in der Kohlenwäsche auf dem Welterbe Zollverein in Essen. Nach einer aufwendigen Modernisierung wurde das Portal am heutigen Freitag wiedereröffnet.

An 18 Stationen können die Besucher den Strukturwandel der Metropole Ruhr kennenlernen, sich über Ankerpunkte der Route der Industriekultur sowie weitere industriekulturelle Highlights Nordrhein-Westfalens und Europas informieren. Die interaktiven Displays lassen sich intuitiv mit Touch-Gesten bedienen, die Nutzer wischen und tippen sich durch die Geschichte bis zur Gegenwart der Standorte und erhalten im Servicebereich Informationen zu Anreise und Besuch. Neue Stationen im Portal der Industriekultur sind die Zeche Ewald und das LVR-Industriemuseum St. Antony-Hütte Oberhausen, die Wiege der Ruhrindustrie.

Originalobjekte

Die Stationen der acht musealen Einrichtungen im Portal wurden im Zuge der Modernisierung ergänzt um Originalobjekte. In der größten Vitrine liegt ein Dampflokomotivpuffer des Eisenbahnmuseums Bochum, der etwa 110 kg wiegt. Außerdem werden unter anderem Scherben der bunten Maschinenhallenfenster der Zeche Zollern, Original-Schlacke der Antony-Hochöfen und das Modell des Dampfschleppers Fortuna in der Vitrine zum Schiffshebewerk Henrichenburg gezeigt.
Für Menschen mit Seheinschränkungen stehen im Portal der Industriekultur neue taktile Modelle zur Verfügung. Beispielsweise kann die Oberfläche von Kohle und Koks erfühlt werden, ohne sich die Finger schmutzig zu machen: Die Stücke wurden aus Kunstharz originalgetreu nachgebildet. Auf einer Kunststoffplatte mit erhabenen Linien ist das Schiffshebewerk Henrichenburg im Querschnitt dargestellt, auch das Profil einer Dampflok kann ertastet werden.

"Ein faszinierender Ort" 

„Das Portal der Industriekultur auf Zollverein ist jetzt wieder das Informationszentrum zur Industriekultur im Ruhrgebiet: barrierefrei, mit neuester interaktiver Technik und aktuellen Informationen“, erklärt Prof. Heinrich Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Museums und Vorstandsmitglied der Stiftung Zollverein. „Ich danke dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe und dem Landschaftsverband Rheinland für die großzügige Förderung und der Bürogemeinschaft merz merz/jangled nerves für das hervorragende Ergebnis.“
Gudrun Lethmate vom Regionalverband Ruhr (RVR) betont für die Route der Industriekultur: „Das Portal der Industriekultur ist ein faszinierender Ort, um die eigene Entdeckungsreise entlang der Route der Industriekultur zu planen. Zollverein und die weiteren 24 Ankerpunkte locken als touristisches Alleinstellungsmerkmal der Metropole Ruhr mehr als sieben Millionen Besucher jährlich an die einzelnen Standorte. Auf ihren Touren entlang von Zechen, Halden und Arbeitersiedlungen sollten Besucher immer auch den Entdeckerpass dabeihaben, der für die Saison 2019 gerade neu erschienen ist.“
Das modernisierte Portal der Industriekultur kann im Rahmen des Saisonauftakts 2019 auf dem Welterbe Zollverein am Sonntag, 31. März, kostenlos besucht werden. Auch für die Dauerausstellung des Ruhr Museums ist der Eintritt an diesem Tag von 10 bis 18 Uhr frei.

20 Jahre Route der Industriekultur

Die Route Industriekultur feiert im Jahr 2019 einen runden Geburtstag und wird 20 Jahre alt. Sie erschließt auf einem 400 Kilometer langen Straßenkurs und in einem radtouristischen Netz von 1.250 Kilometern Länge das industriekulturelle Erbe der Metropole Ruhr. Zum Kernnetz zählen 25 bedeutende Industriedenkmäler, die sogenannten Ankerpunkte, sowie 17 Aussichtspunkte und 13 Arbeitersiedlungen. Die Route ist ein Projekt des Regionalverbandes Ruhr (RVR).
Die 18 Standorte im Portal der Industriekultur: Dortmunder U, Kokerei Hansa Dortmund, LWL-Industriemuseum Zeche Zollern Dortmund, LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg Waltrop, LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen, LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall Witten, Jahrhunderthalle Bochum, Eisenbahnmuseum Bochum, Chemiepark Marl, Nordsternpark Gelsenkirchen, Villa Hügel Essen, Aquarius Wassermuseum Mülheim a. d. Ruhr, Gasometer Oberhausen, Zeche Ewald / Landschaftspark Hoheward Herten / Recklinghausen, LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg Oberhausen, LVR-Industriemuseum St. Antony-Hütte Oberhausen, Innenhafen Duisburg, Landschaftspark Duisburg-Nord.

Autor:

Michael Köster aus Essen-Borbeck

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