Leseabend: Bergbaugeschichten in der Buchhandlung Polberg in Essen-Steele

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Glück auf und vorbei – Auf der letzten Ruhrgebietszeche Prosper Haniel wird am 21.Dezember 2018 die letzte offizielle Schicht gefahren.

Damit verschwindet eine stolze und traditionsreiche Industriebranche. Das mühsame Fördern aus mehr als 1000 Meter Tiefe unter hohen Sicherheitsstandards in den deutschen Bergwerken hatte sich schon seit vielen Jahren nicht mehr gelohnt.
Das Ruhrgebiet gründet auf der Kohle: Der heimische Energieträger Steinkohle hat die Region zur Millionenmetropole gemacht. Auch „Revier, Ruhrpott, Kohlenpott, Pott oder Ruhrstadt“ genannt, ist das Ruhrgebiet mit rund 5,1 Millionen Einwohnern der größte Ballungsraum Deutschlands und der fünftgrößte Europas. Es hat Generationen von Bergleuten Arbeit gegeben. Bis zu 600.000 Menschen arbeiteten in seinen Hochzeiten in den Zechen der Metropole Ruhr.

Kein Wunder also, dass es unzählige Veröffentlichungen aller Arten über die Geschichte des Steinkohlenbergbaus gibt.

In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts hat Alexander Graf Stenbock-Fermor, in Lettland geboren, über ein Jahr als Bergmann im Ruhrgebiet gearbeitet. Darüber hat er ein Buch geschrieben „Meine Erlebnisse als Bergarbeiter im Ruhrgebiet“, aus dem Lars von der Gönna und Werner Boschmann in der Buchhandlung Polberg im Steeler Center Carrée vorlasen.

„Vorlasen“ trifft nicht ganz die Stimmung an dem Leseabend, denn beide verstanden es, die Geschichten so zu präsentieren, dass man fast 100 Jahre nach der Erstveröffentlichung den Eindruck hatte, man sei als Zuschauer dabei oder man sei sogar Teilnehmer an den damals äußerst schwierigen und gefährlichen Abbauarbeiten.

„Rücksichtslos wahr zu sein“ sei sein einziges Bestreben, sagte er. So erfahren wir viel über die Arbeitsbedingungen zu der damaligen Zeit aber auch über das Leben außerhalb der Arbeit und einiges über die politischen Ansichten des Autors. Lars von der Gönna ließ vor allem die Erlebnisse des Autors lebendig werden, während sich Werner Boschmann eher dem historischen Hintergrund und der Biographie des Autors widmete.

Wer die letzten Lesungen mit von der Gönna und Boschmann miterlebt hat, wird sich erinnern, dass es da eher um heitere Geschichten ging, über die man auch mal lachen konnte. Diesmal war das Thema ein ernsteres aber nicht weniger interessant und spannend.

Autor:

Manfred Jug aus Essen-Steele

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