Essen-Steele
Kleingärtner sind enttäuscht von OB Thomas Kufen

Im Februar gab's noch einen Blumengruß seitens der Vorsitzenden des Gartenbauvereins Steele Mitte, Doris Freesmeier, für den OB.
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  • Im Februar gab's noch einen Blumengruß seitens der Vorsitzenden des Gartenbauvereins Steele Mitte, Doris Freesmeier, für den OB.
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Ex-Gartenbauvereins-Vorsitzender Norbert Kampmann bekommt täglich Anrufe - Thema: Pläßweidenweg. Denn dort in der Steeler Ruhrau brennen nicht nur immer wieder die leergezogenen Lauben, jetzt brennt auch die politische Luft. Gartenbauvereins-Ikone Norbert Kampmann (40 Jahre aktiv) hat sich in der Redaktion gemeldet. Er sagt: "Wir Kleingärtner sind enttäuscht von Oberbürgermeister Thomas Kufen."

Hintergrund: Seit 2011 liegt ein Ratsbeschluss dafür vor, das alte Sportplatzgelände am Pläßweidenweg als Gewerbefläche zu vermarkten. Bis zu 1,5 Mio. Euro sollen so in die Stadtkasse fließen. Interessenten gab es, doch da die Stadt sich nicht rührte, sind viele längst in Nachbarstädte abgewandert. Zwischenzeitlich wurde das Areal als Flüchtlingsdorf genutzt. Seit 2019 liegt nun ein Bebauungsplan vor, doch das Grundstück am Pläßweidenweg in der Steeler Ruhrau verwildert und vergammelt. Vandalismus-Attacken passieren regelmäßig, Lauben werden in Brand gesetzt. Anwohner haben sich mehrfach direkt an Oberbürgermeister Thomas Kufen gewendet und um Hilfe gebeten. Bisher ohne Erfolg (wir berichteten).

Seit 2011 liegen
1,5 Mio. Euro brach

Den ansässigen Kleingärtnern wurden ihre Parzellen und Lauben zum 30. November 2017 gekündigt. Dafür wurden sie zwar von der Stadt entschädigt, doch dürfen sie nun in schöner Regelmäßigkeit erleben, wie ihre ehemaligen Gärten Vandalismus zum Opfer fallen. Viele Lauben wurden längst "abgefackelt".
Norbert Kampmann, damaliger Vorsitzender des Gartenbauvereins (GBV) Steele-Mitte, hatte die Entschädigung mit Unterstützung des Stadtverbands der Kleingärtnervereine Essen verhandelt. Er erinnert sich:
"Die Stadt hätte uns damals nach dem Bundeskleingartengesetz jederzeit kündigen können. Die Pacht war abgelaufen und der Stadtverband als Generalpächter wollte wie der GBV keinen Tod auf Raten. Die Kleingärtner sollten endlich Gewissheit haben. Für uns war aber immer eine Gesamtlösung wichtig und keine häppchenweise Auflösung der Gartenanlagen. Bis Herbst 2018 wollte die Stadt die Gartenanlagen abgebaut haben."
Doch nichts passierte... Also musste sich OB Thomas Kufen im Februar beim "Politischen Frühschoppen" des GBV Steele-Mitte unbequemen Fragen stellen. Damals versprach er, dass der Rückbau der Hütten und die Flächenaufbereitung vorgezogen würden, damit z.B. die Lauben nicht weiterhin widerrechtlich bewohnt oder gar angezündet würden.

Noch könnten hier
die Gärten blühen

Dazu der inzwischen Ex-GBV-Vorsitzende Norbert Kampmann: "Das ist doch alles ein Trauerspiel. Fast täglich rufen mich Gartenfreunde an und fragen, warum sie eigentlich ihre Gärten aufgeben mussten. Noch könnten hier gepflegte Grünflächen sein und keine abgedeckten Gullischächte im meterhohen Gestrüpp, in denen z.B. Kinder verunglücken können. Ich bin mit dem OB-Büro im Gespräch und erwarte eine Antwort."

Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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