Gar nicht schrottig: "die Schrottladys"!

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Zwei top-gestylte junge Frauen vor einem pinken Schrottlaster. So kennt man Monika Kosiol und Desire Stitz von den Fotos auf ihrer Homepage. Als „die Schrottladys“ fahren die beiden täglich durch Essens Stadtteile, immer auf der Suche nach alten Waschmaschinen, Autoteilen und Co. Dass es dabei nur mit Posen und gutem Aussehen nicht getan ist, wollen die beiden Steelenserinnen ab dem 9. September auch in ihrer eigenen TV-Serie zeigen.

Versteckt hinter einer kleinen Unterführung am Ende der Joachimstraße liegt der Schrottplatz von Monika Kosiol und Desiree Stitz, den berühmten „Schrottladys“. Ihr Markenzeichen: vorteilhafte Kleidung, geschminkte Lippen, perfekt sitzende Frisuren, manikürte Fingernägel und - natürlich - ein pinker Schrotttransporter. Doch auch wenn die beiden Steelenserinnen in ihrem Auftreten aus der Masse ihrer männlichen Kollegen herausstechen, bleibt die Arbeit dennoch dieselbe.
„Wir arbeiten genauso hart wie andere Schrotthändler. Da staunen auch die Kunden oft, weil sie uns das gar nicht zutrauen!“, erzählt Desireé Stitz lachend. „Das Meiste tragen wir ohnehin selbst. Nur in ganz schweren Fällen lassen wir uns von Kunden oder Passanten helfen.“, pflichtet Monika Kosiol bei.
Schon früh machte sie sich über einen Bekannten mit der Schrottbranche vertraut. „Von ihm habe ich damals alles gelernt.“, berichtet sie. So kam es dann im Alter von 19 Jahren zum ersten eigenen 3,5-Tonner.
„Eine junge Frau als Schrotthändlerin war damals schon außergewöhnlich.“, erinnert sich Monika Kosiol lächelnd. An diesem Zustand änderte auch die jahrelange Pause nach der Geburt ihrer Tochter nichts. „Als ich Anfang 2011 wieder im Schrotthandel angefangen habe, war es natürlich schwer. Trotzdem hatten wir als Frauen in der Branche immer noch Seltenheitswert. Und genau damit haben wir uns dann von den anderen abgehoben.“
Mit der Wiederaufnahme ihrer Arbeit trat auch die alte Schulfreundin Desireé Stitz in den Schrotthandel ein. „Monika hat mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, mal mitzufahren. Das habe ich dann auch gemacht und gemerkt, wie viel Spaß mir die Arbeit macht. Auch wenn ich in den ersten Wochen Muskelkater ohne Ende hatte.“, lacht sie.
Als anstrengend empfinden die beiden „Schrottladys“ ihre Arbeit allerdings schon lange nicht mehr. „Im Prinzip ist es ein total lustiger und interessanter Beruf, weil man jeden Tag neue Leute kennen lernt. Selbst zu den ganz alten Kunden von früher habe ich noch Kontakt“, schwärmt Monika Kosiol.

Industriekleber bei
Fingernagelbruch

Bei so viel Motivation macht es auch nichts, wenn mal ein Fingernagel abbricht. „Da kommt dann erstmal ein bisschen Industriekleber drauf, damit es bis zum Feierabend hält und weiter geht’s.“
Mit dieser lockeren Einstellung haben die beiden schon viele Essener für sich gewinnen können. Von Stammkunden, über Facebookfreunde bis hin zu Fanpost und Autogrammanfragen, die Resonanz ist vielfältig.
So kamen auch die Medien kaum an den Schrottladys vorbei. Neben zahlreichen Anfragen für Kurzberichte und Interviews in Fernsehen und Zeitung, gab es sogar ein Angebot für eine langfristige Berichterstattung. „Auf dieses Angebot haben wir lange gewartet. Umso mehr haben wir uns natürlich gefreut, als wir dann zu einem Casting bei Kabel 1 eingeladen wurden.“
Das Ergebnis dieses Castings läuft am 9. September als eigene Sendung auf dem Sender an. „Das ist aber noch nicht alles, was man in Zukunft von uns hören wird“, verraten die beiden Damen mit einem verschmitzen Grinsen. „Trotzdem bleibt die Schrotthandlung unsere Hauptaufgabe. Dafür machen wir unsere Arbeit einfach zu gerne.“ Info-Tel.: 0178/1565192. Fotos: Janz

Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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