"Löwes Lunch": Voll der Flop! Die Flohmarkt-Pleite...

Ich bin eigentlich ganz gerne auf Trödel- und Flohmärkten – allerdings als Besucher. Aber mein Freund „Harti“, Single und immer auf der Suche, hat mich dann doch überredet. Sein Motto: Schnell ein paar alte Klamotten loswerden, dabei ordentlich Kohle machen und ganz wichtig: nette Mädels kennen lernen. Soweit sein Plan...

Skeptisch wurde ich schon, als mir die Treffpunktzeit mitgeteilt wurde: 6 Uhr, Samstagmorgen. Die Maloche bis unser Stand „stand“, hatte ich gerade verkraftet, als neben uns ein Reibekuchen-Team aufbaute. Super, den ganzen Tag den „Duft“ von Fettgebackenem in der Nase und die Schlangen der Genussüchtigen vor unserer Auslage.

Aber glauben Sie bloß nicht, dass wir nach vier Stunden großartig viel verkauft hätten. Im Gegenteil: Selbsternannte Profi-Trödler schacherten bei CDs, Büchern, Sammeltassen etc., die wir schon im „Unter-einen-Euro-Bereich“ feilboten, um weitere Cent. Als dann noch der schmierige, unfreundliche Marktkassierer kam und die Standmiete einstrich, war unser Kassenstand wieder bei Null.

Nach zwei Fernet, die ich am Bierstand zur Bekämpfung der Reibekuchen-Übelkeit einnehmen musste, nahm ich die Sache schließlich in die Hand. Schallplatten, Schlümpfe, Besteck und Bilder – das Zeug würden wir nie an den Mann bringen. Aber was hatte Harti denn da noch für Schätze in dem großen Koffer? Miederwaren von diversen Tanten. Und was für Geräte!

Wie ein Basar-Händler belud ich mich mit den haut- und champagner-farbenen Teilen und rief wahre Kampfpreise aus. Und siehe da, eine ganz gewisse Schicht an Käuferinnen, vorzugsweise aus dem osteuropäischen Bereich, traf ich damit mitten ins Schnäppchenjägerinnen-Herz. Man riss mir die guten Stücke aus den Händen und als ich mitten im Mieder-Getümmel war, besuchte uns meine Frau mit ihren Freundinnen und Arbeitskolleginnen.

Doch die hatten alle spontan keine Lust, sich Harti, mir und meiner Kundschaft zu nähern. Auch meine Gattin blickte „not amused“ und zischte mich nur kurz an: „Du miefst nach Pommesbude und Magenbitter, wir gehen dann mal wieder.“ Naja, später verfeierten mein Kumpel und ich den Gewinn mit dem netten Team vom Bierwagen. Wir stießen auf unseren ersten und letzten gemeinsamen Flohmarkt an.

Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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