Warum muss Andrea Tombeil die Kneipe im "Grend" verlassen?
Essen-Steele: Kult-Wirtin - geliebt auf Zeit...

Starke Frau - starkes Konzept: Andrea Tombeil ist als "Wirtin" der Kneipe im "Grend" sehr beliebt. Foto: Janz
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Ende einer Erfolgsstory: Andrea Tombeil verlässt die Kneipe im "Grend" Knapp zwei Jahre lang hat Andrea Tombeil die „Kneipe“ im Kulturzentrum „Grend“ geführt – als Wirtin. Ihr Gastronomiekonzept, u.a. mit Musik-Donnerstag, Flammkuchenabend etc., kam beim Publikum sehr gut an. Und auch die Besucher des „Theater Freudenhaus“ wurden in den Pausen und nach den Vorstellungen endlich richtig bewirtet. Eine Erfolgsgeschichte – die am 1. März beendet wird. Warum? Das fragen sich die „Kneipen“-Fans jetzt und deshalb haben wir bei Grend-Geschäftsführer Johannes Brackmann und bei Andrea Tombeil nachgefragt.

Andrea Tombeil hat die „Kneipe im Grend“ zum Besuchermagneten gemacht. Warum trennen sich jetzt die Wege?
Johannes Brackmann: Die Kneipe & Bar im Grend ist seit 2012 im Durchschnitt ungefähr gleichbleibend besucht. Frau Tombeil verlässt uns aus persönlichen Gründen und vor dem Hintergrund einer veränderten Lebensplanung. Das bedauern wir sehr und bedanken uns herzlich für ihr Engagement und ihren Einsatz.

Nachgefragt bei
Grend-Geschäftsführer
Johannes Brackmann

Frau Tombeils Nachfolger soll jetzt einen Pachtvertrag erhalten. Warum gab es den nicht für die engagierte Wirtin?
Die Entscheidung zur Verpachtung der Grend-Kneipe & Bar liegt beim Vorstand des Kulturzentrum Grend e.V. Frau Tombeil hat einen Pachtvertrag unter den definierten Bedingungen und Auflagen des Vorstands nicht gewünscht.

Wie soll es denn jetzt mit der Kneipe weitergehen? Angeblich will der Nachfolger ja genau das Tombeil-Konzept übernehmen? Besser gut geklaut, als schlecht selber gemacht?
Es gibt kein spezifisches 'Tombeil-Konzept' für die Kneipe: die Kneipe wird seit 2012 unter dem Namen Grend-Kneipe & Bar geführt, Konzept und Ausstattung der Kneipe sind vom Trägerverein des Grend entwickelt worden und seitdem gleich bzw. ähnlich. Die wöchentlichen Musikveranstaltungen am Donnerstagabend werden seit 2012 vom Konzertbereich des Grend organisiert. Verändern werden sich zukünftig das Speiseangebot und vor allem die Öffnungszeiten: die Grend-Kneipe & Bar wird ab März voraussichtlich von Di.-So., ab 10 Uhr vormittags bis ca. 23 Uhr abends geöffnet sein.

Steht das „Grend“ künftig nicht unter Zugzwang, denn die vielen Kneipen-Besucher haben ja auch für „Gewinne“ in der Gastronomie gesorgt und u.a. wurden viele Stuhlpatenschaften im Theater Freudenhaus übernommen?​
Wir als Grend standen tatsächlich unter Zugwang; nämlich schnell eine adäquate Nachfolge für für die Bewirtschaftung unserer Kneipe zu finden. Mit dem bisherigen Pächter des Kufo wird uns das hoffentlich gelingen. Des Weiteren: Es ist richtig, dass Frau Tombeil die Grend-Kneipe & Bar im Rahmen ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin der Grend-Gastro-UG konsolidiert hat; größere Gewinne konnten dabei jedoch nicht erwirtschaftet werden. Die Stuhlpatenschaften betreffen jedoch ausschließlich das Theater Freudenhaus als Geschäftsbereich des Grend und sind unabhängig von der Gastronomie zu betrachten, wenngleich Frau Tombeil die Patenschaften engagiert und erfolgreich mit beworben hat. Darüber hat sich das Theater Freudenhaus sehr gefreut und daher als bleibenden Dank zwei Theaterstühle Andrea und Christian Tombeil gewidmet.

Und was sagt die Betroffene selbst? Andrea Tombeil zum KURIER: "Ich bin vom Steeler Publikum sehr gut aufgenommen worden. Viele Besucher wurden rasch zu Stammgästen. Den donnerstäglichen Musikabend habe ich in der Tat als Programmtag übernommen. Ich habe allerdings auch ein komplettes Konzept für die Kneipe & Bar vorgelegt, das von der Grend-Leitung abgelehnt wurde. Ein Pachtvertrag ist mir niemals vorgelegt worden. Es hieß immer, man habe mit Pächtern schlechte Erfahrungen gemacht. Natürlich tut es mir leid, meine treuen Steeler Gäste jetzt zu verlieren. Ich hatte angeboten, wenigstens noch bis zum Sommer zu bleiben, aber dieses Angebot ist ausgeschlagen worden."

Starke Frau - starkes Konzept: Andrea Tombeil ist als "Wirtin" der Kneipe im "Grend" sehr beliebt. Foto: Janz
Grend-Geschäftsführer Johannes Brackmann. 
Foto: Archiv
Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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