Nach zwölf Jahren
Heimatgeschichtliche Ausstellung im Brückenkopfhaus neu strukturiert

Manfred Raub (l.) und Jürgen Malone führen durch die heimatgeschichtliche Ausstellung im Brückenkopfhaus.  | Foto: Fischer
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Wer sich für die Geschichte der Margarethenhöhe interessiert, der sollte mal im Brückenkopfhaus vorbeischauen: Die heimatgeschichtliche Ausstellung, die dort gezeigt wird, hat ein neues Konzept bekommen. Auch neue Exponate gibt es zu bestaunen.

Seit zwölf Jahren gibt es die Ausstellung bereits. Und seit dem wurde sie auch nicht verändert. "Jetzt wurde es aber auch einmal Zeit, dass wir das Ganze etwas überarbeiten und modernisieren", findet Jürgen Malone von der Bürgerschaft Margarethenhöhe. Die neu gestaltete Ausstellung gliedert sich in zwei Teile: Im Erdgeschoss finden geschichtlich Interessierte die sozialhistorische Darstellung der Margarethenhöhe und im Obergeschoss gibt es Informationen über die Künstlersiedlung. "Wir haben den Fokus etwas verschoben und wir glauben, es ist überschaubarer als vorher", sagt Malone. 

Monitor mit Diashow

Insgesamt 2.000 Euro hat er dafür vom NRW-Heimatministerium generiert. "Das wurde alles unproblematisch genehmigt", freut sich Malone, der das neue Konzept zusammen mit Grafiker Manfred Raub entworfen hat. Angeschafft wurde davon unter anderem ein Monitor, der eine Diashow mit Bildern aus dem Buch "Erinnerungen - 20 Jahre Baugeschichte von 1909 - 1929" zeigt. Das Einband liegt im Obergeschoss in einer Vitrine. Insgesamt wurden lediglich 25 Exemplare des Schriftstücks gedruckt. Die Diashow zeigt auch Bilder aus dem Buch "Siedlungen und Bauten, 1920" von Georg Metzendorf.

Doch der Monitor ist nicht die einzige Neuanschaffung: Im Obergeschoss finden die Besucher ab sofort ein Silberbesteck von Goldschmiedin Elisabeth Treskow aus den 1920er Jahren. Die gebürtige Bochumerin zog 1923 auf die Margarethenhöhe und richtete dort ihr Atelier ein. Treskow ist übrigens auch für den Entwurf und die Fertigung der Deutschen Fußball-Meisterschale verantwortlich. "Wir hätten  auch gerne Schmuck von ihr ausgestellt. Der ist aber leider ziemlich teuer", bedauert Malone. 

Gute Wohnsituation auf der Margarethenhöhe 

Was weiterhin im Budget drin war, sind mehrere Rahmen und die darin befindlichen, hochfertigt gedruckten Fotos. Die Bilder an der Wand im Erdgeschoss des Brückenkopfhauses dokumentieren die katastrophale Wohnsituation in der Stadt Essen um 1920. Dem gegenüber hängen Fotos der wesentlichen besseren Wohnsituation auf der Margarethenhöhe. In der Raumvitrine können unter anderem Mietverträge mit den jährlichen Mietzahlungen ab 1916/1917 angeschaut werden.

Die Wandvitrine enthält zum Beispiel einen Tür- und Fenstergriff mit Anschlagplatte aus den 1920er Jahren von Metzendorf, ein Postkartenset der Margarethenhöhe und eine 1-Mark Münze aus dem Jahre 1905. "Wenn man eine Millionen Exemplare dieser Münzen aufeinander stapelt ergibt das einen Turm von 1430 Metern Höhe", erklärt Malone. Damit soll die Höhe des Stiftungskapitals, welches Margarethe Krupp damals für den Bau der Siedlung zur Verfügung stellte, im Bezug auf die Dicke der Münze dargestellt werden.

Ein weiterer, interessanter Ausstellungsgegenstand im Obergeschoss ist der "Spielende Bär" von Joseph Enseling aus 1912. Ebenfalls dort zu finden ist unter anderem eine Zeittafel zur Geschichte der Gartenstadt und eine bildliche Darstellung der Künstlerkolonie. 

"Auch wenn man sich die Ausstellung schon angeschaut hat: Ein Besuch lohnt sich trotzdem", betont Malone. Die Ausstellung öffnet wieder ab dem 1. März und kann mittwochs, samstags und sonntags von 15-17.30 Uhr bestaunt werden. Der Eintritt ist kostenlos.

Autor:

Charmaine Fischer aus Essen

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