Oberbürgermeister Thomas Kufen verrät seinen„Lieblingsort“ auf der Dom-Insel

Kürzlich startete im Essener Dom eine neue Reihe mit besonderen Abendführungen. Die Karten - zugunsten des Münsterbauvereins - zu dieser Führung, waren schnell ausverkauft. Und so hatten dann 20 Interessierte die Möglichkeit an der persönlichen Führung durch 1000 Jahre Essener Frauenstift von Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU), der die Reihe eröffnete, teilzunehmen.

Unter der Überschrift „Mein Dom – Glaube und Kunst“ zeigen prominente Essener „ihren Dom und eröffnen den Besuchern damit ein ganz neues Bild“, sagte Andrea Wegener, die Leiterin der Domschatzkammer, zur Begrüßung.

Kufen stellte Cosmas und Damian an den Beginn seines persönlichen Domrundgangs. Die beiden Patrone von Stadt und Stift Essen, deren Reliquien einst Stiftsgründer Altfrid aus Rom nach Essen brachte, seien auch am und im Rathaus gleich an mehreren Stellen präsent, erzählte Kufen. Für ihn hätten die beiden vermutlich aus dem heutigen Syrien oder der Türkei stammenden Ärzte zudem einen ganz aktuellen Bezug, betonte der Oberbürgermeister und verwies auf mittlerweile knapp 11.000 Essener mit syrischen Wurzeln.

Auch Bundeskanzlerin Merkel staunte schon über Äbtissin Mathilde

Immer wieder betonte Kufen die „einzigartige, reiche Stadtgeschichte“, die Essen ganz maßgeblich den Äbtissinnen des Stifts verdankt, die aus den höchsten Adelskreisen des Mittelalters stammten.
Allen voran Mathilde, Enkeltochter Kaiser Ottos des Großen, die der heutigen Domkirche nicht nur den Westbau stiftete, der mit seinem angedeuteten Achteck eine Anlehnung an den Aachener Kaiserdom ist. Mathilde stiftete auch die Goldene Madonna und den Siebenarmigen Leuchter.
„An dem gehen viele so achtlos vorbei“, kommentierte Kufen. Dabei ist der Leuchter der älteste Kunstgegenstand im Dom (um 970) und der älteste erhaltene christliche siebenarmige Leuchter überhaupt, wie Wegener ergänzte. Anders als die Goldene Madonna glänzt das Metall heute nur nicht mehr so prachtvoll wie im Mittelalter. Kufen berichtet, dass er vor dem Leuchter auch schon mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gestanden hat, als sie 2015 am Rande eines Wahlkampfauftritts den Dom besuchte. Damals habe er ihr auch erzählt, dass Mathilde im 10./11. Jahrhundert 40 Jahre lang den kleinen Essener Kirchenstaat regiert habe. „Da hat Frau Merkel noch etwas vor sich“, ergänzte Kufen mit einem Schmunzeln.

Kreuzgang als „magischer Ort“ in der Innenstadt

Als seinen „Lieblingsort“ auf der Dom-Insel stellte der Oberbürgermeister den Kreuzgang vor – „ein ganz magischer Ort mit einer fast mystischen Atmosphäre“. Neben dem Blick vom Dach der Zeche Zollverein und dem Ausblick auf den Baldeneysee sei der Kreuzgang für ihn einer der drei herausragenden Orte in Essen.
„Egal, welcher Rummel auf der Kettwiger Straße herrscht, hier finden Sie Ruhe!“ Wenn es sein Terminplan zulasse, mache er vom benachbarten Rathaus gerne einen Abstecher durch die historische Oase im Herzen der Stadt.

Nächste Abendführung:
Die nächste Abendführung in der Reihe „Mein Dom – Glaube und Kunst“ gestaltet am Dienstag, 19. Juni, ab 20 Uhr Dompropst Thomas Zander. Karten zum Preis von 5 Euro zugunsten des Münsterbauvereins sind ab dem 26. Mai in der Domschatzkammer erhältlich.

Autor:

Claudia Grosseloser aus Essen-West

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

4 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.