Wetterumschwung - Wettervorhersage durch Vögel?
Können Vögel das Wetter vorhersagen?

Gefiederte Meteorologen! Haben Vögel wirklich eine magische Verbindung zum Wetter? Lassen uns ihre Flug- und Gesangsaktionen Rückschlüsse auf die bevorstehenden Wetterbedingungen ziehen? Befassen wir uns einmal mit dem spannenden Thma!
Beginnen wir mit der beliebten "Schwalben-Weisheit": Wenn die Schwalben hoch fliegen, verspricht das gutes Wetter. Aber es hat wenig damit zu tun, dass die Schwalbe uns den Wetterbericht vorliest. Stattdessen fliegen Schwalben und Mauersegler in luftige Höhen, um Insekten zu fangen, die sich ebenfalls in der Luft tummeln.
Diese fliegenden Leckerbissen sind für uns Menschen kaum sichtbar, aber für die Vögel sind sie ein Festmahl. Wenn die Insekten in die Höhe steigen, deutet das auf Hochdruckwetter hin, das normalerweise sonniges und schönes Wetter bedeutet. Daher können wir die Flugaktivitäten der Vögel als eine Art "Daumen hoch" für das Wetter verstehen – solange keine Tiefdruckgebiete mit warmer Luft die Insekten nach oben treiben und die Vorhersage durcheinanderbringen!
Aber damit hört die Vogelvorhersage nicht auf! Singvögel verraten uns ebenfalls einiges über das Wetter. Ihre morgendlichen Gesänge sind abhängig von der Tageslänge, der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit, dem Luftdruck und dem Licht. Wenn sie ihren Gesang ändern oder ihr Fressverhalten und den Nestbau anpassen, können wir auf Veränderungen im Wetter achten. Einige Vögel, wie der Buchfink, haben sogar spezielle Rufe, die auf Regen hinweisen. Ein nützlicher Hinweis, um den Regenschirm bereitzuhalten!
Der Regenruf des Buchfinken wird so genannt, weil der Buchfink während es regnet ruft, im Gegensatz zu anderen Vögeln die bei Regen nicht singen oder rufen. Wenn Vögel im Schauer anfangen zu singen, weißt du es hört gleich auf zu regnen.
Vögel warnen sich untereinander vor Schlechtwetterfronten. Bestimmte Bedingungen animieren sie dazu ihr Verhalten zu ändern. Sie beeilen sich plötzlich bei der Futtersuche und wenn es im Wald plötzlich ganz still wird, wird es wohl auf ein nahendes Gewitter oder Regen hinweisen.
Zugvögel sind die Jetsetter unter den Vögeln und planen ihren Zug in den Süden sorgfältig. Sie berücksichtigen Nahrungsverfügbarkeit, Tageslänge und Wetterlage. Wenn sie früher aufbrechen, kann das ein Indiz für einen langen Winter sein, was uns Menschen auf winterliche Überraschungen vorbereiten sollte.
Die Vögel sind wahre Wetterfühler, und das hat einen guten Grund. Sie haben eine unglaubliche Evolution von 150 Millionen Jahren hinter sich – eine Zeit, in der noch Dinosaurier die Erde bewohnten.
Diese lange Geschichte hat ihre Sinne für atmosphärische Veränderungen geschärft. Sie spüren Druckänderungen, Lichtveränderungen und sogar elektrische Spannungen in der Atmosphäre. Ihre Körper und Knochen sind so konstruiert, dass sie sich mühelos durch die Luft bewegen können. Ihre Federkleider sind atmungsaktiv und isolierend, was sie zu den ultimativen Wettervorhersage-Experten macht.
Aber hier kommt der Klimawandel ins Spiel! Selbst die Vögel müssen sich an veränderte Wetterbedingungen anpassen. In Mecklenburg-Vorpommern zum Beispiel haben sich bis zu 3000 Kraniche entschieden, den Winter dort zu verbringen, anstatt nach Spanien zu fliegen. Früher überwinterten sie bereits in Frankreich. Mildere Winter und reichlich Nahrung machen den langen Vogelzug scheinbar überflüssig. So beeinflusst der Klimawandel nicht nur unser Wetter, sondern auch das Verhalten unserer gefiederten Freunde. Zurzeit sind noch immer Flamingos im Zwillbrockr Venn. Könnte sein, dass sie durch die warmen Klimabedingungen nicht zum Überwintern nach Holland fliegen, sondern im Venn verbleiben.
Insgesamt zeigen uns die Vögel, dass sie nicht nur schöne Melodien singen, sondern auch lebende Barometer und Wetterpropheten sind.

Autor:

Ulrich Kloes aus Essen-Süd

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