Feigenbäume - auch fürs Ruhrgebiet geeignet?
Ein paradiesischer Gruß aus dem Süden

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Wir verbinden mit Feigen und ihrem Genuss meist den sommerlichen Mittelmeerurlaub. Dabei kommen wir durch den Klimawandel den  Mittelmeerverhältnissen  immer näher.  Alleine in der Pfalz wachsen  inzwischen über 50 000 Feigenbäume. In Deidesheim gibt es eine berühmte Feigenbaum -Allee, die zwar offiziell Deichelgasse heißt, aber längst nur noch Feigengasse genannt wird. Dort wachsen einem die süßen Früchte buchstäblich in den Mund. Paradiesische Zustände!
Deshalb ist  man kein Exot oder Spinner, wenn man Feigen auch im Ruhrgebiet anpflanzt, um die süßen Früchte zu ernten.
Einige Grundsätze sollte man dabei allerdings beachten.

Von den etwa 1000 Feigenarten darf  man nur auf solche zurückgreifen, die auch ohne Bestäubungsinsekten Früchte bilden können, denn die bestäubenden Feigengallwespen kommen in Mitteleuropa nicht vor. Diese   Sorten der Gewöhnlichen Feige (Ficus carica) sind in guten Gartencentern und Gärtnereien  auch bei uns zu erwerben.
Hier eine Liste geeigneter Sorten:

Feigenanbau in Deutschland

Außerdem sollten die Sorten möglichst winterhart sein. Wenn man dann als Standort noch die heißeste und sonnigste  Stelle im Garten wählt ,die im Idealfall durch eine Mauer windgeschützt ist und  keine Staunässe aufweist, steht der eigenen Feigenernte auch im Ruhrgebiet nichts entgegen.
Bei uns steht der Feigenbaum nun schon im 8. Jahr im Garten. Er ist anspruchslos und trägt jedes Jahr reichlich Früchte.

Man erhält dann Obst , das äußerst gesund ist. Feigen enthalten verdauungsfördernde Ballastsoffe, wichtige Mineralien und Vitamine  und dabei kaum mehr Kalorien als Äpfel. Dafür schmecken sie wegen des Zuckergehats angenehm süß und aromatisch. Man kann sie direkt mit der Schale  vom Baum  pflücken und essen, auslöffeln, im sommerlichen  Salat verarbeiten oder im Speckmantel und /oder mit Ziegenkäse vom Grill verspeisen.

Wildformen der Echten Feige wurden schon vor 5000 Jahren von den Assyrern in Kultur genommen. Auch in Ägypten und dem heutigen Israel wurden getrocknete Feigen  aus dieser Zeit bei Ausgrabungen gefunden. Für 1600 v.Chr. ist die Feige für Kreta nachgewiesen, wo der Anbau und Export bereits gesetzlich geregelt war. Wie zum Teil noch heute waren getrocknete Feigen im Mittelmeerraum ein wichtiges Grundnahrungsmittel, das auch  über die obstlose Zeit des Jahres  hinweghalf.
Im 16.  Jahrhundert gelangte die Frucht mit den Spaniern nach Amerika und ist heute weltweit in allen subtropischen und in den höheren Bereichern tropischer Gebiete sowie in gemäßigten Gebieten mit milden Wintern zu finden.

Und schließlich haben die Feigen als uralte Kulturpflanzen eine Menge Geschichten zu erzählen.
Dies fängt bereits mit Adam und Eva an, die,als sie aus dem Garten Eden vertrieben wurden, ihre Blöße, der sie sich bewusst wurden,  mit Feigenblättern bedeckten.
Unter dem Feigenbaum zu sitzen,  gilt als ein Zeichen des Glücks und der Zufriedenheit. Die Feige ist ein Symbol des Friedens.
"Man zieht nicht mehr das Schwert , Volk gegen Volk, und übt nicht mehr für den Krieg. Jeder sitzt unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum", heißt es beim Propheten Micha.
Angesichts der vielen aktuellen Konfliktherde wären das wirklich paradiesische Zustände!

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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