Wann ist die Oase wieder offen?

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Das war eine viel gestellte Frage bei unserer Kundgebung wegen der Schließung der Oase vor zwei Jahren.
Bei der Kundgebung neben dem Kiosk auf dem Gevinusplatz blieben ständig zwischen 40 und 50 Leute, darunter auch viele Kinder und Jugendliche, stehen. Darüber hinaus, haben auch viele Passanten, die an der Straßenbahnhaltestelle oder an der Ampel warteten, unser Anliegen mit bekommen. Während der einstündigen Kundgebung haben wir so mehrere hundert Menschen erreicht. Am offenen Mikrofon meldeten sich über 20 Kinder und Erwachsene zu Wort. Die Kinder waren ausnahmslos sauer auf die Schließung der Oase. Einige von ihnen hatten dort schwimmen gelernt, aber seit der Schließung kein Bad mehr besuchen können. Auch mehrere Mütter und Väter stellten dar, dass es in Essen kaum möglich ist, als Familie ein Bad zu besuchen. Mehrere Seniorinnen und Senioren lobten die Möglichkeit, sich in der Oase im warmen Wasser bewegen zu können. Eine Frau hatte dort mit 55 Jahren noch Schwimmen gelernt. Auch die Sauna wird von vielen vermisst. Dagmar Erdelkamp berichtete, dass sie mit ihrem durch eine Spastik behindertem Sohn in der Oase immer gut betreut wurde und dieses Bad für Behinderte gut geeignet war, während sie im Aquapark in Oberhausen schlimme Erfahrungen gesammelt haben. Ein junger Mann meinte, dass die Finanzierung des
Stadionneubaus zur Schließung der Oase und zum Fehlen eines familiengerechten Bades in Essen geführt habe. Regelrechter Zorn kam auf, als ich davon berichtete, dass die Stadtverwaltung den Abriss der Oase, die derzeit noch einen Wert von etwa 3 Millionen Euro hat, beabsichtigt. Als Vertreter politischer Organisationen redeten Ratsherr Dietrich Keil vom Kommunalwahlbündnis "Essen steht AUF", Josef Müller von der Linken und Mitglied in der Bezirksvertretung III und Renate Dohrn als Vertreterin der MLPD. Josef Müller berichtete, dass sich SPD und Grüne in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung für den Bau eines Einkaufszentrums auf der Fläche der Oase ausgesprochen haben. Das stieß auf den Widerspruch mehrerer Teilnehmer. Läden und Einkaufszentren gäbe es genug. Ein anderer Teilnehmer meinte, auch Wohnungen gäbe es genug, es ständen viele leer. Aber ein Bad für Familien fehlt. Ein langjähriges Mitglied der SPD erinnerte daran, dass OB Paß vor der Wahl den Erhalt der Oase versprochen hatte und rief dazu auf, den Parteien, die die Schließung zu verantworten haben, also auch der SPD, bei der Landtagswahl eine Abfuhr zu erteilen.
Offizielle Vertreter von SPD, CDU, Grünen, FDP und EBB waren nicht anwesend und stellten sich nicht der Auseinandersetzung. Dezernent Bomheuer ließ sich aus Termingründen entschuldigen, möchte sich aber nach den Osterferien mit der Oase-Initiative in Verbindung setzen.
Nach der Kundgebung spazierten etwa 40 Teilnehmer zur Oase und riefen auf dem Weg Sprechchöre wie "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Oase klaut!".
An der Oase stellten wir fest, dass in den letzten Tagen Folien auf die Fenster geklebt wurden, um den Blick nach innen zu versperren. Die Initiative hofft immer noch, dass sie von der Stadtverwaltung das Einverständnis zu einer Besichtigung erhält. Bis zu der Kundgebung war das leider nicht erfolgt.
Das nächste Treffen der Oase-Initiative findet diesmal wegen Ostern nicht am 1. Freitag im Monat statt, sondern am Freitag, dem 13. April um 19 Uhr in der Gaststätte von St. Elisabeth in der Dollendorfstraße 51.
Dort werden wir die Aktion auswerten und weitere Schritte beratschlagen.

Autor:

Gert Bierikoven aus Essen-Borbeck

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