"ANGST-Raum endlich weg!"

Teufelsbrücke verbindet als Highlight nun Stadtteile – durch grandioses Gesamtkunstwerk!

Wahrhaftig, damit hat keiner gerechnet. Die „Teufelsbrücke“, bis vor kurzem muffig, miefiger Fußgängertunnel zwischen Raumerstraße, Frohnhausen und Grunertstraße, Altendorf, zieht seit Tagen magisch Menschen in den Tunnel. Politiker, Vereine, Bürger erleben hautnah ein Wunderwerk „unter Wasser“ mit Meerjungfrauen, Riesentieren. Eine fantastische Geschichte. Mit Fortsetzung…

Der trostloseste Essener Tunnel triumphiert zum Top-Kunstwerk. Ein Märchen? Ideengeber Altendorfer Bürgerverein, gab den Anstoß. Rückblick Teufelsbrücke. „Die bekam wahrscheinlich den Namen, weil während des Zweiten Weltkriegs dort mehr als 100 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen dort kaserniert waren. Eine Gedenktafel der kath. Kirchengemeinde St. Clemens Maria Hofbauer am Tunneleingang erinnert an diese historische Situation während der Terrorzeit Deutschlands.“

2009: Die Idee zur Gestaltung des Werks kamen von Hans-Gerd Kohl sowie Horst Stephan, Altendorfer Bürgerverein, die sie in die Welt setzten, pflegten. Mit der Unterschrift von Alfred Breuer wurde dann der Antrag an die BV III gestellt. Doch die Geburt dauerte Jahre…bis jetzt 2016!

Hans-Gerd Kohl, Ex-Schatzmeister, Kassierer des Bürgervereins, fächert bei der Übergabe des Werks und des restaurierten Fußweges vor dem staunenden Publikum auf, dass das Projekt erst eine Totgeburt war, nachdem Grün und Gruga einen Kostenvoranschlag von 50000 Euro vorlegte. Fakt, das „Kunst-Kind“ hat Gardemaße: Länge 56 Meter, Breite sechs Meter, Höhe fünf Meter, Radius drei Meter.

Woher Geld nehmen? Bezirksbürgermeister Klaus Persch erinnert, dass vor neun Jahren die Teufelsbrücke als Stadtteilprojekt Altendorf im Grotehof auf einer Bürgerverssammlung vorgestellt wurde im Rahmen der „Wasseroute“: Wie kann man den Tunnel beleben. Gott sei Dank des immer wieder bohrenden Einsatzes des Altendorfer Bürgereinsatzes letztendlich mit gutem Ende: Die Bezirksvertretung III blätterte 8000 Euro an Künstler Pacal Maßbaum hin. "

Das Prachtwerk ist so spitzenmäßig gelungen, dass Ratsherr Wolfgang Weber leise moniert: „Eigentlich zu wenig Geld. Vielleicht bekommt er noch Nachschlag?!“ Persch stellt seine Ohren nicht auf taub. „Dann muss der Bürgerverein noch einen Antrag an die BV III machen.“ Schmunzelt dabei vielsagend.

Als Hans-Gerd Kohl auf den Makel vor dem Tunnel hinweist „mit viel Wildwuchs- da werden noch Sponsoren gesucht, um den Rest hier in Ordnung zu bringen“, verspricht Angelika Kleine-Möllhoff, Vorsitzende Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine Essen: „Ich werde bei Grün und Gruga anrufen, ob es eine Möglichkeit gibt, beim Projekt zu helfen.“

Hochachtung vor Pascal Maßbaum, der in den Tunnel in eine fabelhafte, bunte Aqualandschaft mit Sprühen, Malen, zauberte. „In Absprache mit Bürgerverein. Weil der Tunnel im Innern schon Rundung hat, wurde er zurmSea Life-Traum." Der freischaffende Künstler ließ seiner Fantasie freien Lauf. Freunde unterstützten ihn beim Gerüst aufbauen, Streichen, Grillen.“

Zwei Monate benötigte er, um das Prachtwerk so anziehend zu verändern, dass am Tunnelanfang, außerhalb der Brücke, eine schäbige Mauer jetzt Nelly-Neumann-Schüler als Schul-Projekt schnellstmöglich mit dem Künstler bemalen!

Applaus schmettert von allen Seiten. „Doch es darf kein Stillstand entstehen. Hier sind alle gefragt. Anpacken müssen auch die Bürger“, mahnt Alfred Breuer, Altendorfer Bürgerverein e.V.

Begeisterung vom Kunstwerk äußert Rolf-Dieter Liebeskind, stellv. Bezirksbürgermeister: „Toll. Es ist fabelhaft geworden.“

„Ein Aufwertung für den Stadtteil“, freut sich Hubert Röser, DJK Altendorf. „Dass auch die vielen Anregungen von den Leuten vom Künstler während seiner Arbeit eingeflossen sind. So vermissten Kinder eine Meerjungfrau. Die sprühte er schnellstens rein.“

Vom Ergebnis berauscht zeigt sich Brigitte Harti, CDU-Landschaftskandidatin. „Wie hässlich der Tunnel vorher war, jetzt so grandios.“

Lob prasselt von Ratsherrn Theo Körber auf den Altendorfer Bürgerverein und die BV III. „Für beide Stadtteile eine tolle Aufwertung. Der Name „Teufelsbrücke“ ist nicht mehr angemessen. Der ANGST-Raum ist weg. Jetzt fehlt nur noch gescheite Beleuchtung!“

Dipl.-Designer Tom Striewisch verteilt noch ein „Sahnebonbon“. Aus Angst, dass der Tunnel irgendwann „beschmiert“ wird, verewigte er die Künstler-Tunnelarbeiten:
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