Das Geheimnis von St. Elisabeth

Einmalig wertvoll ist die Elisabeth-Krippe. Fast menschengroße Figuren - handgeschnitzt. Fotos: Gohl
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Wer verbirgt sich hinter dem vierten heiligen König…!

Glauben Sie an Engel? Wer hat die schwebenden Wesen mit den weiten Flügeln eigentlich schon gesehen? Ich! Geglaubt habe ich nie an sie. Doch stets gehofft: Vielleicht ist was Wahres dran. Jetzt weiß ich: Engel sind aus Fleisch und Blut. Nicht geschlechtslos. Man kann sie persönlich – bei viel Glück – kurz erhaschen in der St. Elisabeth-Kirche, Essen-Frohnhausen, Frohnhauser Straße 400.

Die Essener Engel haben auch Namen. Potztausend! Ganz weltliche: Marliese und Heinz Potztal sowie Rita und Alfred Koch. Tja, würden die vier nicht alle Jahre wieder sich mit über menschengroßen Krippenfiguren intensiv beschäftigen, gäbe es nicht in der Advent- und Weihnachtszeit die stadtweite Anziehung zur St. Elisabeth-Kirche; kein Leuchten von Kinderaugen, von Erwachsenen.

Das Spannende? „In unserer Kirche gibt es vom ersten Adventsontag an eine große Krippe mit außergewöhnlichen Holzfiguren sowie wöchentlich wechselnden Bildern“, verspricht Pastor Enzio Grunert.

Aber, die Figuren fallen ja nicht vom Himmel. Sie müssen aus dem Jahresschlaf geweckt, entstaubt, hübsch angezogen werden. Immer mit zarter Hand behandelt werden von den Familien Potztal und Koch. Und die Krippe – einmal aufgestellt – dämmert dann nicht wochenlang vor sich hin „sondern die erlebt jede Woche zum Thema des Evangeliums wechselnde Bilder. So war an den ersten drei Adventsonntagen der rote Faden „Johannes der Täufer“. Dazu predigte entsprechend Pastor Enzio Grunert. Immer als Brücke geschlagen von der Vergangenheit zur heutigen Zeit mit modernen Zutaten wie Megafon; oder statt Schöpflöffel Weihwassergefäß. Das Kind – lebensgroß – trägt Jeans.

Jetzt ist also Johannes vorbei, nun trifft Maria ihre Base Elisabet am 4. Adventsonntag. Höhepunkt: Der Heilige Abend sowie die Heilige Elisabeth, Namenspatronin der Kirche. Die wird nicht von den vier Kirchen-„Engeln“ vergessen. „Sondern steht an der Weihnachtskrippe als vierter König!“ flüstert Heinz Potztal mir ins Ohr.

Fakt ist, die Krippenaufstellung benötigt Zeit und in ihr steckt sehr viel Liebe und Leidenschaft. „Es wäre das schlimmste Gefühl, wenn die mal ausfallen würde. Die immerwährenden Krippenveränderungen machen auch Spaß. So werden jetzt Wege zur Krippe gezogen mit verschiedenen Materialien. Die Tiere verändern ihren Standort.“

Klar, auch eine Krippe wird mal altersschwach. So wurde vor drei Jahren ein neuer Stall gebaut unter Anleitung von Pastor Alshut. Tja, der Krippenbaumeister und Krippen-Papst ist über die Stadtgrenze bekannt und gefragt mit seinem Wissen. Die Mund zu Mund Propaganda ist immens; folglich auch der Kirchenzulauf.
Einmalig wertvoll ist die Elisabeth-Krippe. Handarbeit pur. Die meisten der geschnitzten und mit Textil bekleideten Figuren fertigte der Frohnhauser Hobbyschnitzer Hans Holtermann, Gemeindemitglied. Den Bühnenhintergrund malte der Bochumer Theatermaler Mathias Handrick.

Also, nehmen Sie sich trotz Weihnachtstrubel Zeit für einen Krippenbesuch in St. Elisabeth. Von Weihnachten 25.12.2015 bis zum Fest „Maria Lichtmess“, 2.2.2016 ist die Kirche täglich von 15-17 Uhr geöffnet. Besondere Führungen sind auch außerhalb dieser Zeiten nach Absprache möglich. Anmeldungen: marliesepotztal@unitybox.de

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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