Eine Werbering-Vorsitzende packt aus

Macht der Werbering dicke Geschäfte bei Festen? Klare Worte fallen von der Vorsitzenden Martina Löbbert. Foto: Privat
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Seit längerem liegt der Frohnhauser Werbering-Vorsitzenden Martina Löbbert etwas schwer auf dem Herzen. „Es gibt in der Bevölkerung ein falsches Bild vom Werbering.“ Sie packt ungeschönt aus...

„Der Vorstand ist der Meinung, dass in den Köpfen der Bevölkerung, auch in den ansässigen Einzelhandelsgeschäften, die noch nicht Mitglied des WR sind, eine falsche Vorstellung vom Werbering existiert.“

Das dicke Geschäft bei großen Festen?
„Alle Aktivitäten, der der WR für Frohnhausen macht wie verkaufsoffene Sonntage, großes Mai- oder Nikolausfest in Verbindung mit dem Bürgerverein, sind immer ein Zuschuss-Geschäft. Es ist nicht so, dass da Profit erwirtschaftet wird. Im Gegenteil.“

Volles Maifest – volle Geldtaschen?
„ Allein das Maifest kostet dem Werbering unterm Strich eine vierstellige Summe. Der WR finanziert sich ausschließlich aus moderaten Mitgliedsbeiträgen. Eine schwere Last, die er zu stemmen hat. Deshalb stehen wir jedes Jahr vor der Frage: Können wir uns Feste leisten? Denn neben Festlichkeiten laufen Kosten für Weihnachtsbeleuchtung – den Bäumen auf dem Gervinusplatz – regelmäßige Beet-Säuberung… Sachen, die Geld kosten. Auf der anderen Seite wird es immer schwieriger, Mitglieder zu gewinnen; augenblicklicher Stand circa 50.“

Wie ist der Zeitgeist?
„Was können „Andere“ für mich tun! Nicht, was kann ich für den Stadtteil tun! Und zwar kurzfristig, nicht langfristig gedacht.“

Woran liegt es, dass sich so wenig an den WR anschließen?
„Das ist die große Frage. Ich weiß es nicht. Aber ohne Werbering gibt es keine verkaufsoffenen Sonntage, keine Feste und sonstige Aktivitäten.“

Ziel des Werberings?
„Das Leben in Frohnhausen für die Bewohner angenehm zu gestalten, damit sie dort ihren Lebens-Mittelpunkt sehen.“

Mit welchen Problemen kämpfen Stadtteile?
„Allgemeiner Trend ist, sich in den Geschäften beraten zu lassen, dann zu sagen, wir kommen wieder. Anschließend per online die Waren kaufen. Aber, Serviceleistungen – wenn die Sachen defekt sind, werden dann wiederum in den ansässigen Geschäften in Anspruch genommen. Mit diesem Problem kämpfen alle Stadtteile. Diese Geiz ist Geil-Mentalität bezieht sich heutzutage auf alle Bereiche. Nicht nur auf Konsum sondern auch auf das Leben miteinander. Wie wird das enden? Dürfen wir so miteinander umgehen? Wir können und wollen die Zeichen der Zeit nicht ändern. Aber wir kämpfen mit allen Vereinen und vereinten Kräften in Frohnhausen für menschlicheres Miteinander. Alle, die dort tätig sind, haben Ehrenämter. Heißt: Freizeit opfern, planen, organisieren. Ich kann nur alle ermutigen, sich in Vereinen zu engagieren, aktiv zu werden. Doch eins kann ich sagen, trotz aller Arbeit, Mühe und Rückschläge: Es machtSpaß, gemeinsam etwas für den Stadtteil zu schaffen.“

Frohnhauser Werbering, gegründet 1987
Jürgen Maassen, 1. Vorsitzender, 6 Jahre;
Franz Josef Nüsse, 1. Vorsitzender, 6 Jahre;
Waltraud Schöne, 1. Vorsitzende, 12 Jahre;
Janette Müller, 1. Vorsitzende, 2 Jahre;
Martina Löbbert, 1. Vorsitzende, seit 2 Jahren

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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