Kinder-Rausschmiss aus KiTa Postreitweg

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Unglaublich! Da wurden 31 Jungen und Mädchen aus der Kindertagesstätte, Postreitweg, von den Erzieherinnen vor den Augen der Eltern, Großeltern einfach rausgeschmissen! Am helllichten Tag! Und Polizeihauptkommissar Markus Drüke stand schmunzelnd dabei, ließ die Kinder sozusagen als Trostpflaster im Polizeiwagen Platz nehmen. Seltsam…

Windeltragen, Trippelschrittchen - zählen längst bei diesen KiTa-Rausgeworfenen zur Vergangenheit. Sie sind flügge. Müssen ihr Nest verlassen. Die Schule wartet in sechs Wochen auf sie.

Versüßen wollten ihre „Trösterinnen“, die Erzieherinnen, den Nestflüchtern ihren letzten Tag trotzdem nicht. „Wir feiern – aber mit Deftigem. Eltern bringen Salate, Gemüse, Brot, Butter, Würstchen, Saft, Selters mit“, zählte Leiterin Martina Sonnenberg auf. Gestärkt geht’s danach an Eltern-Kind-Wettspiele, Verkleidungsstafetten, Sackhüpfen, Eierlaufen. Das ist jahrelang schon Tradition.“
Beipflichtung von Markus Drüke. Der drei Sterne-Beamte kennt die Fünf-/Sechs-Jährigen seit langem. „Wir machen in Kindergärten, Schulen Verkehrserziehung, vertrauensbildende Maßnahmen. Gibt es mal Probleme, versuchen wir zu helfen.“ Komisch, alle Kinder lieben wohl die Polizei. Sie drückten sich eng an Drüke. Noch…

Scheiden tut weh…? Abwarten.
Die sechs-jährige Finja strahlte: „Ich bin endlich froh, dass ich in die Schule komme. Klassen sind so cool. Manchmal bin ich ein bisschen aufgeregt, wenn ich an die Schule und Lehrer denke. Der Kindergarten war auch ganz schön. Aber vorbei.“

Nina, 6, stimmte ein. „Ich freue mich toll auf die Schule. Da kenne ich schon ein paar Kinder, ich komme mit meiner Freundin Lena in eine Klasse. Auf den Kindergarten hatte mich zuerst auch gefreut, aber Schule ist ein bisschen besser. Da lernt man Lesen, Rechnen, Schreiben.

Fin, 6, wusste: „Das Tollste an der Schule ist, dass man was Lernen kann – Buchstaben, Schreiben, Lesen.“ Kindergarten? „War bisher meine schönste Zeit, weil ich meine Freunde dort gefunden habe.“

„Ich gehe gerne in die Schule, weil ich da was von der Welt sehe und da lerne ich was für die Welt. Jetzt kommt mein zweiter Lebensteil“, zeigte sich der sechs-jährige Tim selbstbewusst. Wie gefiel ihm der Kindergarten? „Gut. Aber ein bisschen anstrengend. Wir mussten als Schulkinder immer auf die Kleinen aufpassen.“

Freude bekundete ebenfalls Hannah, 5, „weil die Schule bald beginnt. Ich erwarte einen schönen Lehrer!“ Ach so! „Der Kindergarten war schön. Ich habe gerne gemalt, mit Puppen gespielt. Nicht so gerne mit Jungen…“

„Ich freue mich auch auf die Schule“, räumte Emily, 5, ein, „denn zwei Kinder aus meiner KiTa-Gruppe gehen mit mir in die gleiche Schule. Lucas und Imle. Im Kindergarten konnten wir schön Spielen, im Nebenraum bauten wir Höhlen.“
Die sechs-jährige Sophie fand den Kindergarten „sehr schön, weil ich hier viele Freundinnen habe. Ich habe gerne gemalt, im Sandkasten gespielt. Jetzt bin ich erst mal gespannt auf die Schule, was da los ist.“

Der Abschied winkte. Die Erzieherinnen griffen peu à peu ein Kindergartenkind liebevoll unter die Arme, schaukelten es hoch, höher. Doch als sie sangen „Die Kindergartenzeit ist aus, wir schmeißen jetzt den Lucas raus!“ wurde der flugs von seinem Papa aufgefangen. Der Knirps vergrub ganz fest sein Gesicht an seine Wangen. Tränen flossen. Und einigte Großeltern wischten hinter der Sonnenbrille ne „Fliege“ weg…

Wir werden euch vermissen…
gestanden die Erzieherinnen. „Wir haben viel miteinander erlebt. Gemeinsam haben wir gespielt, gemalt, gematscht, gesungen, getanzt, musiziert, erzählt, geforscht, uns bewegt, einander zugehört. Ihr ward fröhlich, manchmal traurig, habt Rollenspiele gestaltet, Geschichten erfunden, über Gott und die Welt geredet, Feste gefeiert, Gottesdienste besucht, Ausflüge gemacht, Projekte mit Leben gefüllt, Freunde und Freundinnen gefunden. Ihr habt viel erlebt und gelernt; dabei seid ihr gewachsen und groß geworden. Aus euch wurden die „Forscher- und Entdeckerkinder“ und die „Flinken Füße“. Ihr seid „tolle“ Kinder, die sich jetzt auf die Schule freuen dürfen.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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