RadLaden pumpt auf mit Super-Service

Altendorfer Zweiradgeschäft punktet mit Info-Points um den Ehrenzeller Platz

Der Altendorfer Stadtteil macht sich. Doch vor der Schönheit kommt das Liften. Augenblicklich steckt in der Operation der öde Ehrenzeller Platz. Etliche Erd-Hügel, wie von Maulwürfen aufgelockert, locken Leute an. Wer weiß was Genaueres? Genau, gegenüber – Surs-/Ehrenzellerstraße sind Sie richtig. Im RadLaden dreht sich nicht nur alles ums Zweirad - da wird beraten, beschäftigt, qualifiziert, vermittelt – sondern dort gibt es heiße Info-Points.

Schon recht ungewöhnlich ist die Hilfe im RadLaden, Ehrenzellerstraße 50; auch ihre Mannschaft. Uwe Vollbrecht, Anleiter, verdeutlicht: „Die Stadt Essen kam auf uns zu vor einiger Zeit, ob wir nicht ein Radgeschäft in Altendorf eröffnen möchten.“ Ausgeguckt war die Ecke am Ehrenzeller Platz. Wir – das sind neben Vollbrecht „Boss“ Peter Wefing und Pressesprecher Peter Gerold. Möglich macht’s die NEUE ARBEIT – die Drei stecken lustvoll drin in unterschiedlichen Funktionen.
Etwas kompliziert hört es sich an, gleitet aber perfekt wie ein Zahnrad ins andere, denn im Zusammenhang mit der Anbindung Altendorfs an das Radtourismusnetz – zwei Läden machten vorher dicht – entwickelte die NEUE ARBEIT mit Unterstützung des Stadtteilprojektes Altendorf, der Lenkungsgruppe Altendorf und dem JobCenter Essen mit dem RadLaden einen immer wichtiger werdenden Baustein für den Stadtteil.
Da ist der Laie platt, was sich in dem Geschäft mit Werkstatt für Einzigartigkeiten anbieten. Vier Langzeitarbeitslose und ein Praktikant werden augenblicklich beschäftigt „von dem wir erwarten, dass er ab Sommer eine Ausbildung zum Radmonteur macht.“ Hier fühlt sich auch der Langzeitarbeitslose Dennis (29) richtig glücklich. Er darf endlich an Rädern reparieren, tüfteln, die er auch in seiner Freizeit so liebt. „Daheim besitze ich fünf!“ Schmutzige Hände? „Macht nichts, die kann ich waschen.“ Der 17-jährige Leroy strahlt ebenso. Seit ca. einem halben Jahr werkelt er hier, wurde über die Bocholder Hauptschule vermittelt. „Ich strebe die Ausbildung zum Zweiradmonteur an.“ Pferdeschwanzträger Vollbrecht bestätigt, „Grundvoraussetzung sind Interesse am Fahrrad, handwerkliches Geschick. Die Menschen, die bei uns arbeiten, müssen perfekt mit den Kunden umgehen, sie beraten können. Zum Radverkauf gehören auch Reparaturen.“
Also, Langzeitarbeitslose werden hier ausgebildet. „Aber auch Schulabgänger, die den Zweirad-Beruf als Berufung empfinden, dürfen sich bewerben, denn wir sind von der Industrie- und Handelskammer anerkannt.“ Bescheiden hakt Wefing nach: „Doch nicht im Vordergrund für uns steht, dass wir Leute beschäftigen, ausbilden, sondern dass wir einen Beitrag leisten, ein Stück die Infrastruktur von Altendorf verbessern.
Der Betrieb wächst – wo man nicht so sehr auf das Geld verpicht ist, sondern Wert auf Menschen legt, um sie zu qualifizieren, zu beschäftigen.
Gebrauchte Räder rollen ab 75 €, aber auch nagelneue E-Bikes locken. Samt Zubehör. Ferner kann das Fahrrad codiert – es sicherer gegen Diebstahl gemacht werden. Mitzubringen sind: Fahrrad, Eigentumsnachweis, 45 Minuten Zeit, Personalausweis.
Zurück zum Info-Point im RadLaden. Ins Schwärmen gerät Peter Gerold: „Der Ehrenzeller Platz erhält eine Kletterwand, da kommen Wasser, ein kleines Café. Zwar mussten zehn Bäume fallen, aber 40 Bäume werden gepflanzt! Die ca. 5000 qm Fläche erhält u. a. eine neue gepflasterte Decke. Der noch triste Bauzaun erhält durch Plakate von Schulkindern Ende Februar ein fröhliches, buntes Farbkleid – die Aktion wird von Künstlern begleitet.“ Täglich tut sich also Neues auf rund um den Ehrenzeller Platz. Mit anderen Wegen, kleinen Umwegen – wahrscheinlich bis Oktober. Eine Anschlagtafel mit Bildern am RadLaden-Schaufenster zeigen jeweilige, künfige Bauarbeiten auf.
Also, nicht verzagen, Näheres dürfen Sie Uwe Vollbrecht im RadLaden fragen oder Telefon 0201/ 52327912.

Fotos: Michael Gohl / West Anzeiger