Emschergenossenschaft: Wat wech is, is nich wech!

Ein lupenreines Projekt "Essen macht's klar". Die Essen-Frohnhauserin Andrea Holte, Dipl. Bauingenieurin, Emschergenossenschaft und Patricia Bender, Pressesprecherin, setzen sich mit heißem Herzen für das Projekt ein. Foto: Schattberg
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„Essen macht’s klar“ - Mammut-Modell mit Spitzen-Firmen – gefördert vom Umweltministerium!

Was machen Sie mit Ihren alten Medikamenten? Dem abgelaufenen Hustensaft? Ab in die Toilette!? Sieht doch keiner. Oder in die Spüle? So kleine Tabletten – weg damit! Fließt doch massig Wasser nach…Um Himmels Willen! Schwer abbaubare Medikamente landen immer im Wasserkreislauf. Möchten Sie krankmachenden Medikamenten-Mix trinken?
Motto: „Wat wech is, is nich wech!“

Abhilfe gibt es. Wir sprachen mit Andrea Holte, Dipl. Bauingenieurin, Emschergenossenschaft und Patricia Bender, Pressesprecherin.

Stadtspiegel: „Essen macht’s klar“ läuft seit 2017 bis 2018. Warum setzen sich Emschergenossenschaft, Stadt Essen – Projekt Grüne Hauptstadt Europas -, Ruhrverband und das Umweltministerium dafür ein?
Holte: „Es geht um die Sensibilisierung der Essener Bevölkerung; und wichtigen Akteuren wie Ärzte, Apotheker, Schulen; für Verminderung von Medikamentenabfall ins Wasser.“
Bender: „Es gibt noch viele Menschen, die nicht wissen, dass sie alte oder abgelaufene Medikamente nicht in die Toilette oder in die Spüle werfen sollen.“

Holte: „Weil das selbst in modernen Kläranlagen nur teilweise herausgefiltert werden kann. Es gibt aber einige Medikamente, die „gehen durch“; landen im Gewässer. Was wir machen möchten, ist aktiv Gewässerschutz betreiben."
Stadtspiegel: Wohin mit alten, überflüssigen Medikamenten?
Holte: „In den Hausmüll. Die werden in der Müllverbrennung rückstandlos verbrannt bei sehr hohen Temperaturen! Im Zweifel den Apotheker fragen.“
Stadtspiegel: Was ist mit Cremes, Salben?
Holte: „Landen nach dem Duschen, beispielsweise Diclofenac, im Abwasser, können in der Kläranlage wieder nicht restlos rausgeholt werden. Es gibt circa 3000 Arzneimittelwirkstoffe und bereits 150 davon lassen sich in unseren Gewässern nachweisen! Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass man keine Selbstmedikation machen soll. Beispiel: Ach ich fühl mich nicht so gut. Schmier mich mit Salbe X ein. Bitte, Arzt oder Apotheker fragen.“
Wie wird die Bevölkerung – außer durch Medien – informiert?
Holte und Bender: „Seit Anfang September erhielten alle 143 Apotheken in Essen unsere Materialien. Auch sämtliche Arztpraxen. Außerdem Flyer, Postkarten… weil wir großflächig in ganz Essen die Bevölkerung erreichen möchten, aber auch Essener Schulen.“

Wie kommen Lehrkräfte an Material?
Holte: Lehrer können eine Projektbox ausleihen. Ebenso spezielle Bildungsmaterialien, Arbeitshefte. Erhältlich Uni Duisburg/Essen, Biologiedidaktik – mit Aus- und Weiterbildung für Lehrkräfte. In diesem Zusammenhang werden auch Fortbildungsveranstaltungen angeboten.“

Nächster Termin 4.12., Uni Essen, 14.30 – 17.30 Uhr. Die Fortbildung ist kostenlos. Mail info@machts-klar.de

Was passiert nach dem Mammut-Modell 2018?
Holte: „Dann soll das Essener Modell auch möglichst für andere Städte Fortbildungscharakter haben. Beispiel: Düsseldorf mit „Düsseldorf macht’s klar“…Wir wollen keinesfalls, dass es danach ausklingt. Sondern, dass sich Institutionen finden, die es weiter fortführen.“
Moment heißerTipp! Andrea Holte mit Patricia Bender, Emschergenossenschaft und Co. hoffen, dass es in Deutschland – gar europaweit – schnell Nachahmer findet. Für klares Wasser, ohne Risiken und Nebenwirkungen.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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