Hunde kriegen oft den letzten Fraß

Können denn Hunde lesen? Aber Menschen sollten es - deshalb die Empfehlung von André Seeger, sein Buch zu lesen "Barf für Hunde". Foto: Kai Schiwy
  • Können denn Hunde lesen? Aber Menschen sollten es - deshalb die Empfehlung von André Seeger, sein Buch zu lesen "Barf für Hunde". Foto: Kai Schiwy
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„Barf für Hunde“ von André Seeger. Er schreibt in seinem Buch Schockierendes!

Wie kam André Seeger dazu, seinen Job beim Jugendamt zu kündigen? Warum eröffnete er mit Alexander Geltner das Geschäft „Wolfshunger“ gegenüber dem Frohnhauser Markt? Wieso schrieb Seeger ein Buch? Der 44-jährige André Seeger lud zur Pressekonferenz ein. Zwar ist die Stadt Essen noch nicht auf den Hund gekommen, aber mittlerweile gibt es in Essen 4,1 angemeldete Hunde je 100 Einwohner. Die Krebsrate steigt bei Bellos…

Kam der Verlag auf André Seeger zu oder umgekehrt? „Das ist eine lustige Geschichte. „Ich wurde vom G.U Verlag – Gräfe und Unger – angerufen. Weil der auf der Suche nach einem Barf-Experten war.“

Pardon, barf es denn mal eine Erklärung? „Barfen heißt biologisch, artgerechte Rohfleischfütterung. Da Hunde in Anlehnung des Vorfahrens, der Wolf, in erster Linie von Fleisch ernährt werden sollten.“

Hat André Seeger denn einen Hund? „Klar, Hündin Zoe. Vor sechs Jahren wurde bei ihr Krebs festgestellt. Ich war fassungslos. Sofort befasste ich mich intensiv mit dem Thema Ernährung von Hunden. Dabei stieß ich auf das Barf-Prinzip.“

Lebt Zoe noch? „Und wie - putzmunter. Ich stellte sofort die Ernährung um, war von den begeisterten Auswirkungen so angefixt, dass das Thema mich nicht mehr los ließ. Deshalb machte ich die Ausbildung zum Ernährungsberater für Hunde und Katzen in Köln, in der Heilpraktiker-Schule.“ Er krempelte quasi sein Leben um, kündigte seinen Job beim Jugendamt …

„Wichtig ist mir, mein Wissen zu teilen, ein Stück weiter zu geben, Leuten auch die Angst zu nehmen, dass diese Ernährungsform kompliziert wäre. Um sie noch mehr publik zu machen. Leute anzustecken, ihre Tiere artgerecht zu ernähren.“

Ja, wer mit offenen Augen durch die Straßen geht, sieht viele fette Hunde, die kaum kriechen können. Seeger verdeutlicht: „Die klassischen Futtersorten bestehen halt nur aus einem geringen Teil Fleisch. Darum geht es. Viele Hunde tragen Zivilisationskrankheiten mit sich rum. Durch Fehlernährung. Die Vierbeiner benötigen in erster Linie Fleisch, auch Kohlenhydrate in Form von Obst, Gemüse. Barf verzichtet auf Getreide, Reis, Kartoffeln. Fertigprodukte, Industriefutter bestehen größten Teils aus Zusatzstoffen, minderwertigen belastenden Füllstoffen.“

Das Buch gliedert sich in unterschiedliche Themen; beispielsweise wie funktioniert das Ganze - mit Welpen, älteren Hunden; häufigste Krankheiten im Alltag. Ferner, dass viele Hunde an Nahrungsmittel-Allergien leiden, nicht nur durch Umwelteinflüsse, durch Überzüchtung. Dass eben auch Welpen mit klassischem Futter nicht entsprechend ernährt werden. Genau wie Babys, die nicht wie Erwachsene gefüttert werden dürfen…“

Die Krebsrate bei Hunden und Katzen steigt. Achtung! Die Ernährung bei Katzen ist noch extremer; die Schnurrer brauchen 98 % Fleisch, 2 % Faserstoffe.

„Barf für Hunde“, 129-seitig, mit über 100 farbigen Fotos, einfachen Anleitungen des Barf-Prinzips. Ach ja, das Titelfoto vom Border Collie macht’s. Dieser Hundeblick, da wird der stärkste Mensch schwach!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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