Jugendliche mobben seit Wochen 89-Jährigen

Der 89-jährige Heinz Josef Kramer bei seiner Arbeit. Und immer wieder fliegen von Jugendlichen schwere Geschosse gegen seine Fenster... Fotos Schattberg
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Polizei eingeschaltet nach gefährlichen Wurfgeschossen!

Tatort Essen-Frohnhausen. Bei Heinz Josef brodelt es in seinem Inneren! In seiner Not wandte er sich an Polizei und West Anzeiger. Er hat Angst! Das Gefühl kannte er nie. Der Ex-Studiendirektor und stellv. Schulleiter wurde von Jugendlichen verehrt, geliebt; verabschiedet mit vielen Tränen vom Hildegardis-Gymnasium, Duisburg. Vor Jahren. Ihn zogs wieder nach Essen. Doch was in den letzten Wochen geschieht? Furchtbar! Er ist fassungslos, was vor seinem Haus passiert.

Heinz Josef Kramer schweben 89 Lenze auf dem Rücken. Moment! Kein Tattergreis. Er ist ehrenamtlicher numismatischer Mitarbeiter im Ruhr Museum, Essen. Im Besitz des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen und des Goldenen Bürgertalers als „Aktiver Essener Bürger“. Die Arbeit für die Essener Kulturinstitutionen für die Essener Bürger macht ihm noch immer sehr viel Freude.
„Um die nötige Ruhe zu haben, sitze ich vornehmlich am heimischen Schreibtisch.“

Sein Haus steht nicht weit von der Bezirkssportanlage Raumerstraße. „Schon im Winter fing es an. Mal flogen Schneebälle an beide Scheiben Wohn- oder Arbeitszimmer, immer wenn die Jugendlichen mich sehen; dann donnerten dicke Lehmknubbel und alle möglichen Gegenstände gegen mein Fenster..“ Dumme-Jungen-Streiche…? Denkste!

Höhepunkt der Wurfgeschosse war Freitag, 24. Februar. „Mit vollster Wucht flog eine gefüllte 1 l Wasserflasche gegen die Panoramascheibe. Zum Glück habe ich beim Bau des Hauses ein dreifach verglastes Sicherheitsfenster einbauen lassen. Ein normales Fenster hätte den Würfen dieser Rabauken nicht wiederstanden.“
Die Belästigungen erfolgen stets kurz vor 17 Uhr und kurz nach 19 Uhr. Seine Vermutung: "Es muss sich um Jugendliche handeln, die auf dem Gelände der Bezirkssportanlage Raumerstraße Sport betreiben."

Rückblick. "Ursprünglich waren diese Übergriffe immer mittwochs. Doch da ich mit 89 Jahren die Bande nicht verfolgen kann, passte ein freundlicher Nachbar auf. Als an einem Mittwoch wieder ein Geschoss gegen mein Fenster knallte, schnappte der Nachbar den Jugendlichen. Ich wählte die 110. Die Polizei kam schnell, nahm den Burschen mit; Fahrt zu den Eltern. Am nächsten Tag entschuldigte sich der Junge bei mir. Meine Hoffnung, dass ich danach endlich in Ruhe für das Museum arbeiten kann, trog!“ Es wurde richtig gefährlich. Siehe die gefüllte Flasche…“Ergänzend erwähnt er: "Die Flasche nahm ich von der Fensterbank, stellte sie seitlich auf den Boden. Am anderen Tag war sie weg. Der Werfer hatte wohl Angst…“

Der fast 90-Jährige wirkt bedrückt. „Was mich entsetzt, dass die sich einen alten Mann ausgesucht haben, der sie nicht verfolgen kann. Das ist perfide.“ Angst kriecht hoch. „Kann die Polizei nichts machen, will ich einen Privatdetektiv einschalten, wenn es nicht aufhört…“

Der Frohnhauser ist kein Heiliger. „Früher haben wir auch Blödsinn gemacht. Mit dem Fußball gegen Kellerfenster geschossen. Dann zog Vater uns die Hose runter. Mit seiner breiten Schlosserhand gab‘s was auf den Hintern. Doch jetzt? Der Vater warf nach dem Wurfgeschoss seines Sohnes erbost vor: Was soll der Blödsinn. Nur weil die Schellemänneken machen, sofort die Polizei holen! Ich riet ihm, besser bei seinem Sohn nachzuforschen.“ Machte er wohl. Die Sohnemann-Entschuldigung folgte am nächsten Tag.
Doch wie erwähnt - Tage drauf schmetterten Jugendliche die gefüllte Flasche gegen sein Fenster. Es wird kriminell, lebensgefährlich! Wo führt das noch hin...

Der 89-jährige Heinz Josef Kramer bei seiner Arbeit. Und immer wieder fliegen von Jugendlichen schwere Geschosse gegen seine Fenster... Fotos Schattberg
Gegen diese beiden Fenster schmeißen mit vollster Wucht Jugendliche harte Geschosse - seit Wochen.
Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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