Unzumutbares "wo das Herz schlägt"

Mächtige Staub- Geräuschentwicklung und mehr... li.: Murat Ceyhan, mittig Sabrina und Mathias Fank sowie Kinder mehrerer Anwohner sind sehr ungehalten. Foto: Schattberg
5Bilder
  • Mächtige Staub- Geräuschentwicklung und mehr... li.: Murat Ceyhan, mittig Sabrina und Mathias Fank sowie Kinder mehrerer Anwohner sind sehr ungehalten. Foto: Schattberg
  • hochgeladen von Ingrid Schattberg

Anwohner beklagen Dreck, Schlafentzug, bretternde Bauwagen auf Schulwegstraße... 

Riesenbaustellen in Frohnhausen: Giesebrecht-/Nöggerathstraße. Schilder mit großen Lettern baumeln an Zäunen: „Fairhome – ein Unternehmen der Dornieden Gruppe“ oder „Vivawest – Wohnen, wo das Herz schlägt“. Doch bei den Anwohnern schießt Wut hoch beim Bauplatz-Anblick. „Gucken Sie mal. ist das denn alles noch normal?"

Das Ehepaar Fank hat bei 30 Grad alle Fenster geschlossen. Schon monatelang. Sabrinas  Finger wischen über die Fensterbank – grau. Staub! Ihr Zeigefinger zieht in der Wohnung an der Tapete eine Linie: Staub. Überall Staubschichten!
Ihr Gesicht ist wütend. Auch ihr Mann ist sauer. Die sechs-köpfitge Familie wohnt gegenüber der Baustelle; fast schon mittendrin. „Es staubt wahnsinnig“, schimpft verärgert Mathias Fank. Nicht einmal wurde in den heißen Monaten anfallender Bauschutt, Staub weggekehrt, gespritzt. Moment: Nur als der Oberbürgermeister zur Eröffnung kam – da wurde gefegt und gespritzt...“

Beileibe blieben die Fank’s mit vielen Anwohnern nicht untätig. „Wir telefonierten mit der Stadt, beschwerten uns schriftlich. Doch es wurde nichts geändert.“
Ärger steigt bei ihnen hoch. „Das andere Problem sind die LKW. „Die Fahrer nehmen keine Rücksicht auf Kinder. Brettern mit Geschwindigkeiten in die Baustelleneinfahrten – ohne zu gucken rasen sie um die Ecke, schießen hier geradezu auf den Spielplatz.“

Sabrina Fank führt an: „Es passierte schon, dass ich durch den laufenden LKW-Motor um vier Uhr morgens im Bett aufschreckte. Doch Beschweren hilft nicht. „Gegen Bauen können wir nichts machen“, so die Auskünfte. „Ab 7 Uhr macht die Rüttelmaschine für Steine Höllenlärm – tagelang. Keine Zeit um Stellschutzwände aufzustellen. Nach meinem Anruf bei dem Unternehmen die Auskunft: Wäre nicht notwendig. Aufgelegt. Von den Investoren kommt auch keine Reaktion.

Allerdings - "Mitarbeiter der Immobilienfirma LEG überzeugten sich hier an Ort und Stelle." Und? „Das ist hier total gefährlich...“ Aber auch die LEG konnte nicht ausrichten. Nur Reden, Telefonieren...Das Bauen läuft noch bis Ende 2019!“

Murat Ceyhan beklagt: „Wir können bei der Hitze nicht die Fenster öffnen wegen des Staubes; Kinder durch den Staub nicht auf dem Platz spielen. LKW brettern durch die Giesebrechtstraße.“

„Es gibt hier viel Lärm. Ich kann nicht mehr durchschlafen. Weit vor sieben Uhr beginnt der Lärm“, führt die acht-jährige Asme an. „Das ist sehr, sehr laut. Vor Schrecken bin ich schon mal aus dem Bett gefallen. Staub fliegt in die Augen. Wir sind schon auf dem Staub ausgerutscht,“ so Dustin, 10. Er zeigt mir seine Arme, Beine – voll Schorf. Bestätigung vom 11-jährigen Anil. „Draußen können wir uns überhaupt nicht mehr unterhalten.“

Mesut (Name der Redaktion bekannt) versichert, dass nichts übertrieben ist. „Hammer war, als um 21.30 Uhr noch immer Baulärm über unseren Hof knallte. Ich rief die Polizei an. Die argumentierte: Erlaubt sei in den Sommermonaten bis 22 Uhr - morgens ab fünf Uhr... Meine Kinder schlafen aber sonst 12 Stunden! Nur sieben Stunden Ruhe! Ich beschwerte mich auch bei einem der Bauleiter. Er wollte die Angelegenheit weitergeben. Das war vor acht Wochen. Nichts passierte!“

Muss denn erst Schlimmes passieren?!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

39 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.