Werbering - im starken Kampf - Gründe

Was macht denn der Ex-Kaufmann, ehemaliger Werbering-Vorsitzender, seit 11 Jahren immer montags  im Knast... Foto: Gohl
  • Was macht denn der Ex-Kaufmann, ehemaliger Werbering-Vorsitzender, seit 11 Jahren immer montags im Knast... Foto: Gohl
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Knast-Gänger Franz Josef Nüsse hat noch alles „auf dem Schirm“…!

Ein Stadtteil ohne Werbering? Gibt’s das überhaupt? Aber irgendwann muss doch alles mit viel Tamtam „geboren“ worden sein: Kaufleute, die sich für ihren Stadtteil einsetzen! Nicht verzagen, Franz-Josef Nüsse fragen. Der Ex-Kaufmann, seit 11 Jahren Knast-Gänger in der Justizvollzugsanstalt, der gar Mörder betreute, hat ein unbestechliches Köpfchen. Und zack, Zahlen und Namen auf dem „Schirm“.

Lang ist’s her. Der Werbering-„Zünder“ war Dr. Dieter Lingenberg, Rechtsanwalt Notar a.D., damals ansässig Gervinusstraße, Frohnhausen. Franz Josef Nüsse blickt zurück. „Ende der 80er Jahre gründete Lingenberg als Vorsitzender des Frohnhauser Bürgervereins eine Initiative. Er versuchte, Frohnhauser Geschäftsleute zusammenzubringen, um sie für den Stadtteil zu aktivieren. Unterstützung fand er bei Jürgen Maassen (Blumen Maassen) und Heinz Bucksteg (Fa. Trompeter). Meinungsverschiedenheiten führten dazu, dass sich die Gemeinschaft verselbstständigte, der Werbering gegründet wurde. Jürgen Maassen wurde ihr Vorsitzender und Heinz Bucksteg weiteres Vorstandsmitglied.“

Bescheidenheit in Ehren. „Wenn ich mich nicht täusche, habe ich den Vorsitz des Werberings 1994 von Jürgen Maassen übernommen und nach 6 Jahren zur Verfügung gestellt, weil wir unsere geschäftlichen Aktivitäten Ende 2001 eingestellten.“

Übergangslos fand Nüsse ein Frohnhauser Glanzlicht: Waltraud Schöne, Goldschmiede. 12 Jahre Werberingvorsitzende! 2011-2013 Jeanette Müller. Dann Martina Löbbert.

Nüsse stolz: „Ich konnte Frau Schöne davon überzeugen, sich für dieses Amt wählen zu lassen. In der Zeit als ich Vorsitzender war, wurde u. a. die GoldtalerAktion zu Ostern und die Gänseaktion im November eingeführt, die viele Jahre mit großem Erfolg in Frohnhausen durchgeführt wurden. Das Stadteilfest Frohnhauser Mai zweimal auf dem Frohnhauser Markt durchgeführt, davon einmal Samstagnachmittags beginnend. Aus Kostengründen wurde diese Veranstaltung wieder reduziert, neu konzipiert. Weil ich Frau Schöne die Zusage machte, ihr im Fall der Übernahme des Vorsitzes im Werbering zur Verfügung zu stehen, stand ich im Beirat des Werberings noch helfend zur Verfügung.“

Notwendigkeit des Werberings?
"Wenn es ihn nicht gäbe, müsste er schnellstens gegründet werden. Ich sehe im Moment keine Einrichtung mit vergleichbarem bürgerschaftlichem Engagement für den Stadtteil wie den Werbering. Es wäre wünschenswert, wenn Martina Löbbert mit Team mehr Unterstützung zukommen würde.“

Was vermisst der Werbering?
"Politische Hilfe. Der Versuch, mit dem Arbeitskreis Frohnhausen eine breitere Plattform dafür zu schaffen, erhielt leider nicht die gewünschte politische Unterstützung. Er hatte sich 2008 aus dem Werbering Frohnhausen heraus gegründet mit Themen wie Nachmittagsmarkt, Parken an Markttagen, Leerstandsmanagement für leerstehende Geschäftslokale auf der Mülheimer Straße, Gastronomie-Führer für Frohnhausen, Pflege und Bepflanzung von Baumbeeten, Veranstaltungsort Gervinus-Park, Gründung einer Standort- und Immobiliengemeinschaft Frohnhauser Straße, Kriminalität in Frohnhausen, Einkaufszentrum Haedenkampstraße …

Als ich die Aufgabe als Moderators des Arbeitskreises Ende 2011 an den Arbeitskreis zurückgab, fiel er auseinander. Mein Eindruck, der Arbeitskreis war zu ideenreich, nahm der Politik die Themen, die gern die Politiker selber kreiert hätten, siehe Parken am Frohnhauser Markt, Nachmittagsverkauf auf dem Frohnhauser Markt. Diese Ideen stammen aus dem Arbeitskreis Frohnhausen."

Einführung des Verkaufsoffenen Sonntags heißt Tod oder...
„Gelungen! Aus Wettbewerbsgründen innerhalb der Stadt Essen als auch im Wettbewerb mit dem Rhein-Ruhr-Zentrum aus meiner Sicht zwingend geboten, wenn der Stadtteil nicht weiter abgehängt werden soll. Im nahen Umfeld des Stadtteils sind in den letzten 20 Jahren ca. 180 000 qm Verkaufsfläche neu hinzugekommen (Limbeckerplatz, Centro, Haedenkampstr., Erweiterung RRZ, Neue Mitte Haarzopf) die einen entsprechenden Kaufkraftverlust für Frohnhausen zur Folge hatten. Das hat das Stadtteilzentrum nicht attraktiver gemacht.“

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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