EINE DIVA IM DOM
ANGELIKA MILSTER LIVE

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Am Nikolaustag habe ich das Angelika Milster Konzert in Essen besucht. 
Durch Zufall habe ich von ihren Kirchenkonzerten erfahren. Die Frau hat eine tolle Stimme und eine Kirche ist ein besonderer Ort für ein Konzert. Also beschloss ich hinzugehen. 
Der Katernberger Bergmannsdom ist die größte evangelische Kirche in Essen. Stein, Stahl und Holz sind die vorherrschenden Materialien im Inneren des Gotteshauses. Und in dieser letzten erhaltenen Stahlsäulenkirche Essens fand das Konzert der Milster statt. 

Fast pünktlich zum Einlass war ich dann da und sicherte mir den besten noch freien Platz. Hinter mir in der Kirchenbank saßen zwei ältere Damen, die mich unwissentlich erst mal "up to date" brachten.
Noch vor Konzertbeginn wusste ich, dass Wencke Myhre total abgenommen hat. Howie Carpendale würde immer wieder auf Abschiedstour gehen, sich dann aber doch nicht aus der Öffentlichkeit zurück ziehen, sondern eine neue Tournee starten. Aber egal. Seine Musik hören sie immer noch gerne. Mary Roos scheint die letzten Konzerte ihrer Karriere zu geben und Heino ist anscheinend jetzt auf dem Klassiktrip. Erst Schlager, dann Rock und jetzt Klassik. Und seine Hannelore unterstützt ihn immer und überall. Ja, ja, seine Hannelore. Einen Mitleidsseufzer gab es für seine Ehefrau. 
Die beiden Damen erzählten sich, daß sie abends zeitig ins Bett gehen, aber wenn der Florian Silbereisen im TV ist, kann es schon mal später werden. 
Ich musste schmunzeln. Mit wem sitze ich wohl in 25 Jahren in der Kirche und erzähle mir Geschichten aus der Welt der Stars und Sternchen? Höchstwahrscheinlich gibt es dann keinen Silbereisen im Fernsehen mehr, der mich spät abends wach hält. 

Genug Gedanken und genug Promi-News. 
Pünktlich um 19Uhr ging dann das Konzert los. 
Angelika Milster betrat in schwarzem Mantel, mit blond toupierter Frisur und knallrotem Lippenstift die Kirche. 
Sie begann mit dem Lied "Herbei, o ihr Gläubigen" und forderte das Publikum auf beim Refrain mitzusingen. Wow. Was für ein Knaller direkt zu Beginn. Das hatte Gänsehautfeeling, das war Vorfreude auf Weihnachten. 
Weiter ging es mit einem gesungenen "Vater unser".  

Aber auch die anderen Lieder waren einfach nur schön. Von "Aus der Ferne" über das "Wiegenlied" bis hin zu "Jerusalem" gab es eine Menge gefühlvoll gesungene Songs. 
Mein Bericht kann gar nicht wiedergeben wie toll dieses Erlebnis war. Die Kirche, Kerzenschein und Angelika Milster mit dieser Wahnsinnsstimme,die nur vom Klavier begleitet wurde. 
Zwischendurch erzählte sie von ihrem persönlichen Weihnachtsstress und den Vorbereitungen für's Fest. 
Als das Lied "Memory" aus dem Musical "Cats" kam, erzählten die zwei Damen hinter mir, daß jetzt Ende sei. Dieses Lied würde sie immer zum Schluss singen. Und so war es auch.
Die Menschen in der Kirche waren begeistert und applaudierten stehend der Künstlerin. 
Als Zugabe gab es ein Medley bekannter Weihnachtslieder, die wir gemeinsam in der spärlich beleuchteten Kirche gesungen haben. Ein schöner Abschluss von einem wunderschönen Konzert. 

Nach dem Konzert sprach mich ein totaler Fan von ihr an, der aus dem Schwärmen nicht mehr raus kam: Angelika Milster sei ein Weltstar. 
Weltstar vielleicht nicht ganz (eigentlich schade, dass sie weltweit nicht so bekannt ist), aber eindeutig ist sie eine der letzten Diven, die Deutschland noch hat. Wenn nicht sogar die Letzte.

Autor:

Nina Benninghoff aus Oberhausen

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