Besondere Einblicke am Tag des offenen Denkmals

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Sie ist eine weithin sichtbare Landmarke an der Horster Straße, und ihre über 100-jährige Geschichte eng verbunden mit der Zeche Hugo: Am kommenden Sonntag, 9. September, ist die St.-Ludgerus-Kirche rund zehn Stunden für die Öffentlichkeit für Besichtigungen geöffnet. Die Gemeinde beteiligt sich erstmals mit einem breiten Programm am bundesweiten Tag des offenen Denkmals und gewährt damit besondere Einblicke auch „hinter die Kulissen“ sowie die Stadtteilgeschichte.

Die sonst außerhalb der Gottesdienstzeiten verschlossene Kirche ist an diesem Sonntag schon ab 9.30 Uhr geöffnet, um 10 Uhr gibt es die erste von insgesamt vier kundigen Kirchenführungen. Um 14.30 Uhr wird der Architekt und engagierte Gelsenkirchener Bau- und Stadthistoriker Dr. Lutz Heidemann von der Ludgeri-Kirche aus einen erhellenden gut einstündigen Rundgang durch die angrenzende Siedlung anbieten. Daneben gibt es eine historische Ausstellung in der Oberkirche zur Geschichte der Kirche, aber auch zu „ihrem Stadtteil“ Buer-Hugo. Außerdem werden mehrere Kirchturmbesteigungen (auch virtuell), musikalische Meditationen und verschiedene Aktionen für Kinder angeboten. In der Zeit von 12.30 bis 18.00 Uhr gibt es in der Kirche auch Suppe, Brote, Fingerfood und Kaffee.

Bezirksbürgermeister schraubt Plakette an

Die sonntägliche Heilige Messe um 11.30 Uhr wird das Leitmotiv des bundesweiten Aktionstages „Entdecken, was uns verbindet” aufgreifen. Im Anschluss an den Gottesdienst wird Bezirksbürgermeister Thomas Klasmann die offizielle Denkmalschutzplakette am Gebäude anbringen. Den Abschluss des Tages bildet eine Andacht um 19 Uhr.

Die Ludgerikirche wurde bereits im Juli 1992 als erste Kirche in Buer in ihrer Gesamtheit als Baudenkmal in die Denkmalliste eingetragen. Bereits 1978 hatte der Landeskonservator die hierfür notwendige Inventarisierung durchgeführt. Nach einem Ratsbeschluss vom April 1986 fand schließlich 1989 die abschließende Begutachtung durch das Westfälische Amt für Denkmalpflege statt, wobei an der Denkmaleigenschaft der Kirche keinerlei Zweifel aufkamen.

Historische Kirchenfenster erhalten

Die St.-Ludgerus-Kirche ist 1915 als zweite Kirche in Buer von dem Kölner Architekten Georg Spelling im neoromanischen Stil einer Basilika, der für Buer neuartig war, errichtet worden. Die Notwendigkeit des Kirchenneubaus stand in Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Bevölkerung im Südwesten Buers. Bedingt durch die Kohleförderung auf der Schachtanlage Hugo kam es zu einem enormen Bevölkerungsanstieg und somit zum Bau der Siedlung Düppelstraße und Schüngelberg sowie der Siedlung an der Hugostraße, die ein katholisches Kirchengebäude in der Nähe von Arbeits- und Wohnplatz erforderten. Als einzige Kirche in Gelsenkirchen verfügt St. Ludgerus noch über seine historischen Kirchenfenster aus seiner Entstehungszeit: 17 äußerst sehenswerte Fenster des Künstlers Franz Xaver Reuter haben den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden.

In der Begründung der Denkmalbehörde heißt es, die Kirche sei „bedeutend für die Geschichte der Menschen und der Ortsgeschichte Buers. Die städtebauamtliche Bedeutung liegt in der dominanten Lage des Gebäudes an der Horster Straße, wo es charakteristisch aus dem Stadtbild hervortritt.“ An der Erhaltung und Nutzung des Gebäudes und seinen charakteristischen Merkmalen bestehe ein öffentliches Interesse im Sinne des Denkmalschutzgesetzes.

Zuletzt erfolgte im Jahr 2002 in Abstimmung mit der Denkmalbehörde die grundlegende Renovierung und Neuordnung des Innenraumes. Es sollte ein veränderter und zeitgemäßer Ort der Feier, der Versammlung und der Gemeinschaft entstehen. Die historische Kirche hat damit den modernsten liturgischen Raum im Stadtgebiet, der damit den sogenannten Communio-Gedanken des Zweiten Vatikanischen Konzils umsetzt.

www.ludgerus.net/denkmal

Autor:

Boris Spernol aus Gelsenkirchen

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