„Wir sind mächtig stolz auf 10 Jahren Consol Theater“

Das Team des Consol Theaters kann mächtig stolz sein auf zehn Jahre, viele Premieren, viele Auszeichnungen und viele etablierte Aktionen. Foto: Gerd Kaemper
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„Warum 10 Jahre Consol Theater gefeiert wird? Weil wir stolz sind, dass es uns noch gibt und weiter geben wird“, strahlt Christiane Freudig, die Geschäftsführerin des Consol Theaters und „Frau der ersten Stunde“. „Und weil vieles, was wir vorhatten, realisiert werden konnte in diesen zehn Jahren“, freut sich Ideengeber und künstlerischer Leiter Michael Gees. Gefeiert wird am Sonntag (18.) ab 11 Uhr an der Bismarckstraße 240.

Von Silke Sobotta

GE. Und so war es ja auch. Denn am Anfang, vor weit mehr als nur zehn Jahren, entstand in der Gelsenkirchener Freien Szene der Kunsttreibenden die Idee. Unter „kunstverein(t)“ erhielt sie einen Namen und wurde seit 1986/87 immer einen Schritt weiter gesponnen, bis schließlich am 1. September 2001 das Consol Theater zum Fest seiner Eröffnung auf dem ehemaligen Zechengelände von Consol 3|4|9 einludt.

„Ich dachte als Musiker am Anfang eigentlich mehr an einen Kunst-Salon als Begegnungszentrum für verschiedene ‚Publikümer‘. Durch Andrea Kramer und André Wülfing ist dann das Theater dazu gekommen. Und ich gebe zu, dass ich es schon so manchmal bereut habe, dass es ein Theater und nicht ein Konzerthaus geworden ist“, gibt der Pianist Michael Gees gern zu.
Christiane Freudig erinnert sich noch an die Anfänge: „Der Kauf des Gebäudes zu einem symbolischen Preis wurde uns durch die IBA Emscherpark ermöglicht. Wir hatten die Wahl zwischen all den hier verlassenen Gebäuden und haben uns für dieses entschieden, weil es uns den Raum bot, den wir benötigten. Dabei mussten wir aber auch erkennen, dass viel Raum zum Ausprobieren auch bedeutet, dass man streckenweise allein darin ist.“
Für ein Kinder- und Jugendtheater sind die Räume groß angelegt, aber das passt, weil die künstlerische Leiterin Andrea Kramer vom Tanzen kommt.Bei der Bestuhlung sind die Kinder berücksichtigt worden und die Abstände darum erhöht.
Christiane Freudig bringt es auf den Punkt: „Die Räume geben die Dinge vor, die in ihnen passieren können. Die Größe der Räume verlangt aber auch einiges von den Darstellern, zum Beispiel in Sachen Artikulation. Darum ist es für zwei Darsteller nicht ganz einfach die Bühne zu bespielen. Ein Vier-Personen-Stück ist für uns ein großes Stück. Das größte überhaupt ist ‚Nathan‘ mit fünf Darstellern, aber das war auch nicht noch weiter runterzuschreiben. Dafür ist dann unsere ‚Zweite Prinzessin‘ als Solostück ganz wunderbar.“
Das Theater lebt von einer Mischfinanzierung. Etwa 20 Prozent des Etats macht eine Unterstützung durch das Land aus, ein kleiner Teil kommt von der Stadt und der Rest stammt aus einem Topf, in dem Einnahmen, Spenden, Projektförderung, Sponsoring und die Hilfe der Kreditinstitute zusammenfließen.
Das bedeutet für das Haus aber auch, dass die Planungen auf den best-möglichen Fall zugeschnitten sind, man aber ständig darauf gefasst sein muss, dass etwas wegbricht. So laufen jetzt schon die Info-Termine für Interessierte am !STAGE, der neunmonatigen Orientierungsphase für junge Leute, die von der Bundesagentur für Arbeit gefördert wird. Die Vergabe des Zuschlags erfolgt aber erst in einigen Wochen.
Vor zehn Jahren trat das Forum „kunstverein(t)“ mit einem Konzept an, das bis heute in seinen Grundfesten Bestand hat, dabei aber in seiner Ausrichtung einer ständigen Veränderung unterworfen ist.
So finden sich heute Gelsenkirchener, die als Kinder das Theater besucht haben, als Erwachsene in Kursen als Leiter wieder. „Vielleicht spielen sie in 50 Jahren hier im Seniorentheater. Wer weiß?“, hofft Georg Kentrup. der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Die Consol Kids Minimal suchen noch Mitstreiter

Denn das Consol Theater bringt nicht nur Theater zum Zusehen auf die Bühne, es hält auch dazu an, sich selbst auf die Bretter, die die Welt bedeuten, zu begeben. Dazu gibt es die „Volxbühne“ mit den Consol Kids Mini, Maximal und Consol Teens, dem Impro-Club und den Consolisten, dem Jugendclub. Aber nicht nur die jungen Leute sind hier gefragt, es gibt den Seniorentheaterkurs Synovia, die Bucheckern, die ihre Vorlesekompetenz schulen und auch hier einsetzen, und die Zukunftsmusik, bei der das Singen ohne Noten im Vordergrund steht.
In Werkstattwochenenden können Interessierte den Bühnenkampf erproben, einen Streifzug durch Shakespeares Welt unternehmen, erste Bühnenschritte und noch dazu in englischer Sprache erleben, sich im Tanz wiederfinden oder sich an einem Bühnenbild erproben.
Es gibt „Reihen“ im Consol Theater, die die unterschiedlichen Geschmäcker auch von Erwachsenen treffen, wie die Geschichten auf Consol, das Erzählzelt (schlägt von 27. bis 30. September an verschiedenen Orten in Gelsenkirchen auf), die KOnzertMEDitation oder den Roten Salon, der ab dem 12. Oktober noch um ein gemeinsames Essen erweitert werden soll. Dann geht es um das Consol Theater und die Frage, welches Theater sich die Gelsenkirchener hier wünschen.
Das Theater geht Kooperationen mit anderen ein und beherbergt in seinen Räumen die Reihe GEjazzt, die Tanzschule Swoboda, das Improtheater Panhas und die Musikschule Gelsenkirchen. Und es bietet der Stadt Gelsenkirchen die Möglichkeit, das Haus zu bespielen, wie etwa bei den Figurentheatertagen.
Und neben all diesen Angeboten, die das Consol Theater den Menschen in Gelsenkirchen bietet, bringt es auch noch seine Repertoire-Stücke, wie „Meins!“ für die Allerkleinsten. dem ausgezeichneten „Adler an Falke“ oder den grotesken Szenen „Gegen den Fortschritt“ über den Zustand der Welt, auf die Bühne.
In dieser Spielzeit stehen dazu noch die Premieren von „Salto & Mortale“, eine Clownsgeschichte, die am 6. November zum ersten Mal in Gelsenkirchen gespielt wird, an und „Die besseren Wälder“, ein Stück für Teenies, das im Juni 2012 Premiere feiert.
„Mit ‚Salto & Mortale‘ bringen wir unsere erste richtige Fremdregie auf die Bühne. Das ist dann echt professionell“, freut sich Christiane Freudig. Das Stück für Kinder ab sechs Jahren stammt aus der Feder von Paul Denzion, Michael Schramm und Sabine Zieser und wird von Christof Seeger-Zurmühlen inszeniert.

Sonntag ist Kindertag auf Consol

Ab dieser Spielzeit wird das Consol Theater jeden Sonntag Stücke für Kinder vom Kindergarten- bis Grundschulalter auf die Bühne bringen. So hofft das Team darauf, dass die Eltern wissen, wo ihnen an jedem Sonntag die Zeit nicht lang wird.
Ansonsten begibt sich das Theater auch immer häufiger auf Tourneen, denn die vielen Auszeichnungen, die es in zehn Jahren „abräumen“ konnte, hat das Gelsenkirchener Consol Theater weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht. So wird das Stück „Blutrote Schuhe“ im November sogar in Shanghai aufgeführt.

Mit Recht können Christiane Freudig und Michael Gees stolz sein auf zehn Jahren Consol Theater, die sie vom Kohleberg auf der Zechenbrache in aller Munde und alle Welt gebracht haben.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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