Grüne Hauptstadt Europa, auf ein Neues 2016

Die engagierten Baumschützer Ralf Herrmann u. Reinhold Adam am Tag nach dem Inkrafttreten der neuen Baumschutzsatzung
  • Die engagierten Baumschützer Ralf Herrmann u. Reinhold Adam am Tag nach dem Inkrafttreten der neuen Baumschutzsatzung
  • hochgeladen von Karl-Heinz Strohmeier

Das Ruhrgebiet wird sich voraussichtlich erst 2016 um den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ bewerben – also mindestens ein ganzes Jahr später als von einigen wie immer voreiligen Politikern geplant. Somit entfällt auch die Grundlage zur Gründung eines Verbundes Grüne Hauptstadt Ruhr, der die Bewerbung für die Metropole Ruhr tragen sollte. Darauf verständigten sich die Oberbürgermeister und Landräte im Regionalverband Ruhr . Nun kann man ja fragen was Kommunen wie z.B die Stadt Gelsenkirchen dazu treibt sich mit dem Titel„Grüne Hauptstadt Europas“ zu schmücken? Nun die Antworten darauf können uns sicher wieder Politiker wie der Fraktionsvorsitzende der SPD Gelsenkirchen, der hier nicht ganz unbekannte Dr.Haertel geben. Wir aber stellen uns folgende Bewerbung für ein grünes Gelsenkirchen in einer grünen Hauptstadt Europa so vor. Die Stadtspitze samt den Chefs der sogenannten selbsternannten demokratischen Fraktionen geben mit grabesdunkler Stimme folgendes Statement ab: Liebe Bürger vor und hinter dem Hans-Sachs-Haus, liebe Restmieter in Flöz Dickebank und der Zoosiedlung, aber vor allem liebe liebe Haus und Grundbesitzer. Die Stadt Gelsenkirchen ist gerade dabei, sich eine neue Baumschutzsatzung zu geben, die darin gipfelt, das es künftig für schlappe 400 Euro möglich ist, sich von seinem ungeliebten Grünzeug problemlos zu trennen. Ein Beispiel wie das geht füge ich als ausgewiesener Naturfreund mit einem Beispiel nun an. Also ich besitze einen gewaltigen kerngesunden Kirschbaum auf meinem Grundstück, der in einer Entfernung von 5,99 meter vor meinem Haus steht und den ich endlich weg haben will, weil mir ja jedes Jahr die Spatzen meine von Benzol verseuchten Kirschen klauen. Also beantrage ich bei der Stadt Gelsenkirchen oder dem städtischen Eigenbetrieb Gelsendienste die Fällung, zahle 400 Euro Gebühr, säge das Monstrum um und verkaufe dann feinstes Kirschholz mit bester Maserung für 600 Euro pro Kubikmeter und denke insgeheim schon an die vielen anderen Kirschbäumchen die ich noch habe und wie am Schluss meine Gewinn und Verlustrechnung bei der neuen Baumschutzsatzung aussieht. Wahrscheinlich habe ich dann keine Bäume mehr im und vor dem häuslichen Garten, aber eine neue kleine Villa sollte schon drin sein. Zum zweiten stehen in Gelsenkirchen ca. 3500 stattliche Platanen, die passend zur neuen Baumsatzung von einem Pilz namens Massaria oder so ähnlich befallen sind. Da diese Platanen nun zu einem enormen Sicherheitsrisiko werden und weder die Stadt noch der städtische Eigenbetrieb Gelsendienste für eventuelle Schäden durch völlig durchgeknallte Platanen haften wollen, wissen nun alle wie lange noch 3.500 Bäume weiter in einem satten Grün in Gelsenkirchen stehen werden. Zum dritten und das geht dann auch in die Bewerbung zur grünen Hauptstadt ein, wir können in Gelsenkirchen mit erklecklich hohen Benzolwerten vor allem im Norden und Westen der Stadt aufwarten, da kommt zum Baumgrün dann noch ein völlig neues Strauchgelb dazu und das alles in den vor kurzem erst geschaffenen neuen Umweltzonen unserer schönen Gemeinde. Von neuen Rekorden bei den Krebserkrankungen will ich gar nicht erst reden, daran haben wir uns seit Georg Kreisler ja schon gewöhnt. Dazu noch einmal
Georg Kreisler und demAnfang seiner Ballade.
Das gibt es nur bei uns in Gelsenkirchen /Herrliche Stadt der ewigen Kohlenbergwerks-industrie!/Das gibt es nur bei uns in Gelsenkirchen /in unsrer einzigartigen Brennstoffdemokratie/Lieblich schweben , durch die Luft die schwarzen ; Dämpfe./und mit heiterem Ge- ; sang nimmt man Kohlen in Empfang./Wer zu lang dort lebt, bekommt beim Atmen , leichte Krämpfe./aber wer lebt dort schon lang?!
Also so oder so ähnlich sollte dieser Beitrag in der Vorstellungsrunde der Stadt Gelsenkirchen schon sein und neben dem schönen Lied des Herrn Kreisler darf auch die neue Baumschutzsatzung in gebundenem Leinen mit goldenen Lettern nicht bei der Vorstellung im Jahr 2016 fehlen. Vorausgesetzt wir haben dann noch Bäume!

Autor:

Karl-Heinz Strohmeier aus Gelsenkirchen

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