Gelsenkirchener Grüne legen den Fokus beim Haushalt auf die Kultur
Kultur erhalten und für die Zukunft aufstellen

Adriana Gorczyk, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Rat der Stadt Gelsenkirchen, stellt die Kultur in den Fokus der haushaltspolitischen Planungen.
Foto: Anna-Lisa Konrad
  • Adriana Gorczyk, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Rat der Stadt Gelsenkirchen, stellt die Kultur in den Fokus der haushaltspolitischen Planungen.
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Die Grünen Gelsenkirchen setzen bei den Haushaltberatungen die Investitionen in die lokale Kultur in den Fokus. So haben sie eine dauerhafte Strukturförderung für das soziokulturelle Zentrum „Wohnzimmer GE" beantragt und wollen prüfen, wie Open Air-Formate für Kino oder Kopfhörer-Partys realisiert werden können. Eine weitere Forderung der Grünen ist die Entwicklung eines Kulturentwicklungsplanes.

Kulturbeirat oder Person im Kulturausschuss

Es gehe aber nicht nur um die finanzielle Unterstützung. „Wir wollen mit den Akteuren in einen besseren und intensiven Austausch darüber treten, wie ihre Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen gestärkt werden kann", erläutert die Grüne Fraktionsvorsitzende Adrianna Gorczyk. „Gerade nach den langen Monaten der Corona-Pandemie wird es darauf ankommen, die Betroffenen mehr zu Wort kommen und Einfluss nehmen zu lassen." Dabei denkt sie an die Einrichtung eines Kulturbeirates oder ständigen Vertreter der Freien Szene im Kulturausschuss.

Kulturentwicklungsplan soll Sicherheit geben


Die Grünen Minimalforderung ist ein Kulturentwicklungsplan für die nächsten zehn Jahre. "Wenn wir die zukünftigen Bedarfe nicht benennen und nicht eine Vision davon entwickeln, wohin die Reise der lokalen Kulturszene gehen soll, werden wir Jahr um Jahr dieselben Debatten führen und nur in kleinen Schritten vorankommen", ist Ilayda Bostancieri, Grünes Mitglied im Kulturausschuss, überzeugt.

Klimaschutz in der Kulturbranche stärken

Die Bündnisgrünen sehen aber auch Schnittmengen zu anderen relevanten Politikfeldern, wie dem Klimaschutz: Wie sich die Kulturbranche zukünftig nachhaltiger aufstellen kann, sei ein großes Thema im kulturpolitischen Diskurs. Das reiche von einer klimaneutralen Ausrichtung von Großveranstaltungen bis hin zu energetischen Sanierungen von Kultureinrichtungen. "Wir wollen prüfen, wie ein energieintensives Haus wie das Musiktheater im Revier eigenen Strom über Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach des Hauses generieren kann“, führt Gorczyk aus.
Die beiden Stadtverordneten unterstützen ausdrücklich die Initiative ihrer Parteikollegen auf Bundesebene, ein Existenzgeld für Kulturschaffende während der Corona-Pandemie auszuzahlen.

Den Bund in die Pflicht nehmen für die Kultur

„Die Bundesregierung hat sich viel zu lange Zeit für funktionierende Rettungsmaßnahmen für selbstständige Kulturschaffende und die Unternehmen der Kultur- und Veranstaltungsbranche gelassen. Die Auszahlung der Novemberhilfe ließ wochenlang auf sich warten", mahnt Adrianna Gorczyk. „Die jüngsten Unterstützungsprogramme, wie ein Hilfsfond für die Veranstaltungsbranche sind zwar begrüßenswert, aber angesichts des schon fast ein Jahr andauernden Existenzkampfes der Branche mehr als überfällig. Es bleibt zu hoffen, dass sie nicht zu spät kommen und noch die gewünschte Wirkung entfalten können.“
Gerade finanzschwachen Kommunen wie Gelsenkirchen falle es sehr schwer, aus eigener Kraft zusätzliche Lasten aufzufangen und würden Gefahr laufen an kulturellem Angebot einzubüßen.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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