Heilung im fernen Deutschland: Evangelische Kliniken versorgen fünf Kinder aus dem Friedensdorf

Der Geschäftsführer der EVK, Dr. Karl Basold, die Sozialarbeiterin Maria Tinnefeld aus dem Friedensdorf und Assistenzarzt Fabian Pölking freuen sich über den positiven Krankheitsverlauf von Paulina, Helena und Isaias aus Angola. Foto: Jonas Völker
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Seit 10 Jahren nehmen die Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen regelmäßig Kinder der Organisation Friedensdorf International auf, um sie kostenlos zu behandeln.

Von Jonas Völker

Ge. Das Friedensdorf International ist eine 1967 aus einer Bürgerinitiative entstandene Organisation, die auf der ganzen Welt Kindern aus Kriegs- und Krisengebiete helfen. Durch Hilfsprojekte versucht Friedensdorf International die medizinische Versorgung in Krisengebieten zu verbessern. Kranken Kindern, denen in ihrer Heimat nicht mehr geholfen werden kann, versucht man durch medizinische Einzelfallhilfe in Deutschland eine Chance auf Heilung zu geben.

Im Moment versorgen die Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen insgesamt fünf Kinder, davon vier aus Angola und ein afghanisches Mädchen.
Rosario, ein 11-jähriger Junge aus Angola, ist seit Mitte Mai in Gelsenkirchen und leidet an einem bisher unbekannen Hautdefekt am linken Bein. Da diverse Keime gefunden wurden, muss er isoliert untergebracht werden.
Die anderen drei angolanischen Kinder Helena, 4 Jahre, Isaias, 5 Jahre und Paulina, ebenfalls 5 Jahre alt, teilen sich ein Zimmer im Krankenhaus. Alle drei haben mit schweren Knochenentzündungen und Fehlstellungen der Beine zu kämpfen, befinden sich jedoch nach mehren Operationen auf dem Weg der Besserung.
Das afghanische Mädchen Kobra leidet ebenfalls an einer Knochenentzündung und musste zahlreiche Operationen über sich ergehen lassen. Die Ärzte hoffen, dass Kobra schon im August zu ihrer Familie nach Afghanistan zurückfliegen kann.
Auch Isaias und Paulina, die seit Mai in Behandlung sind, dürfen hoffen, schon im Oktober in ihre Heimat zurückkehren zu können. Ein Fragezeichen steht noch hinter Helenas Rückkehr, da ihre Knochenentzündung am weitesten und schlimmsten ausgeprägt war, als sie im November 2010 ins Klinikum kam. Vielleicht muss sogar ihr Oberschenkelknochen entfernt und durch ihr Wadenbein ersetzt werden. Ob diese Operation allerdings gewagt werden muss, steht noch nicht fest.
Nachdem ihr Krankenhausaufenthalt vorüber ist, werden alle Kinder in das Friedensdorf Oberhausen, wo sie Rehabilitationsmaßnahmen durchlaufen, gebracht. Sind diese abgeschlossen, steht der Rückreise in die Heimat nichts mehr im Weg.
Der Aufenthalt in Deutschland bedeutet für die Kinder eine sehr lange Zeit auf ihre vertraute Umgebung und Kultur zu verzichten, auch die Sprache ist eine völlig andere. Im Moment ist Helena, die jüngste Patientin, die einzige die ein wenig Deutsch versteht, daher übersetzt sie für ihre Leidensgenossen Isaias und Paulina.
Weiterhin müssen die Kinder ohne ihre Eltern nach Deutschland reisen, da die Eltern meist von den Geschwistern in der Heimat der Kinder gebraucht werden.
In den letzten Jahren konnte Friedensdorf International auf diesem Wege über 1.000 Kinder versorgen, im Schnitt sind es pro Jahr 300 kleine Patienten aus durchschnittlich 10 Nationen.

Sollten Sie dem Friedensdorf helfen wollen, so können Sie das mit einer Spende an die Stadtsparkasse Oberhausen, Konto 102 400, BLZ 365 50 000, tun.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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