Werden in Coronazeiten anders begangen
Jahrestage auf Dahlbusch

Wilhelm Tax gilt als einer der Erfinder der Dahlbuschbombe, das Foto zeigt ihn hier mit Gelsenkirchens Ehrenbürger Gerd Rehberg, der selbst als Steiger im Bergbau tätig war.   | Foto: Karsten Rabas
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  • Wilhelm Tax gilt als einer der Erfinder der Dahlbuschbombe, das Foto zeigt ihn hier mit Gelsenkirchens Ehrenbürger Gerd Rehberg, der selbst als Steiger im Bergbau tätig war.
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Vor 70 und 65 Jahren ereigneten sich auf der Zeche Dahlbusch in Rotthausen Grubenunglücke. Beide Ereignisse forderten Menschenleben und fanden im Monat Mai statt. Anders als in anderen Jahren muss in diesem Jahr vermutlich gänzlich auf eine Gedenkfeier für die Verunglückten verzichtet werden.

Karlheinz Rabas von der Bergbausammlung Rotthausen hatte gemeinsam mit anderen Aktivisten eine Gedenkfeier geplant, die aber durch die Corona-Pandemie nicht stattfinden kann.
Am 20. Mai 1950 ereignete sich auf der Zeche Dahlbusch eine Schlagwetterexplosion, die 78 Menschenleben forderte. Gegen 8.30 Uhr ereignete sich im Revier 7 auf der elften Sohle von Schacht 6 in der südwestlichen Abteilung im Flöz Hugo die Explosion. Vermutliche Ursache ist die Entzündung von schlagenden Wettern an einem Glimmbrand. Im Verlauf der folgenden Tage gab es noch eine Reihe weiterer Verpuffungen, die es erforderlich machten, den gesamten Bereich einzudämmen.
78 Bergleute fanden bei diesem Unglück den Tod. Die Beisetzung der Opfer auf dem Rotthauser Friedhof an der Hilgenboomstraße fand am 25. Mai 1950 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung nach einer vorausgegangenen Trauerfeier auf Schacht 6 statt. Anwesend waren auch Bundespräsident Prof. Heuß und die Minister Blücher, Kaiser und Menzel.
Die Grabstätte befindet sich auf dem östlichen Teil des Friedhofes und ist mit einem Denkmal geschmückt.

Grubenunglück nur fünf Jahre später

Fünf Jahre später, am 7. Mai 1955, gab es ein weiteres Grubenunglück, das durch die Rettung der Bergleute zu weltweitem Ruhm gelangte.
Während der Mittagsschicht des 7. Mai 1955 riss eine Druckluftleitung im Blindschacht 8 unterhalb der zehnten Sohle ab, der Blindschachtausbau brach ein und das hereinstürzende Nebengestein stürzte in den Blindschacht. Dieser lief mit Rohren, Blindschachtrahmen und dem nachbrechenden Nebengestein zu. Dadurch wurden drei Bergleute, die mit Arbeiten im Füllort Wilhelm beschäftigt waren, eingeschlossen.
Fünf Tage später konnten die Bergleute durch das speziell entwickelte Rettungsgerät, die Dahlbuschbombe, die hierbei erstmals eingesetzt wurde, gerettet werden. Seit diesem 12. Mai 1955 wurden weltweit Bergleute mit Hilfe der Dahlbuschbombe und ihren Nachfolgern gerettet.

Wilhelm Tax gilt als einer der Erfinder der Dahlbuschbombe, das Foto zeigt ihn hier mit Gelsenkirchens Ehrenbürger Gerd Rehberg, der selbst als Steiger im Bergbau tätig war.   | Foto: Karsten Rabas
Vor fünf Jahren wurden die Jahrestage der Grubenunglücke auf der ehemaligen Zeche Dahlbusch begangen. In diesem Jahr wird es nach Ansicht von Initiator Karlheinz Rabas keine Gedenkfeier geben. | Foto: Gerd Kaemper
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Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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