Beweisen was in einem steckt
Von der Werkstattbeschäftigten zur Betreuungskraft

Jil Alana Mikfeld (l.) und Nina Jerabeck (r.) präsentieren stolz ihre Zertifikate. Fotos (2): Sozialwerk St. Georg e.V.
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Stolz halten Nina Jerabeck und Jil Alana Mikfeld ihre Zertifikate in die Kamera. 18 Monate haben die beiden Frauen gebraucht, um die Qualifizierungsmaßnahme zur Betreuungskraft (nach § 53c SGB XI) erfolgreich zu beenden. 18 Monate, in denen sich die Beschäftigten der Emscher-Werkstatt (eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen – WfbM) immer wieder auf ihren betriebsintegrierten Arbeitsplätzen beweisen mussten, was in ihnen steckt. 

Gelsenkirchen. Tatsächlich haben die 38-Jährige und die 26-Jährige viel gelernt: Neben der praktischen Arbeit im Betrieb gab es einmal wöchentlich Theorieunterricht. Hier wurde ihnen das nötige Wissen für die Aufgaben einer Betreuungskraft vermittelt. Diese kümmert sich vor allem um die soziale Betreuung und die Unterstützung bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten in sozialen Einrichtungen.
Bevor den neuen Betreuungskräften die Weiterbildung angeboten wurde, durchliefen sie in der Emscher-Werkstatt verschiedene Praktika und probierten sich in unterschiedlichen Berufsfeldern aus. Als sie schließlich von der Qualifizierungsmaßnahme erfuhren, waren beide direkt Feuer und Flamme. „Für mich war die Entscheidung sofort klar: das will ich machen!“, beschreibt Nina Jerabeck ihre Reaktion.

Regelmäßig im Gespräch 

Während der folgenden Monate wurden die beiden Frauen von den Jobcoaches der Emscher-Werkstatt begleitet. „Wir haben regelmäßige Gespräche mit den beiden geführt, bei Problemen in der Schule oder in der Einrichtung geholfen und waren natürlich auch im Austausch mit den Trägern der Maßnahme und der Dozentin des Unterrichts“, berichtet Jobcoach Michael Golbs.
Dass sich die Mühe aller Beteiligten gelohnt hat, zeigen die Erfolge der beiden Frauen, die beide schon Arbeitsverträge für einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz in der Tasche haben. Nina Jerabeck wird in der Sozialwerk St. Georg Werkstätten gGmbH in der Manufaktur Jürgen Sommerfeld übernommen. Hier wird sie Menschen mit komplexem Assistenzbedarf bei ihrem Arbeitsalltag unterstützen und begleiten. Jil Alana Mikfeld arbeitet bald in der Einrichtung
Kurzzeitpflege am Rungenberg in Gelsenkirchen. In der Altenpflegeeinrichtung unterstützt Sie täglich 15 Bewohner:innen in Ihrem Alltag.
Das Abschlusszertifikat, dass die beiden Teilnehmerinnen nach Abschluss der Qualifizierung erhalten, hat für die Werkstattbeschäftigten eine große Relevanz für die Arbeitssuche auf dem ersten Arbeitsmarkt. Mit dem Zertifikat ist man bei Arbeitgebern sehr gefragt und hat gute Einstellungschancen. Kein Wunder also, dass die Teilnahme an einer solchen Qualifizierung großes Interesse vor allem bei Werkstattbeschäftigten weckt.
Um dieses Interesse in Zukunft abdecken zu können, wird das Inklusionsunternehmen des Sozialwerk St. Georg georgs.plus zum 01.08.2023 ebenfalls eine solche Qualifizierungsmaßnahme zur Betreuungskraft anbieten. Zehn Plätze soll es insgesamt geben. In Zukunft sind außerdem noch weitere Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich der Gastronomie geplant. Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um die Qualifizierungsmaßnahme bei georgs.plus erhalten Sie bei der pädagogischen Leitung Linda Wuttke (Tel: 0209 7004 310, Mail: l.wuttke@sozialwerk-st-georg.de).

Über Sozialwerk St. Georg Werkstätten gGmbH

Das Sozialwerk St. Georg e. V. ist ein dezentral aufgestelltes soziales Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Gelsenkirchen. Wir betreiben rund 150 Standorte in NRW. Zu uns gehören ca. 4.600 Menschen, die unterstützt werden von rund 2.600 Mitarbeitenden. Unser gemeinsames Ziel ist, Menschen mit Assistenzbedarf ein selbstbestimmtes Leben nach ihren Wünschen und Bedürfnissen zu ermöglichen. Zu den Klientinnen und Klienten gehören Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen, mit Suchtproblemen, Autismus und/oder sozialen Schwierigkeiten. Weitere Infos unter www.sozialwerk-st-georg.de

Jil Alana Mikfeld (l.) und Nina Jerabeck (r.) präsentieren stolz ihre Zertifikate. Fotos (2): Sozialwerk St. Georg e.V.
Jil Mikfeld (l.) und Nina Jerabeck (r.) gemeinsam mit Jobcoach Michael Golbs (m.) vor der Emscher-Werkstatt in Gelsenkirchen
Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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