Mühsam Organisierten die Frauen das Überleben der Familien:

Die Gründerin der Horster Arbeiterwohlfahrt Wilhelmine Katzwinkel und ihre Ehemann,
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  • Die Gründerin der Horster Arbeiterwohlfahrt Wilhelmine Katzwinkel und ihre Ehemann,
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Horster AWO feiert ihr 90- Jähriges Bestehen.

In diesem Jahr kann der Ortsverein Horst – Nord, der seit 1989 im Seniorenzentrum zu Hause ist, seinen 90- Geburtstag feiern.

Bereits beim Sommerfest des Seniorenzentrums am Marie – Juchacz- Weg am 15. Juni 2013 ab 13:00 Uhr unter dem Motto: „Alt und Jung – wir feiern mit einander“ stattfindet, können die Besucher einen kleinen Geschichtlichen Einblick von der Entstehung bis in die heutige Zeit Sehen.

Am Mittwoch, 05. September 2013 findet dann im Saal des Hauses ab 15.00 Uhr im Rahmen eines AWO- Nachmittag der Festakt statt.

Im Jahr 1923 verschlechterten sich die Lebensmittelbedingungen in Deutschland zunehmend, und es war nur eine Frage der Zeit, wann die Inflation eintreten würde.
Nachdem verlorenen ersten Weltkrieg der im Sommer 1914 begann und mit der Niederlage Deutschlands 1918 ca. 17 Millionen Menschen das Leben kostete.

Folgten schwere Jahre für das deutsche Volk.

Das Tragende Fundament in dieser schweren Zeit waren die Frau, sie mussten zu Sehen wie sie ihre Familien Tag ein Tag aus Satt bekamen.

Am 11. Januar 1923 rückten Französische und Belgische Truppen von Bottrop her in Horst ein und erklärten die selbständige Gemeinde an der Emscher für Besetzt.

Die Not wurde von Tag zu Tag größer, und so kam der Gedanke auf, die Ernährung der Bevölkerung durch Einrichten von Volksküchen, wie sie bereits im ersten Weltkrieg vorhanden waren, sicherzustellen.

Am 01. November 1923 wurde eine solche Volksküche in der Emscher Schule in Betrieb genommen, hier sollten in erster Linie Armenunterstützungsempfänger. Kriegsbehinderte und Sozialrentner, aber auch andere Bedürftige eine warme Mahlzeit erhalten.

Aber trotz der schlechten Zeiten waren die Auslagen der Horster Geschäfte prall gefüllt, die Geschäftsleute wollten ihre Wahre in dieser Zeit nicht gegen unbeständiges Geld verkaufen, so geriet der Handel ins Stocken. Die Wahren wurden gehortet und der Schwarzmarkt blühte.

Wilhelmine Katzwinkel und Wilhelm Podschwadek, beide seit 1919 Mitglied der SPD – Fraktion im Horster Gemeinderat, verurteilte immer wieder das Verhalten einzelner Geschäftsleute.

Da die französischen und belgischen Truppen die Kohlehalden aller vier Nordstern Schächte leergeräumt hatten, fehlte es außerdem an Brennmaterial. In dieser Zeit fehlte es ebenso an warme Kleidung, um hier Abhilfe zu schaffen versammelten sich etliche Frauen um die Ehefrau von Emil Rottemann, der ebenso der SPD – Fraktion im Gemeinderat angehörte und durch sein freundliches Wesen zum Fürsorgedezernent ernannt wurde, und führten Haus- und Straßensammlungen durch.

Seit 1919 gab es die Arbeiterwohlfahrt in Deutschland, schon lange hatten sich die Frauen in der Horster SPD, die seit 1919 immer aktiver wurden, eine Ortsgruppe der Arbeiterwohlfahrt in Horst gewünscht.

Am 25. November 1923 ging dieser Wunsch in Erfüllung.

In einer Filialversammlung der Horster Sozialdemokraten in der Gaststätte Beckmann an der Markenstraße/Devensstraße wurde der langersehnte Wunsch der Horster Genossinnen Tatsache, Die Arbeiterwohlfahrt in gegründet worden. Der Drang nach praktischer Bestätigung konnte sich nun auswirken. Es war ein erfreuliches Zeichen das sich die Frauengruppe bereiterklärt hat, mit 24. Genossinnen die schwere Aufgabe der Pflege der Ärmsten der Armen zu erfüllen.

Erster Vorsitzender wurde der Armenpfleger Reinhard Möckel, und Wilhelmine Katzwinkel wurde Stellvertreterin.

Johann Reichrath aus der Phönixstraße 38. Vorsitzender der Horster Sozialdemokraten sagte der neugegründeten Ortsgruppe die volle Unterstützung der örtlichen Partei zu.

Die Arbeit der Awo- Ortsgruppe Horst hatte sich bewährt, das verkündigte der Vorsitzende Reinhard Möckel auf der Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe am 11. Januar 1925 im Lokal Beckmann an der Markenstraße.

Ein großes Lob galt Wilhelmine Katzwinkel, die in ihrer kleinen Wohnung in der Franzstraße ein Zimmer zu Verfügung gestellt hatte, wo die Frauen sich zu Näh- Handarbeitsarbeiten trafen.

Wilhelmine Katzwinkel übernahm das Amt der Vorsitzenden und Reinhard Möckel wurde Stellvertreter.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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