Dietrich Oermann hat einen Grünspecht im Garten
Gladbeck: Hör mal, wer da hämmert

Der bunte Vogel arbeitete emsig an seiner Bruthöhle. 
Foto: Oermann
  • Der bunte Vogel arbeitete emsig an seiner Bruthöhle.
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Bei aller Aufregung um die Pandemie gibt es auch schöne Ereignisse: "Gestern hat in unserem Garten ein wunderschöner Grünspecht seine Bruthöhle in einen alten, hohlen Kirschbaum getrieben", berichtet Dietrich Oermann aus Gladbeck-Ost.

Es sei schön gewesen zu sehen, mit welcher Energie der Vogel Stunde um Stunde gearbeitet habe, um sein Ziel zu erreichen: Eine Spechthöhle von ca. 15 cm Tiefe und von 6,5 cm Durchmesser. "Immer wieder wurde die Fleissarbeit unterbrochen um nach Feinden Ausschau zu halten. Aber mit Habichten und Uhu ist in der Stadt nicht unmittelbar zu rechnen; auch der Marder verirrt sich nur selten in die Stadtmitte", so Oermann.

Grünspechte erreichen eine Körperlänge von 30 cm und eine Flügelspannweite von ca. einem halben Meter. "Er liebt große Park- und Gartenanlagen; insofern sicher auch ein Kompliment für unseren schönen, naturnah angelegten Baum- und Stauden-Garten", freut sich der Gladbecker.

Ameisen auf der Zunge

Der Grünspecht sucht seine Nahrung vornehmlich am Boden; sehr gern im Rasen. Auf dem Speiseplan stehen Ameisen, Fluginsekten wie Mücken und Fliegen, Würmer aber auch Obst und Beeren. Dabei erbeutet er seine Hauptmahlzeit Ameisen mit seiner hoch spezialisierten, mit Widerhaken ausgestatteten Zunge.

Die Höhle legt er unter einem überhängenden dicken Ast an. So ist er vor Räubern und Störenfrieden wie Krähen und Katzen geschützt. "Wie in der Schreinerei geht es zu", erzählt Dietrich Oernmann. "Stunde für Stunde fliegen die Späne, und immer wieder wird begutachtet, ob die Ideal-Masse schon erreicht sind." Schließlich sollen in der Höhle bis zu acht Eier abgelegt werden, die dann innerhalb von 12 bis 18 Tagen ausgebrütet werden.

Das Ganze passiert ,nachdem sich Männchen und Weibchen zu einer „Saison-Ehe“ zusammen getan haben. Das Weibchen legt dann in der Baumhöhle die schneeweißen Eier ab aus denen dann nach etwa zwei Wochen die Küken schlüpfen. Die Jungvögel werden nach Verlassen des Nestes noch mehrere Wochen von ihren Eltern mit Nahrung versorgt und halten sich auch danach noch sicherheitshalber in deren Nähe auf.

Tatsächlich tauchte nach getaner Arbeit des Männchens im schönsten Sonnenschein auch das Weibchen auf um die Höhle zu inspizieren. "Schließlich muss man als Frau auch nicht jede Höhle annehmen!", schmunzelt Oermann.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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