Aktion "Riegel vor" in Hagen, im Märkischen und im Ennepe-Ruhr-Kreis

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Hagen (ots) - Gut gelaufen ist der der erste konzertierte Schwerpunkteinsatz zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls, der heute, 17. Oktober, unter Federführung des Polizeipräsidiums Hagen stattfand.

Einsatzleiter, Kriminalrat Michael Bauermann freute sich über das große Engagement der eingesetzten Beamten. Beteiligt waren neben der Autobahnpolizei Dortmund die zum Kriminalhauptstellenbereich der Polizei Hagen gehörenden Landratsbehörden des Ennepe-Ruhr-Kreises, des Märkischen Kreises sowie der Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein. Im Rahmen des landesweiten innovativen Konzeptes "Riegel vor! Mobile Täter im Visier" sollte mit dem Einsatz der Fahndungsdruck auf mobile Einbrecherbanden erhöht werden.

Der neue Typ Einbrecher (mobile Intensivtäter) begeht viele Straftaten, u. a. auch Taschen- und Metalldiebstähle sowie Diebstahls- und Raubdelikte an Geldautomaten, und überschreitet häufig Zuständigkeitsgrenzen von Polizeibehörden. Die gute Infrastruktur - insbesondere mit dem dichten Netz von Bundesautobahnen und Fernstraßen - ermöglicht professionellen Tätern
den schnellen Zugang zu Tatobjekten, den Transport von Tatmitteln und
Beute sowie die Flucht. "Daher konzentrierte sich der heutige Einsatz
insbesondere auch auf Tank- und Rastanlagen der Bundesautobahnen des
hiesigen Zuständigkeitsbereiches, auf die An- und Abfahrten der
Bundesautobahnen, auf die Bundes- und Ausfallstraßen sowie aktuelle
Brennpunkte des Wohnungseinbruchs", erläutert der Polizeiführer.

Unterstützt von Einheiten der Bereitschaftspolizei aus Münster, Köln, Essen und Bochum waren zwischen 12 und 19 Uhr ca. 330 Kräfte an dem Einsatz beteiligt. Insgesamt wurden 1.330 Fahrzeuge und 1.495 Personen kontrolliert und nebenbei noch 119 Verkehrsvergehen geahndet. Bei elf Personen klickten zumindest vorläufig die Handschellen. In Hagen wurde ein 42 Jahre alter ausländischer Staatsbürger festgenommen, der wegen Raubes verurteilt worden war, gegen Bewährungsauflagen verstoßen hatte und jetzt mit einem
Sicherungshaftbefehl gesucht wurde. Auf der BAB A 45 wurde ein 33 Jahre alter Mann aus Osteuropa festgenommen, der mit Haftbefehlen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis gesucht wurde. Er konnte die geforderten 2.100 Euro nicht zahlen und wanderte hinter Gitter.

Märkischer Kreis

Im Märkischen Kreis mussten die Beamten insgesamt vier Festnahmen
aussprechen. Ein 59 Jahre alter Mann war zur Abschiebung ausgeschrieben. Ein 33-Jähriger wurde mit Haftbefehl gesucht und hat noch 13 Monate abzusitzen. Zwei junge Männer, 24 und 25 Jahre alt, wurden mit verbotenen Gegenständen und Betäubungsmitteln erwischt. Der Ältere wird morgen dem Haftrichter vorgeführt, der Jüngere kam nach Vernehmung wieder auf freien Fuß. In Siegen wurden in einem überprüften Fahrzeug vier Personen aus Osteuropa angetroffen. Von ihnen hatte eine Frau einen Haftbefehl wegen Diebstahls offen. Da sie die geforderten 300 Euro aber bezahlen konnte, kam sie nach kurzer Zeit wieder auf freien Fuß.

Auch im Ennepe-Ruhr-Kreis wurden vier Personen vorläufig eingesperrt. In einem kontrollierten Fahrzeug trafen die Beamten zwei Osteuropäer an, von denen aber niemand Halter des Wagens war. Zudem befanden sich im Kofferraum größere Mengen Parfums, die möglicherweise aus Diebstählen stammen. Die Ermittlungenin der Sache dauern an. Zwei ebenfalls aus Osteuropa stammende Frauen waren wegen Trickdiebstahls gleich von zehn Behörden zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben. Sie wurden nach den
erforderlichen Maßnahmen wieder entlassen und traten mit dem Zug die
Rückfahrt nach Duisburg an, wo sie nach eigenen Angaben wohnen. Und
noch am Rande mussten zwei Autofahrer im Ennepe-Ruhr-Kreis nach der
Kontrolle durch die Beamten zu Fuß nach Hause gehen, weil sie zu tief
ins Glas geschaut hatten und Blutproben fällig waren.

"Ziel des Einsatzes war es unter anderem, Hinweise auf reisende
Tätergruppen, deren Reisebewegungen, Begleitpersonen und Lebensumstände zu bekommen, da oftmals professionell organisierte
Netzwerke hinter den Tätern stecken" , erklärt Michael Bauermann.
"Diesem Ziel sind wir ein Stück näher gekommen. Jetzt gilt es, die
Ergebnisse im Nachgang auszuwerten und die Daten allen
Sachbearbeitern zugänglich zu machen".

Hagen als Kriminalhauptstelle ist eine von 16 Schwerpunktbehörden,
in denen die Ermittlungen gegen überregionale Intensivtäter gebündelt
wurden. 375 mobile Intensivtäter wurden in einer ersten Untersuchung
vom Landeskriminalamt NRW vorläufig identifiziert und den Schwertpunktbehörden als Prüffälle zugewiesen. Das Ziel des
landesweiten Konzeptes liegt in einer qualitativ hochwertigen Beweisführung und konsequenten Verfolgung von Straftaten. Dabei muss die Beweislage ausreichen, um die Täter in Untersuchungshaft zu nehmen oder anzuklagen, bzw. zu einer Haftstrafe zu verurteilen. "Dieses Ziel kann man nur gemeinsam erreichen. Deshalb arbeiten wir wie heute eng mit den Landratsbehörden und der Autobahnpolizei zusammen", sagt Michael Bauermann mit Dank an die Einsatzkräfte und dem Ausblick auf weitere gleichgeartete Einsätze.

Die Ergebnisse der einzelnen Behörden im Überblick

Polizeipräsidium Hagen: 1 Festnahme, 0 Anzeigen, 459
Personenkontrollen, 403 Fahrzeugkontrollen, 64 Verwarnungen

Der Landrat Ennepe-Ruhr-Kreis: 4 Festnahmen, 4 Anzeigen, 271
Personenkontrollen, 376 Fahrzeugkontrollen, 9 Verwarnungen

Der Landrat Märkischer Kreis: 4 Festnahmen, 11 Anzeigen, 266
Personenkontrollen, 207 Fahrzeugkontrollen, 26 Verwarnungen

Autor:

Kai-Uwe Hagemann aus Hagen

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