Karneval in der Seestadthalle: Wo der Zombie mit Schneewittchen tanzt

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Rauschende Partynacht in der Seestadthalle: Der Kinderkarnevalsverein hatte die Erwachsenen zum Tanz gebeten.

Wer am Samstagabend in die Seestadthalle kam, wähnte sich in einer Fantasiewelt. Piraten und Cowboys, Nonnen und Teufelchen, alle wuselten sie durcheinander, während im Hintergrund die Bässe wummerten. Über Besuchermangel konnte man sich auf der Faschingsparty des Kinderkarnevalsvereins Haltern jedenfalls nicht beklagen. "Die Veranstaltung ist ausverkauft", freute sich Mike Kestermann, "der Kinderkarnevalszug ist gesichert."

Der Organisator, der sich an diesem Abend in den King of Rock'n'Roll verwandelt hatte, wies damit auf einen wichtigen Nutzen dieser Feier hin: Ohne die Einnahmen aus der Party wäre dem fröhlichen Kinderumzug in Haltern der finanzielle Boden entzogen. "Viele denken, der Umzug würde von der Stadt finanziert, tatsächlich sind wir aber ein eigenständiger Verein", erklärte der emsige Elvis-Doppelgänger.

Damit auch weiterhin die organisatorischen Kosten für den Umzug gedeckt werden können, musste das Partyvolk also in großer Zahl erscheinen und sich unterhalten fühlen. Diese Aufgabe wurde souverän gelöst: Mehrere DJs und die in der Seestadt wohlbekannte Band "Swinging Boys & One" gaben den Kostümträgern ordentlich was auf die Ohren. Bei einer Mischung aus bewährten Klassikern und moderner Discomusik blieb kaum ein Bein unbewegt.

Überhaupt gaben die Gäste ein überaus gemischtes Bild ab: "Wir hatten zwar keinen Kostümzwang erteilt, aber wir freuen uns natürlich, dass so viele Gäste verkleidet erschienen sind", lobte Mike Kestermann. So tummelten sich in der Halle Wikinger und Cowboys, edle Scheichs und krachlederne Bayern, Tiere und Vampire.

Interessant zu beobachten war der Einfluss der Popkultur auf die Wahl der Gewandung: Wo so manches klassische Kostüm inzwischen aus der Mode zu kommen scheint, etwa der Clown, machen sich nun Vorbilder aus Film und Fernsehen bemerkbar. So stellte man bei den Piraten einen deutlichen Trend zu der Figur des Jack Sparrow fest, Zombies und Superhelden wandern umher, und auch die Men in Black waren vertreten. Einige ausgefallenere Kostüme gab es auch zu bewundern. Ein Hüne in einem sogenannten Ghillie Suit, wie er von Scharfschützen getragen wird, erinnerte beispielsweise an eine laufende Wiese, und eine Pantomimin versprühte französischen Boulevard-Charme.

An diesem Abend wurden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die Erwachsenen hatten ihren Spaß und tanzten, und der nächste Kinderumzug ist dank der Einnahmen gesichert. Na dann, helau!

Fotos: Oliver Borgwardt

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Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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