200 Einsatzkräfte in der Haard: Kreisweite Waldbrandübung für Feuerwehr, DRK und THW

Landrat Cay Süberkrüb ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit den Einsatzkräften die Sandsackfüllmaschine zu testen. Fotos: Kreis Recklinghausen, Svenja Küchmeister
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Haltern. Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht in der Haard – aber zum Glück nur zu Übungszwecken. 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK und THW aus dem gesamten Kreisgebiet haben am Samstag eine große Waldbrandübung in der Haard durchgeführt. Dabei standen die taktischen und strategischen Maßnahmen im Mittelpunkt.

An verschiedenen Stellen mussten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte Strategien entwickeln, um die Ausbreitung zu vermeiden und das Feuer einzudämmen. An anderen Stationen mussten die Fahrzeuge durch unwegsames Gelände gesteuert werden oder die Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer geprobt.  "Allen Einsatzkräften danke ich sehr herzlich für diesen Einsatz. Die Menschen im Kreis Recklinghausen können sich glücklich schätzen, dass unsere Feuerwehr und Hilfsorganisationen so gut aufgestellt sind", sagte Landrat Cay Süberkrüb, der sich vor Ort ein Bild von der Übung machte.
Kreisbrandmeister Robert Gurk ergänzte: "Waldbrände sind immer ein Thema – auch im Kreis Recklinghausen. Insbesondere bei trockenem Wetter im Frühjahr und im Hochsommer kommt es durch fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung zu Bränden auf Wiesen, Feldern und in Waldgebieten. In den letzten drei Jahren wurden in der Kreisleitstelle des Kreises Recklinghausen vier Waldbrände und 138 Flächenbrände registriert."

In den letzten drei Jahren wurden vier Waldbrände und 138 Flächenbrände registriert

Bei einem solchen Brand gibt es nicht nur erhebliche Gefahren für die Fauna und Flora in den betroffenen Gebieten, auch für die Einsatzkräfte bergen Vegetationsbrände wegen der nur schwer vorauszusehenden Brandausbreitung teilweise erhebliche Risiken.
Das betrifft in besonderer Weise die Einsatzkräfte der Feuerwehrbereitschaft des Kreises Recklinghausen, die bei Großbränden auch in anderen Landesteilen zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehren eingesetzt werden.  Bei solchen Großeinsatzlagen sind auch die Hilfsorganisationen (Deutsches Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund) im Bereich Betreuungs- und Sanitätsdienst sowie das Technische Hilfswerk mit seinen vielfältigen Möglichkeiten bei der Bewältigung der Lage eingebunden. Bei einem Waldbrand erfolgen die Löschmaßnahmen in enger Abstimmung mit den Forstbehörden.
Die Waldbrandübung in der Haard wurde daher auch gemeinsam mit dem Regionalforstamt Ruhrgebiet und dem Regionalverband Ruhr vorbereitet. Ziel der Übung war, die Zusammenarbeit der Einheiten zu üben und die Einsatzkräfte im Bereich der Risikoeinschätzung und der Einsatztaktik zu trainieren. An zwei besonders gefährdeten Beständen haben Trainer der international im Bereich der Waldbrandbekämpfung tätigen Organisation @fire mit den Einsatzkräften neue taktische Varianten erarbeitet, an anderen Stellen die Orientierung im Gelände sowie das Befahren schwieriger Wegstrecken trainiert und die Wasserentnahme fernab von Hydranten geübt.

Löschmaßnahmen in enger Abstimmung mit den Forstbehörden

Für die Versorgung der Kräfte während der ganztätigen Übung war ebenfalls gesorgt: Im Rahmen der Erprobung der überörtlichen Zusammenarbeit durch eine Einsatzeinheit des Deutschen Roten Kreuzes aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis. Mitarbeiter des Regionalverbands Ruhr haben den Einsatzkräften bei dieser Gelegenheit den Umgang mit forstlichen Großgeräten bei der Brandbekämpfung demonstriert.

Hintergrundinformation: Die Feuerwehrbereitschaft Kreis Recklinghausen Alle Feuerwehren im Kreis Recklinghausen wirken bei der so genannten Kreis-Feuerwehrbereitschaft mit. Gemäß eines landesweiten Konzeptes (Konzept für die "Vorgeplante überörtliche Hilfe im Brandschutz und der Hilfeleistung durch die Feuerwehren im Land Nordrhein-Westfalen") werden bei Großeinsätzen zur Unterstützung der örtlichen Kräfte ca. 130 Einsatzkräfte mit 30 Fahrzeuge zusammen gezogen und als Verband auch über einen längeren Zeitraum in das Schadensgebiet entsandt. Der überwiegende Teil der Frauen und Männer in der Feuerwehrbereitschaft ist ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr und in der Bereitschaft tätig.  Die Feuerwehrbereitschaft war bereits bei Hochwasserereignissen in Sachsen-Anhalt, in Münster, im Kreis Steinfurt, im Kreis Borken und bei einem Moorbrand in Gronau eingesetzt.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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