Hattrick mit Fehlern

Gefunden im Zeitungsbericht über das Spiel der Fußball-Bundesliga Fortuna Düsseldorf gegen TSV 1860 München.
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  • Gefunden im Zeitungsbericht über das Spiel der Fußball-Bundesliga Fortuna Düsseldorf gegen TSV 1860 München.
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Aller guten Dinge sind drei – aber der „nicht so guten“ Dinge leider manchmal auch. Davon handelt diese Glosse.

Mit dem Begriff Hattrick bezeichnet man in einigen Sportarten allgemein eine Folge von drei gleichartigen (positiven) Ereignissen. Erzielt zum Beispiel ein Fußballspieler in einem Spiel drei Tore, dann hat er einen Hattrick geschafft. Ein „klassischer“ oder „lupenreiner“ Hattrick im engeren Sinne liegt aber nur dann vor, wenn er alle drei Tore in derselben Halbzeit erzielt und dazwischen kein anderer Spieler ein Tor schießt.

Auch im sportlichen Zusammenhang, aber in einem etwas anderen Sinne, gab es am letzten Samstag im Sportteil einer großen Tageszeitung einen (negativen) Hattrick, nämlich drei Schreibfehler. Falls Sie nun einwenden sollten „Na und? Das ist doch nichts Besonderes!", dann hätten Sie vollkommen recht. Denn erstens hat sich seit dem Reform-Durcheinander ganz allgemein eine gewisse Nachlässigkeit und Gleichgültigkeit bezüglich der Rechtschreibung breitgemacht. Und zweitens beschäftigen (selbst große) Zeitungen in der Regel keine Lektoren mehr, die die Texte vor der Veröffentlichung überprüfen. Viele der „Schadens-“ sind inzwischen schon eher die Regelfälle und nicht weiter erwähnenswert.

Aber hier war's wirklich ein klassischer bzw. lupenreiner Hattrick; denn die drei Fehler kamen alle nicht nur in demselben Artikel („Fan-Eklat bei Fortunas erster Niederlage in der Zweiten Liga“, hier die Online-Ausgabe), sondern auch in ein und demselben Satz vor (im letzten Abschnitt):

„Dass ist eine Frechheit, das hier einer runter gemacht wird“, schnaubte er.

Apropos runtermachen: Trotz allem war – um zur Fußballsprache zurückzukommen – die Steilvorlage, die der für diesen Hattrick Verantwortliche geliefert hat, als solche einfach zu gut. Hätte ich sie nicht verwertet, hätte ich zu Recht als der „Tor des Monats“ dagestanden. Es möge dem Redakteur aber nun bitte nicht so ergehen wie dem Fortuna-Spieler Tobias Levels. Denn letztlich ist beides doch nur ein Spiel, bei dem außer dem Können auch immer wieder Glück und Schicksal (lat.: fortuna) eine Rolle spielen: Fußball und Rechtschreibung.

Autor:

Theo Grunden aus Hamminkeln

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