Arbeitsrechte - Arbeitsbedingungen - Zukunft - Coronakrise
1. Mai Kundgebung 2020

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Der 1. Mai steht für den Kampf für bessere Arbeitsbedingungen, für den Erhalt der Ausbildungs- und Arbeitsplätze, für höhere Löhne, Gehälter und Renten. Die Zukunft der Jugend hängt davon ab, wie stark wir uns dafür einsetzen. Deshalb war es für uns Frauen der Courage-Gruppe Hattingen so wichtig den „internationaler Tag der Arbeit“ nicht ausfallen zu lassen. Unter den Bedingungen strenger Infektionsschutzregeln, aber im kreativen Rahmen, konnte die 1. Mai Kundgebung-2020  auf dem Untermarkt durchgeführt werden - maximal 20 Teilnehmer/innen sollten es sein, es kamen aber mehr Zuhörer – rund 50 Leute; das geht auf jeden Fall in die Geschichte ein. Im Mittelpunkt standen die Themen: Privatisierung des Gesundheitssystem, das Schulwesen, die Kinderbetreuung in Zeit der Corona-Krise, die aktuellen Probleme der Alleinerziehenden und der geringfügig Beschäftigten. Die Versorgung der Flüchtlinge war ebenso ein wichtiges Thema. 
Die Courage-Frauen überbrachten ein Grußwort von Nina Dusper, Krankenschwester und Mitglied im Landesfrauenrat von Verdi in NRW, die ursprünglich in Hattingen sprechen sollte: „In großer Sorge um die Gesundheit stellen sich gerade die Werktätigen an die Spitze des solidarischen Kampfs gegen die Corona-Pandemie. Selbstlos meistern sie den komplizierten Alltag, versorgen in den Krankenhäusern die Kranken. Und was tun die Gesundheitskonzerne wie Asklepios, Helios oder die Rhön Kliniken? Sie entwickeln im Windschatten der Corona-Krise eine Übernahmeschlacht, um noch mehr Profite zu machen. So ist es heute im Kapitalismus, selbst die Gesundheit ist zur Ware geworden. Deshalb ist es auch mehr als richtig, heute auf die Straße zu gehen.“
In einer Schweigeminute gedachten die Teilnehmerinnen den Opfern des verheerenden Bombenanschlags des türkischen Geheimdienstes mit über vierzig Toten am 28. April in Efrîn /Nordsyrien. Es verschärft die schon schlimme Lage des kurdischen Volkes ohne ein Geschrei der EU. Eine weitere Courage-Frau berichtete über die schwierige Situation der 450.-€ Minijobber, die kein Kurzarbeitergeld bekommen. Sie fragte: „Wer kümmert sich jetzt um uns“ und „warum ist das so, dass wir kein Kurzarbeitergeld bekommen?“. In Zeiten der Corona-Krise trifft es am härtesten vor allem die arbeitenden Menschen die sowieso wenig haben, betonte Angélica Urrutia von Courage, umso größer die Empörung, dass einige Konzernen, wie Adidas 2019 Milliarden Gewinn machten und 2020 Antrag auf Staatshilfe gestellt haben. Wo bleiben die Milliarden Gewinne? Diese und andere Fragen gehen den Menschen durch den Kopf.
Genau richtig, war das Gedicht des IG Metall-Seniors Karl Ferdi Lange in dem es heißt: „Wir Menschen gehen auf die Straßen, auch wenn dem Staat das nicht gefällt. Wir sind nicht seine Marionetten (auch wenn er das für Möglich hält). Das war er anfänglich versäumte, das Virus hart zu attackieren gelingt ihm nicht, versucht er nun, Alt und Jung zu isolieren…“ In dem Beitragen kamen die Sorgen in den Bereich der Gastronomie und Hotels, der Verkäuferinnen, Friseurinnen, Pflegehelferinnen, Arzthelferinnen vor. Sie alle wollen ein Leben in Würde. 
Im Zentrum der Kritik steht dieses Jahr das Krisenmanagement der Herrschenden. 
Dieses wird gerne als „abwägend“ und doch „konsequent“ beschrieben,
während es gleichzeitig immer widersprüchlicher und chaotischer wird. Wir
kämpfen für gemeinsamen Gesundheitsschutz und gegen die Abwälzung der
Krisenlasten der Weltwirtschafts- und Finanzkrise und der Corona-Krise auf die
Arbeiter und die Masse der Bevölkerung, 
betonte J. Fröhlich von der MLPD Hattingen. Die Vertreter der Partei "Die Linke" haben sich kritisch u.a. geäußert über den Beschluss des DGB, die Kundgebungen abzusagen ohne vorher geprüft zu haben, welche Formen vor Ort möglich sind.  
Wir bedanken uns sehr für diese mutige Initiative bei Martin Klingender, der mit viel Geduld die Moderation geführt hat und bereit war die Formalitäten und Organisation zu übernehmen. 
Sarah Hussein Al Saati, Rebeca Canales und Angélica Urrutia
Ortvorstand
Frauengruppe Courage in Hattingen

Autor:

Angelica Urrutia aus Hattingen

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