Mehr Geld, doch die Armutsquote steigt

Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch: „Armutsquote steigt“
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Hattinger Privathaushalte haben 2011 mehr Geld in der Kasse als im Vorjahr, sogar mehr als der Landesdurchschnitt.

Aus der aktuellen Statistik des Landes NRW geht hervor, dass die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte in der Metropole Ruhr von 2010 auf 2011 gestiegen sind. Verglichen mit allen 53 Städten der Metropole Ruhr steht der Ennepe-Ruhr-Kreis mit 4,1 Prozent (23.407 Euro) an der Spitze. Die statistisch reichsten Menschen leben in Ennepetal (30.645 Euro), Herdecke (28.369 Euro) und Sprockhövel (27.713 Euro).
Die Hattinger verfügten 2011 laut Statistik über ein Durchschnittseinkommen von 20.361 Euro und damit 614 Euro mehr als im Vorjahr. Landesweit lag das verfügbare Einkommen 2011 bei 20.056 Euro.
„Diese Zahlen lesen sich auf den ersten Blick gut. Verglichen mit den anderen Ruhrgebietsstädten und dem Land stehen die Hattinger gar nicht so schlecht da“, so Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch. „Aber es handelt sich nur um eine Angabe des Durchschnitts. Wenn wir genauer hinschauen, stellen wir fest, dass die Armutsquote in Hattingen 2011 um über zehn Prozent gestiegen ist. Durchschnittszahlen verschleiern, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht.“
5.600 Personen erhielten 2011 in Hattingen Sozialleistungen wie zum Beispiel Arbeitslosengeld II oder „laufende Hilfe zum Lebensunterhalt“. Die Kinderarmut ist von 2008 auf 2011 von 16,5 auf 17,8 Prozent angestiegen.
„Diese Zahlen zeigen, dass Armut keine Randerscheinung ist und sich verfestigt. Während auf der anderen Seite die Durchschnitts-Einkommen immer weiter wachsen. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer“, so Dr. Dagmar Goch. „Von dem höheren Einkommen, einer gestiegenen Kaufkraft profitieren leider auch die Kommunen nicht. Die Städte werden immer ärmer.“ Die Bürgermeisterin hofft, dass der Widerspruch zwischen privatem Reichtum und öffentlicher Armut angegangen wird.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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